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Die Dame vom See - Sapkowski, A: Dame vom See

Die Dame vom See - Sapkowski, A: Dame vom See

Titel: Die Dame vom See - Sapkowski, A: Dame vom See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrzej Sapkowski
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Kleinigkeiten«, sagte Frau Eule. »Wichtig ist, dass du möglichst schnell von Tankred schwanger wirst.«
    »Na klar«, murmelte Ciri.
    Philippa wandte den Blick ihrer dunklen Augen nicht von ihr. »Deinem und Tankreds Kind wird die Loge Zukunft und Position sichern. Du musst wissen, dass wir hier an wirklich große Dinge denken. Du wirst übrigens Anteil daran haben, denn sofort nach der Geburt des Kindes wirst du an unseren Versammlungen teilnehmen. Du wirst lernen. Denn du bist, obwohl dir das heute unverständlich sein mag, eine von uns.«
    »Auf der Insel Thanedd« – Ciri überwand den Widerstand der zusammengepressten Kehle – »habt Ihr mich ein Ungeheuer genannt, Frau Eule. Und heute sagt Ihr, ich sei eine von euch.«
    »Darin liegt kein Widerspruch«, erklang melodisch wie das Rauschen eines Baches die Stimme von Enid an Gleanna, derAster aus den Tälern. »Wir, me luned, sind alle Ungeheuer. Jede auf ihre Art. Nicht wahr, Frau Eule?«
    Philippa zuckte mit den Schultern.
    »Diese entstellende Narbe im Gesicht«, ließ sich wieder Sheala de Tancarville vernehmen, während sie scheinbar gleichgültig an ihrer Boa zupfte, »tarnen wir mit einer Illusion. Du wirst schön und geheimnisvoll sein, und Tankred Thyssen, das versichere ich dir, wird einfach verrückt nach dir sein. Wir werden einen Lebenslauf für dich erfinden müssen. Cirilla ist ein schöner Name und durchaus nicht so selten, dass du ihn aufgeben müsstest, um dein Inkognito zu wahren. Aber du brauchst einen Familiennamen. Ich werde nichts dagegen haben, wenn du meinen wählst.«
    »Oder meinen«, sagte Frau Eule und deutete mit den Mundwinkeln ein Lächeln an. »Cirilla Eilhart klingt auch hübsch.«
    »Dieser Name« – wieder erklangen im Saal die Silberglöckchen der Stimme der Aster aus den Tälern – »klingt in jeder Zusammensetzung hübsch. Und jede von uns, wie wir hier sitzen, würde sich wünschen, so eine Tochter wie dich zu haben, Zireael, Schwalbe mit den Falkenaugen, du, die Blut vom Blut und Bein vom Bein Lara Dorrens ist. Jede von uns würde alles hergeben, sogar diese Loge, sogar das Schicksal der Königreiche und der ganzen Welt, nur um solch eine Tochter wie dich zu haben. Doch das ist unmöglich. Darum beneiden wir Yennefer so sehr.«
    »Ich danke Frau Philippa«, sagte Ciri nach einer Weile, die Hände um die Armlehnen ihres Sessels, die Köpfe von Sphingen darstellten, gekrallt. »Ich bin auch vom Angebot geehrt, den Namen de Tancarville zu tragen. Da es aber den Anschein hat, dass der Familienname das Einzige in dieser ganzen Angelegenheit ist, was von mir und meiner Wahl abhängt, das Einzige, das mir nicht aufgezwungen wird, muss ich beiden Damen danken und selbst wählen. Ich will Ciri von Vengerberg heißen, die Tochter Yennefers.«
    »Ha!« Die schwarzhaarige Zauberin, die, wie Ciri erriet, Sabrina Glevissig von Kaedwen war, ließ die Zähne blitzen.»Tankred Thyssen ist ein Dummkopf, wenn er sie nicht zur linken Hand ehelicht. Wenn er sich an ihrer Stelle irgendeine seifige Prinzessin aufdrängen lässt, dann hat er keine Augen in seinem dummen Kopf und kann keinen Brillanten unter Glasstückchen erkennen. Ich gratuliere, Yenna. Und beneide dich. Und du weißt, wie aufrichtig ich im Neid sein kann.«
    Yennefer dankte mit einem Kopfnicken. Ohne auch nur den Schatten eines Lächelns.
    »Also«, sagte Philippa, »ist alles geregelt.«
    »Nein«, sagte Ciri.
    Francesca Findabair lachte leise auf. Sheala de Tancarville hob den Kopf, und ihre Gesichtszüge wurden unschön.
    »Ich muss die Sache überdenken«, teilte Ciri mit. »Es mir überlegen. Mir alles zurechtlegen. In Ruhe. Wenn ich das getan haben werde, werde ich hierher, nach Montecalvo, zurückkehren. Ich werde mich den Damen stellen. Ich werde den Damen sagen, was ich beschlossen habe.«
    Sheala bewegte die Lippen, als habe sie im Munde etwas gefunden, das sofort ausgespuckt werden musste. Doch sie sagte nichts.
    Ciri warf den Kopf zurück. »Ich bin mit dem Hexer Geralt in der Stadt Riva verabredet. Ich habe ihm versprochen, dass ich mich dort mit ihm treffen werde, dass ich zusammen mit Yennefer dort hinkommen werde. Ich werde dieses Versprechen halten, mit eurem Einverständnis oder ohne. Die hier anwesende Frau Rita weiß, dass ich, wenn ich zu Geralt gehe, immer ein Loch in der Mauer finde.«
    Margarita Laux-Antille nickte lächelnd.
    »Mit Geralt muss ich reden. Mich von ihm verabschieden. Und ihm sagen, dass er recht hatte. Denn eines solltet Ihr

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