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Die Drachenflotte (German Edition)

Die Drachenflotte (German Edition)

Titel: Die Drachenflotte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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zu und vergoss die Soße großzügig über seinem Reis, wie um ihr seine Männlichkeit zu beweisen. Sie überlegte, ob sie etwas sagen sollte, ließ es dann aber sein. Er nahm die erste Gabel, nickte beifällig, ließ rasch die nächste Portion folgen und dann, etwas zögernder, die dritte. Erster Schweißglanz zeigte sich auf seiner Stirn. Er hob die vierte gut angefüllte Gabel zum Mund, dann hielt er inne. «Boah!» Er legte die Gabel nieder. «Sie haben nicht übertrieben.»
    «Ich habe Sie gewarnt.»
    «Ja», bekannte er reuig. «Wasch’n dadrin?»
    Sie musste gegen das Lachen ankämpfen. «Die macht mein Vater selber», erklärte sie. «Die gekauften Soßen sind ihm nie scharf genug.»
    «Aha.» Daniel wollte die Gabel wieder nehmen, dann ließ er sie jedoch niedersinken. «Ham wir Wascher da?»
    Sie schaute in die Tasche. «Orangensaft?»
    «Danke, ja.»
    «Keine Urschache.»
    «Dasch isch nich luschtig», protestierte er. «Habe mir rihtig die Hunge verbrannt.» Er sah sie mit gespieltem Ärger an, als sie sich nun doch das Lachen nicht länger verkneifen konnte, und warf ein paar Körnchen Reis nach ihr.
    Sie reichte ihm ihre Reste, als sie fertig war, und lehnte sich zurück. Die Wolken hatten sich verzogen, die Sonne war heiß geworden. Ihre Beine unter der langen Hose fühlten sich feucht und klebrig an. Sie ging nach unten und zog Shorts an. Zurück an Deck, gab sie Sonnenmilch auf ihre Hand und zog einen Fuß auf die Bank hoch, um ihr Bein besser einreiben zu können. Sie spürte, dass Daniel ihr zusah, seine Aufmerksamkeit fühlte sich gut an. Für das zweite Bein nahm sie sich besonders lang Zeit.
    Das Boot tat plötzlich einen Sprung. Mit einem Aufschrei fiel sie Daniel direkt auf den Schoß. Er fing sie auf, die Arme um ihre Taille. Sie sah ihm in die Augen, entdeckte aber nichts, was verraten hätte, dass dies ein absichtliches Manöver gewesen war. «Tut mir leid», sagte er, als er ihr wieder auf die Beine half.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 21
I
    D er Küste vorgelagerte flache Sandbänke tauchten vor ihnen auf, und unter dem Rumpf ihres Bootes wurde der Meeresgrund immer deutlicher sichtbar. Knox zeigte Rebecca, wie sie Kurs halten musste, und ging dann in das Cockpit, um zu prüfen, ob auf den Karten Gefahrenstellen eingezeichnet waren. Sie hatten die Gewässer von Eden noch nicht erreicht, aber in einem hölzernen Schirmständer steckten noch mehrere zusammengerollte Karten. Er zog eine der Rollen heraus. Sie bestand aus zwei Karten, Rücken an Rücken, von Plastik umschlossen. Toliara auf der einen Seite, Ifaty auf der anderen. Er zog noch ein Paar heraus, Morombe und Morondava. Auch die dritte Röhre bestand aus zwei Karten, aber von anderer Art. Knox war überrascht – genau die gleichen Karten hatte er erst vor drei Tagen an der Wand des Besprechungsraums auf der Maritsa gesehen.
    «Was ist?», fragte Rebecca, der seine Überraschung offenbar aufgefallen war.
    «Ach, nichts», erwiderte er.
    «Nichts?»
    «Nur ein paar alte Karten.» Mit seiner Antwort anscheinend nicht zufrieden, verließ sie ihren Platz und trat näher, um sich die Karten anzusehen. Augenblicklich begann das Großsegel zu flattern und sie verloren an Fahrt. «Die Waldseemüller und die Piri Reis.» Er zeigte ihr die Reproduktionen.
    Mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue drückte sie ihre Verwunderung darüber aus, dass er so gut Bescheid wusste.
    «Sie sind in meinem Fach relativ bekannt.»
    «Und wieso?»
    «Weil sie so ziemlich die ersten bekannten Karten sind, die Amerika zeigen.»
    «Na ja, irgendwer musste der Erste sein.»
    «Sicher, aber die hier wurden beide Anfang des 16. Jahrhunderts angefertigt, und da ist es schon erstaunlich, wie detailliert und genau sie sind.»
    «Das verstehe ich nicht. Ich dachte, die Europäer haben Amerika schon Ende des 15. Jahrhunderts entdeckt.»
    «Ja, nur wussten sie das gar nicht. Das wurde erst später erkannt. Kolumbus hat die Gewürzinseln gesucht und glaubte bis an sein Lebensende, genau die gefunden zu haben. Ebenso Vespucci und die anderen. Erst 1513, als Vasco Núñez de Balboa Panama durchquerte und den Pazifischen Ozean erreichte, war klar, dass sie einen ganz neuen Kontinent entdeckt hatten. Wie war es also möglich, dass diese Kartographen so früh schon Südamerika mit solcher Genauigkeit darstellen konnten? Vor allem seine Westküste, die noch nie jemand besucht hatte?»
    «Und? Wie lautet die Antwort?»
    «Das kommt darauf an, wen Sie fragen. Der

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