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Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Titel: Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Koenicke
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Alarmanlage zu installieren. Nur für eine billige Attrappe hatte es gereicht, aber Erwin ließ sich natürlich nicht täuschen.
    Er nahm ein Bild von der Wand. Da war er, der Tresor! Erwins Hände schwitzten in den Handschuhen. Er setzte sein altes Stethoskop an, hörte erst mal nichts, weil sein Herz so laut schlug.
    Beruhig dich, Erwin!
    Endlich war er sicher, drehte die Knöpfe, die Tür des Safes öffnete sich knarzend. Vor ihm lagen dicke Geldbündel. Erwin stieß einen lauten Schrei der Erleichterung aus. „Costa Brava, ich komme!“, rief er.
    „ Du gehst nirgendwo hin!“, dröhnte plötzlich eine Stimme aus dem Dunklen.
    Erwin fuhr herum.
    Der Hausherr stand vor ihm, groß und aufrecht, und nahm ein Telefon aus der Tasche. Verdammt!
    Erwin fackelte nicht lange. Er griff hinten in seinen Hosenbund und zog das Stemmeisen heraus. Ein schneller Schwung – und der Typ ging stöhnend zu Boden. Erwins Herz schlug so schnell, dass ihm fast der Brustkorb zersprang. Gerade noch gut gegangen! Wieso musste der Typ heute früher heimkommen? Aber zum Glück hatte der ihn im Finsteren nicht genau gesehen. Er beugte sich zu dem Mann hinunter, tastete zitternd dessen Puls am Hals und die Beule unter den Haaren.
    „Der ist okay“, beruhigte er sich selbst. „Den hab ich nur ins Land der Träume geschickt.“
    Erwin sprang auf, stopfte die Geldbündel in seinen Rucksack und trat den Rückzug an. Weil er dieses Mal keinen Fehler machen wollte, sah er sich nochmals überall um. Nicht, dass er irgendwo was vergessen hatte. Aber alles war da. Sein Stemmeisen, die Taschenlampe, der pralle Rucksack.
    Erleichtert schlich Erwin wieder zur Balkontür und verließ die Villa. Als er um die Hausecke bog, sprang eine Laterne an und beleuchtete den Kiesweg zum Garten. Erwins Blick fiel zufällig auf seine rechte Hand. Verflucht, er hatte Blut am Handschuh! Das hätte noch gefehlt, dass er damit heimgerannt wäre! Er riss sich die dünnen Handschuhe von den Fingern und versenkte sie in der Mülltonne neben dem Haus. Und nun nichts wie weg von hier!
    *
    Sieben Stunden später saß Erwin zufrieden am Frühstückstisch und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Als es klingelte, sprang er fröhlich auf. Das war sicher der Postbote, der die bestellten Urlaubsprospekte für Spanien brachte. Erwin riss die Tür auf, doch sein Strahlen gefror. Zwei Polizisten standen vor ihm.
    „ Hallo Erwin“, begrüßte ihn der eine. „Dürfen wir reinkommen und uns umsehen? Wo hast du die Beute aus der Bergmann-Villa?“
    Erwin wurde blass. Er wusste, dass die Geldbündel auf dem Tisch lagen und den Schmuck hatte er auch ausgebreitet.
    „Wie kommt ihr auf mich?“, fragte er mit heiserer Stimme.
    Die Bullen lachten. „Das war nicht schwer. Du hast die blutigen Handschuhe in der Mülltonne versenkt.“
    „Aber die hab ich neulich beim Arzt mitgehen lassen, das waren Gummihandschuhe aus `ner Hunderterschachtel!“
    „ Eben!“ Der Polizist lachte lauter. „Und von der Innenseite konnten wir wunderbar deine Fingerabdrücke nehmen. Erwin, du bist wirklich ein…“
    „… Esel!“, ergänzte er und hörte den Messer-Toni schon wiehern.

13. Das Wunder der Technik

Mit der Technik steht Kommissar Brandl gewaltig auf Kriegsfuß. Und dem Ermordeten hat sein Computer-Wahn auch nicht geholfen. Es scheint so …

    Kommissar Brandl klickte verzweifelt mit seiner Computermaus herum. „Wo zum Teufel finde ich meinem Kalender in dem blöden Kasten?“, fragte er seinen jungen Kollegen Fuchs. Der verdrehte die Augen, kam aber dann gnädigerweise doch rüber und rief mit einem einzigen Klick die Anwendung auf.
    Brandl stöhnte. Mit diesem neumodischen Kram stand er auf Kriegsfuß.
    Zum Glück kam ein Notruf rein und erlöste ihn von der dämlichen Kiste.
    „Leiche in der Mozartstraße zehn“, erklärte Brandl gleich darauf seinem Kollegen Fuchs und riss sein Sakko vom Haken. Zu zweit machten sie sich auf den Weg zum Tatort.
    Die Spurensicherung war schon am Arbeiten, als sie in der Wohnung ankamen. Es war ein Zwei-Zimmer-Apartement, vollgestopft mit Technik-Kram. Zwischen Lautsprechern, Katalogen und irgendwelchen Kabeln lag die Leiche, ein Mann in verwaschenen Jeans und gelbem T-Shirt. Er blutete aus einer runden Kopfwunde.
    „Todesursache?“, fragte Brandl den Doktor.
    „ Mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen.“
    Brandl sah sich um. „Ich seh hier nichts Passendes. Mit einer von diesen tausend CDs wird er wohl nicht umgebracht worden sein.“
    Der

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