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Die Dame aus Potsdam

Titel: Die Dame aus Potsdam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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müssen wissen, ob es Mord oder Selbstmord war und was dahintersteckt. Und das schnellstens. Danke.«
    Polizeidirektor Bender wartete, bis Hurler gegangen war – dann ließ er sich mit Gruppenleiter Noack verbinden. Der konnte ihm mitteilen, daß Silke Marino offensichtlich sehr entgegenkommend gewesen war und daß sie mit Valentin Randolf ein Verhältnis gehabt hatte; aber nicht nur mit ihm. Sie habe sich zu allen, die ihr nützlich sein konnten, im wahrsten Sinne des Wortes hingezogen gefühlt; außerdem habe sie Aufträge erledigt.
     
     
    Sabine und Angelika Lette waren in Freibergs Golf unterwegs. Besichtigung des Regierungsviertels in Bonn stand auf dem Programm. Beim Brainstorming in Zimmer 306 redeten sich Fräulein Kuhnerts Mannen indessen vor dampfenden Kaffeetassen die Köpfe heiß, um einen Ansatz für weitere Ermittlungen zu finden.
    »Wir werden allen Teilnehmern der Tafelrunde Munskau gründlich auf den Zahn fühlen – Frauen eingeschlossen. Kalisch und Hartenstein nehmen wir uns als erste vor«, faßte Freiberg noch einmal zusammen.
    Niemand widersprach.
    »Peters, wo können wir Bernd Kalisch auftreiben?«
    Der Gefragte strich über sein dünnes Resthaar. »Wenn ich das wüßte! Ich habe keine Ahnung, wo der steckt. Gestern abend war ich noch ein paar Stunden vor dem Haus in Plittersdorf; in seiner Wohnung hat sich nichts getan. Seit sechs Uhr heute morgen versuche ich stündlich, ihn telefonisch zu erreichen. – Ohne Erfolg. Soll ich mal bei der Sondertronic nachfragen?«
    »Später vielleicht! – Was ist mit Beate Randolf?«
    »Sie hat gestern gegen 1 6 Uhr das Hotelzimmer geräumt; sie wollte ja noch nach Aachen.«
    »War Kalisch dabei?«
    »Das weiß niemand im Hotel. Um die Zeit herrschte ein Riesenbetrieb, weil eine Busladung Bonn-Besucher aus Thüringen angekommen war.«
    »Kuhnertchen, stellen Sie doch bitte fest, ob Hartenstein verfügbar ist; aber verdeckt bitte. Wenn nicht er, dann Frau Mühlberg.«
    Fräulein Kuhnert ging in ihr Zimmer, um zu telefonieren. Sie würde Hartenstein oder seine Lebensgefährtin schon auftreiben – denn Telefonarbeit war ihre Stärke.
    Kurz darauf rief sie durch die Tür: »Frau Mühlberg hat das Gespräch angenommen; Hartenstein sei auf einer Dienstreise, hat sie gesagt. Wollen Sie mit ihr sprechen, Chef?«
    »Ja, so in etwa zehn Minuten.«
    In diese Lage platzte der Anruf von Noack aus Potsdam und warf alle Planungen über den Haufen.
    Die Mannen hörten fasziniert Noacks Bericht zu, der klar über den Lautsprecher kam: Silke Marino mit einer Ladung Kohlenmonoxyd im Blut tot in ihrem Auto aufgefunden. Vielleicht ein vorgetäuschter Selbstmord. Sie hatte ein Verhältnis mit dem ermordeten Valentin Randolf, und sie war Liebesdienerin für besondere Aufgaben.
    »Walter, du mußt verstehen«, fügte Noack seiner Darstellung hinzu, »daß die Leiterin meiner MUK schnellstens zurückkommen muß. Bender meint, du solltest dich ihr am besten gleich anschließen. Ich will einen Besen fressen, wenn es da keinen Zusammenhang zwischen dem Mord an Randolf und dem Tod der Silke Marino gibt. – Hol mir doch mal die Kollegin Lette ans Telefon.«
    Diese Bitte hatte Freiberg befürchtet. Bei aller Freundschaft zu Noack wollte er ihm nicht sagen, daß sich die Hauptkommissarin auf einer Folkloretour durch das Regierungsviertel befand, um anschließend mit Sabine auf der Godesburg einen Kaffee zu trinken.
    »Also, hm, Frau Lette ist zur Zeit nicht erreichbar.«
    »Ich denke, ihr arbeitet zusammen?«
    Lupus grinste unverschämt, als er merkte, wie sein Chef sich wand und nach einer passenden Erklärung suchte.
    »Natürlich arbeiten wir zusammen. Sie ist zum Bismarckturm, um sich den Tatort anzusehen. Ich werde sofort versuchen, sie zu erreichen. Ist doch selbstverständlich, daß sie sich unverzüglich auf den Weg nach Potsdam macht.«
    »Und du kommst mit?«
    »Ich denke schon – doch ja. Aber ob wir heute noch freie Plätze im Flugzeug bekommen, ist äußerst unwahrscheinlich… Moment bitte.«
    Freiberg winkte Ahrens zu und fragte: »Kannst du uns nach Potsdam baggern – heute noch?«
    Fräulein Kuhnert verzog das Gesicht, als er mit freudiger Miene ein »Ja« schmetterte, das sie lieber auf dem Standesamt gehört hätte.
    »Hallo, Karl! Die Sache ist geklärt. Wir kommen mit dem Dienstwägen. Der Kollege Ahrens fährt und sorgt hoffentlich dafür, daß wir hoch heute heil in Potsdam ankommen.«
    »Bestens! – Und wer kümmert sich um deinen Laden?«
    »Kein Problem

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