Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde
Pläne sein, wie sie es war. „Bitte, versuch doch zu verstehen. Ich liebe das Leben hier. So habe ich nie zuvor gefühlt. Ich habe sogar einen Job gefunden, ich soll die Illustrationen für ein Computerspiel übernehmen. Es macht mir unheimlichen Spaß, Alan. Es ist so aufregend. Ich werde versuchen, ein Haus hier in der Gegend zu kaufen. Mein eigenes kleines Haus, direkt am Meer. Ich werde einen Garten anpflanzen und kochen lernen und …“
„Hast du ganz und gar den Verstand verloren?“ Er drückte ihre Hände so fest, dass es fast wehtat. Nichts von der puren Freude auf ihrem Gesicht nahm er wahr, nur ihre Worte, die für ihn wie die einer Verrückten klangen.
„Computerspiele? Gärten? Du solltest dich mal selbst hören!“
„Aber das ist doch genau das, was ich zum ersten Mal in meinem Leben tue. Alan, du tust mir weh.“
„Ich tue dir weh?“ Er stand so kurz davor loszubrüllen, wie sie ihn noch nie gesehen hatte, und verlagerte seinen Klammergriff von ihren Händen zu ihren Schultern. „Und was ist mit dem, was ich fühle, was ich mir wünsche?
Verdammt, Rowan, ich war mehr als geduldig mit dir. Du bist doch diejenige, die urplötzlich und ohne erkennbaren Grund beschlossen hat, unser Verhältnis zueinander zu ändern. An einem Tag waren wir noch Geliebte, am nächsten wolltest du das nicht mehr. Ich habe keinen Druck ausgeübt, habe es akzeptiert. Ich versuchte zu verstehen, dass du auf diesem Gebiet einfach mehr Zeit brauchtest.“
Sie hatte es gründlich vermasselt, das wurde ihr jetzt klar. Mit ihrer Unfähigkeit, die richtigen Worte zu finden, hatte sie ihn unnötig verletzt.
Selbst jetzt fiel ihr nichts ein. „Alan, es tut mir wirklich leid, glaub mir. Es ging nie um Zeit, es …“
„Ich habe wirklich versucht, mit dieser mir völlig unverständlichen Grille von dir umzugehen“, fuhr er fort. Er war so wütend, dass er sie schüttelte.
„Ich habe dir mehr Spielraum gelassen, als jeder vernünftige Mensch erwarten würde, davon überzeugt, dass du nur etwas mehr Freiheit brauchtest, bis wir heiraten und uns niederlassen können. Und jetzt sind es Computerspiele? Spiele? Und eine Holzhütte im Wald?“
„Ja, das ist es. Alan …“
Sie war den Tränen nahe, hatte eine Hand auf seine Brust gelegt. Nicht, um ihn fortzustoßen, sondern um ihn zu beruhigen. Da sprang der Wolf mit einem wilden Heulen durch das offene Küchenfenster.
Seine Reißzähne blitzten auf, ein lautes, drohendes Knurren kam aus seiner Kehle, als er Alan mit den Vorderläufen ansprang und zurückwarf.
Ein kleiner Tisch hielt das Gewicht der beiden nicht aus und ging zu Bruch.
Und bevor Rowan überhaupt Luft holen konnte, lag Alan auf dem Boden, der Wolf war über ihm und schnappte nach seiner Kehle.
„Nein! Nein!“ Die Angst verlieh ihr erstaunliche Schnelligkeit und Kraft.
Sie sprang zu den beiden und schlang die Arme um den Hals des Wolfs.
„Nicht! Tu ihm nichts. Er hat mir nicht wehgetan.“
Sie spürte die Muskeln des Tieres unter ihren Fingern vibrieren, hörte das Knurren wie grollenden Donner. Ein schreckliches Bild von zerfetztem Fleisch, spritzendem Blut und lauten Schreien schoss ihr durch den Kopf.
Ohne zu zögern schob sie ihr Gesicht zwischen Alan und den Wolf und sah dem Tier in die glühenden Augen.
Wo sie pure Wildheit erkannte.
„Er hat mir nicht wehgetan“, sagte sie ganz ruhig. „Er ist ein Freund. Er ist verärgert, aber er würde mir nie etwas tun. Er wollte mich nicht verletzen. Lass ihn jetzt aufstehen, bitte.“
Noch einmal knurrte der Wolf, und etwas … fast Menschliches blitzte in seinen Augen auf. Rowan konnte die Wildheit riechen, die er ausstrahlte, die in ihm war. Sehr sanft legte sie ihre Wange an seinen Kopf. „Alles ist gut.“ Ihre Lippen strichen über sein Fell. „Es ist alles in Ordnung.“
Nur äußerst widerwillig und sehr langsam zog der Wolf sich zurück. Aber er blieb an Rowan gelehnt zwischen ihr und Alan stehen. Zur Vorsicht griff sie nach seinem Nackenfell und hielt ihn fest.
„Es tut mir alles schrecklich leid, Alan. Bist du verletzt?“
„Um Himmels willen. Um Himmels willen …“, war alles, was Alan mit zitternder Stimme herausbrachte. Schiere Panik hatte ihn erfasst. Seine Lungen brannten bei jedem Atemzug, seine Brust schmerzte höllisch, dort, wo das Untier ihn angesprungen hatte. „Geh weg von ihm, Rowan.“ Obwohl er vor Schock zitterte, griff er nach einer Tischlampe und rappelte sich auf.
„Rowan, geh endlich weg, geh nach
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