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Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Die Daemonen 01 - Die Daemonen

Titel: Die Daemonen 01 - Die Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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und haben das bis zuletzt Widerstand leistende Fünfte Hauptschloss mitsamt seinem Baron einfach niedergebrannt. Gleichzeitig ist es dem selbsternannten König Helingerd gelungen, das Dritte Baronat unter seine Herrschaft zu bringen. Die Dritte Baroness hat sich widerstandslos ergeben, um Schaden von ihrem Volk abzuwenden, hat aber vor ihrer Kapitulation noch an uns einen Emissär geschickt mit der leicht rätselhaften Botschaft, dass sie ›noch etwas in der Hinterhand‹ habe. Das Zweite Baronat ist unterdessen von Irathindurien kontaktiert worden mit der Bitte um Beitritt, hat sich aber allenfalls als gleichberechtigter Verbündeter bezeichnet. Noch immer ist uns nicht ganz klar, ob Irathindurien und das wohl inzwischen so bezeichnete Helingerdia eigentlich gemeinsame Sache machen oder zueinander in Konkurrenz stehen. Da beide abtrünnigen Reiche jedoch gegen uns verbündet sind,kann man wohl inzwischen von einer Zweiteilung Orisons sprechen. Gegen uns stehen das Zweite, Dritte, Vierte, Fünfte und Sechste Baronat, also der gesamte Osten des Landes.« Auf einer ausgebreiteten Landkarte tanzte Ninrogins Zeigefinger hin und her. »Loyal auf unserer Seite wissen wir nur noch das Erste, Neunte, Achte und Siebte Baronat, also die westliche Hälfte. Vier Baronate von uns stehen zwar fünf Baronaten von denen entgegen, aber da wir Orison-Stadt noch halten, steht es im Grunde Fünf gegen Fünf, und wir haben – Orison-Stadt sei Dank – nach wie vor das größere und auch besser ausgestattete Heer.«
    »Abgesehen von Helingerd und seinen Kristallrittern «, korrigierte König Tenmac III. lächelnd.
    »Abgesehen von denen natürlich. Aber die stehen ja schon seit Wochen vor unseren Mauern und kommen nicht voran. Sie sind im Grunde genommen neutralisiert.«
    »Wenn ich das also alles richtig verstehe«, formulierte der junge König vorsichtig, »ist die Allianz der Rebellen verhältnismäßig brüchig. Helingerd und Meridienn stehen in direktem Wetteifer gegeneinander. Zwei selbsternannte Kronen – das kann auf Dauer nicht gut gehen. Das Zweite Baronat hat sich zwar der Revolution angeschlossen, möchte aber weder zur einen noch zur anderen selbsternannten Krone gehören. Das lässt auf eine gesunde Einschätzung der Lage schließen. Allerdings folgt daraus, dass Helingerd oder Meridienn früher oder später über das Zweite Baronat herfallen werden, denn zwei selbsternannte Kronen können eine unabhängige dritte Kraft in ihren Reihen eigentlich nicht dulden. Darüber hinaus« – Tenmac III. seufzte – »sehe ich im Dritten und im Fünften Baronat großes Potenzial zu Widerstand, Ungehorsam und Unruhe. Im Fünften wurden durch das äußerst ungeschickte Niederbrennen des Hauptschlosses garantiert große Teile der Bevölkerung gegen das ungebührlich grausame Irathindurien aufgebracht, und das Dritte scheint, wie seine Baroness uns mitteilte, den Kampf noch gar nicht vollständig aufgegeben zu haben und womöglich im Verborgenen fortführen zu wollen. Mit einem Wort: Die Rebellion ist mürbe und brüchig wie ein Zwieback.«
    »Das mag schon so sein«, antwortete der Berater besorgt, »doch fürchte ich auch ein wenig um die Stabilität unserer eigenen Allianz. Das Siebte Baronat wird bei uns bleiben, denn die Animositäten zwischen dem Siebten und dem ehemaligen Sechsten gehen auf einen blutigen Grenzkonflikt vor zweihundertfünfzig Jahren zurück, der niemals vollständig vergeben und vergessen wurde. Wie aber steht es mit dem Ersten Baronat, das nun direkt Grenze an Grenze mit den Rebellen steht? Und wenn das Erste wackelt oder umkippt, wird auch das Neunte wackeln oder umkippen, denn das Erste und das Neunte sind nicht nur durch die gemeinsame Hafenstadt Akja brüderlich verbunden und würden niemals gegeneinanderstehen.«
    »Umso besser für uns. Der Rückhalt durch das Neunte wird dem Ersten die Kraft geben, seine Grenze zu behaupten.«
    »Dennoch, Majestät – verzeiht mir bitte, dass ich so ein alter Pessimist bin. Weder das Erste noch das Neunte, noch das Achte, noch das Siebte haben eingegriffen, alsHelingerdias Truppen unsere Stadt umzingelt haben. Sie dulden das, solange sich die Belagerung nicht zu weit in Richtung ihrer Inneren Schlösser nach außen zieht. Ich glaube, was uns momentan fehlt, ist ein neues, starkes Zeichen. Wir sitzen hier fest und können den von Helingerdia stetig ausgebauten und nun auch noch durch hinzugewonnene Truppen aus dem eroberten Dritten verstärkten Belagerungsring nicht

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