Die Differenzmaschine: Roman (German Edition)
entledigte sich ihres Korsetts und eines zweiten, steif gekräuselten Unter rocks.
»Du trägst keine Krinoline?«, fragte Mallory mit heiserer Stimme.
»Ich finde sie lästig.« Sie zog die Schleife des Unterrocks auf und legte ihn beiseite, dann öffnete sie die unteren Haken des Korsetts, zog es über die Hüften und stand erleichtert aufatmend in ihrem Spitzenhemd da.
Mallory zog Jacke und Schuhe aus, während Hetty in ihrem Hemd ins Bett sprang, dass die abgenutzten Federn laut quietschten. Mallory ließ sich auf der Bettkante nieder. Das Bettzeug verströmte einen starken Geruch von billigem Orangenwasser und Hettys Schweiß. Er entledigte sich seiner Hosen, behielt aber das Hemd an.
Darauf beugte er sich hinunter, knöpfte eine Tasche seines Geldgürtels auf und entnahm ihr ein Kondom. »Ich werde es mit Rüstung machen«, murmelte er. »Ist das in Ordnung?«
Hetty stützte sich auf einen Ellbogen. »Lass mal sehen.«
Mallory zeigte ihr die eingerollte Membran aus Schafsdarm. »Hm, keins von diesen sonderbaren Dingern«, bemerkte sie, anscheinend erleichtert. »Tu es, wie du willst, Liebster.«
Mallory zog sich den Schutz vorsichtig über. So war es besser, dachte er, froh über diesen Akt weiser Voraussicht. Es gab der Sache mehr den Anschein als sei er Herr seiner Sinne und auf Sicherheit bedacht, und bekäme auch noch etwas für sein Geld. Er kroch zu ihr unter das unsaubere Laken.
Hetty schlang die kräftigen Arme um seinen Hals und küsste ihn heftig mit ihrem großen, schiefen Mund, als wollte sie sich an ihm festkleben. Ihre Zunge glitt um seine Zähne wie ein schlüpfriger warmer Aal. Das seltsame Gefühl stimulierte mächtig seine Männlichkeit, und er mühte sich auf sie. Ihr Fleisch fühlte sich durch das dünne Gewebe des Hemdes prachtvoll fest an, und er kämpfte unbeholfen mit dem Kleidungsstück, bis er es über ihre Hüften geschoben hatte. Hetty machte enthusiastisch stöhnende Geräusche, während Mal lory in der feuchten Wolle zwischen ihren Beinen herumsuchte. Schließlich wurde Hetty ungeduldig, griff ohne Umstände hinunter und wies ihm den Weg.
Sie hörte auf, an seinem Mund zu saugen, und bald schnauften sie wie Dampfwagen, und die Bettfedern quietschten und ächzten unter ihnen wie ein schlecht gestimmtes Panmelodium. »Oh, Ned, Liebling!«, rief sie plötzlich und setzte ihm acht scharfe Fingernägel in den Rücken. Und sie wand sich wie in Krämpfen unter ihm. Im Sog ihrer heftigen Leidenschaft verausgabte er sich plötzlich, als würde ihm der Samen gegen seinen Willen von den harten Stößen ihrer Lenden entrissen.
Nach einer stillen, keuchenden Verschnaufpause küsste Hetty ihm die bärtige Wange. »Das war wirklich gut, Ned. Du weißt, wie man es richtig macht. Nun lass uns was essen, ja? Ich bin am Verhungern.«
»Gut«, sagte Mallory und wälzte sich aus der verschwitzten Wiege ihrer Hüften. Er empfand Dankbarkeit ihr gegenüber, wie er es in einer solchen Situation jeder Frau gegenüber empfand, und er schämte sich ein wenig, auch vor ihr. Aber er war ebenfalls hungrig, denn er hatte seit vielen Stunden nichts gegessen.
»Wir können unten im Lokal ein gutes kleines Abendessen bestellen. Mrs. Cairns kann es uns heraufbringen. Sie ist meine Vermieterin, die nebenan wohnt.«
»Schön«, sagte Mallory.
»Aber du wirst dafür bezahlen und ihr ein Trinkgeld geben müssen.« Hetty schwang die wohlgeformten Beine aus dem Bett und stand auf. Das Hemd saß ihr noch auf den Hüften, und sie zupfte es herunter, aber der kurze Blick auf die Pracht ihres Hinterteils erfüllte Mallory mit einem Gefühl befriedigten Erstaunens. Sie klopfte in einem raschen Stakkato mit dem Knöchel an die Schlafzimmerwand. Nach einer kleinen Weile wurde zurückgeklopft.
»Ist die Dame so spät noch auf?«, fragte Mallory.
»Sie ist dieses Geschäft gewohnt«, sagte Hetty und ließ sich mit einem Chor quietschender Federn wieder ins Bett sinken. »Kümmere dich nicht um Mrs. Cairns. Jeden Mittwoch walkt sie ihren armen Mann durch und hält damit das ganze Haus wach.«
Mallory entfernte unauffällig sein Kondom, das die Form verloren hatte, aber nicht gerissen war, und ließ es in den Nachttopf fallen. »Sollten wir nicht ein Fenster aufmachen? Es ist verdammt heiß …«
»Und den Gestank einlassen? Nein, Liebster!« Hetty grinste in den Lampenschein und kratzte sich unter dem Laken. »Überhaupt lassen sich die Fenster nicht öffnen.«
»Warum nicht?«
»Die Fensterflügel sind an die
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