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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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an?“
    Er nahm die Hand, die sie ihm bot, schlug mit festem Griff ein. „Das haben wir doch gerade.“
    Später, als Rowan in ihrer Küche mit einem Glas Wein und einem Käsesandwich feierte, kramte sie in ihrer Erinnerung, ob sie je so glücklich gewesen war.
    Sie fand nichts.
    Die Immobiliensuche und die Bücher waren vorerst aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Das würde noch kommen. Doch im Moment dachte sie darüber nach, dass sich ihr ein neuer Berufsweg eröffnet hatte. Einer, der sie faszinierte und begeisterte.
    Jetzt hatte sie eine Chance, eine echte und greifbar nahe Chance, eine völlig neue Richtung in ihrem Leben einzuschlagen.
    Liam Donovan würde es ihr sicher nicht leicht machen. Im Gegenteil, dachte sie, während sie sich einen Krümel Käse vom Daumen schleckte. Er war anspruchsvoll, manchmal geradezu unerträglich und auf jeden Fall durch und durch ein Perfektionist.
    Sie hatte ganze zwölf Skizzen von den Zwergen von Firth angefertigt, jene, die am Meeresarm lebten, bevor ihm eine davon zugesagt hatte. Und sein einziger Kommentar war ein Knurren und ein bejahendes Nicken gewesen.
    Nun, auch gut. Man musste ihr nicht den Kopf tätscheln, sie brauchte kein überschwängliches Lob. Dass er sie als gut erachtete, dass es für ihn bereits selbstverständlich war, dass sie als erfolgreiches Team zusammenarbeiten würden, genügte ihr.
    Ein Team. Am liebsten hätte sie dieses Wort umarmt. Jetzt war sie ein Teil von etwas. Nach all den langen Jahren des Wünschens und Sehnens konnte sie nun endlich Geschichten erzählen. Nicht mit Worten, nein, sie hatte nie die richtigen Worte gefunden, aber mit ihren Zeichnungen und Skizzen. Das, was sie am liebsten tat und von dem sie sich all die Jahre überzeugt hatte, dass es nicht mehr als ein Hobby sei.
    Jetzt gehörte es ihr.
    Trotzdem war sie eine praktisch veranlagte Frau. Sie würde ihre Begeisterung ein wenig zur Seite stellen und mit ihm die genauen Konditionen verhandeln müssen. Schade nur, dass sie nicht durchtrieben genug gewesen war, ihr Erstaunen zu verbergen, als er ihr die Summe genannt hatte, mit der ihre Arbeit honoriert werden würde.
    Damit kann ich das Haus haben, dachte sie und lachte in sich hi nein, während sie sich ein zweites Glas Wein einschenkte. Sie würde sich mit Farben und Papier eindecken. Mehr Bücher kaufen. Pflanzen und Blumen. Sie würde die Antiquitätenläden durchstöbern, um ihr neues Heim einzurichten.
    Und glücklich bis an ihr Lebensende leben.
    Allein.
    Sie schüttelte den kleinen Stich ab. Sie gewöhnte sich daran, allein zu sein. Es gefiel ihr sogar. Mochte schon sein, dass sie dann und wann Liams Anziehungskraft spürte, aber ihr war auch klar, dass sie dem nicht nachgeben durfte, jetzt, da sie zusammenarbeiteten.
    Er hatte auf jeden Fall keinerlei Zeichen mehr gezeigt, dass er eine persönlichere Beziehung wünschte. Und wenn das an ihrem Stolz kratzte, nun, daran hatte sie sich auch gewöhnt.
    Früher einmal war sie bis über beide Ohren in den Seminarleiter an der Highschool verknallt gewesen. Sie konnte sich nur zu gut an die Schmetterlinge im Bauch erinnern, jedes Mal, wenn sie ihn sah. Wie verzweifelt sie sich damals gewünscht hatte, offener, unbeschwerter, selbstsicherer und hübscher zu sein, so wie das Mädchen, mit dem er ging.
    Im College war es dann ein Student im Englischseminar gewesen, ein Dichter mit seelenvollen Augen und einer düsteren Weltanschauung. Sie war sicher gewesen, sie würde ihn inspirieren können, seiner Seele Frieden bringen. Als er dann schon fast ganz am Ende des Semesters diese glutvollen Augen endlich auf sie richtete, war sie wie eine reife Pflaume vom Baum gefallen.
    Sie bereute es nicht, auch wenn nach zwei kurzen Wochen eben jene seelenvollen Augen auf einer anderen Frau lagen. Immerhin hatte sie zwei Wochen Bilderbuchromantik erlebt und ihre Jungfräulichkeit an einen unglaublich empfindsamen Mann verloren, auch wenn er nicht gerade der Monogamie huldigte.
    Sie brauchte nicht lange, um zu verstehen, dass sie nicht ihn liebte, sondern das, was er repräsentierte. Deshalb tat es auch nicht sonderlich weh, als er sie fallen ließ.
    Sie wirkte nun mal eben weder unwiderstehlich noch sexy oder geheimnisvoll auf Männer. Aber leider waren die Männer, zu denen sie sich am meisten hingezogen fühlte, eben genau das.
    Liam war das alles und noch mehr.
    Natürlich war da Alan gewesen. Der nette, solide, bodenständige Alan.
    Obwohl sie ihn gern mochte, hatte sie in dem Moment, als

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