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Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes

Titel: Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ein Zwerg schon beibringen können? Aber da liegst du falsch, und das wirst du bald merken. Aber wie auch immer - mehr bekommst du hier nicht geboten. Wenn dir das nicht reicht, kannst du auch wieder gehen. Wenn du jedoch bleibst, so merk dir, dass ich Respekt verlange: Ich bin ein Ritter, und du bist niemand. Entscheide dich.«
    Ido wandte sich wieder seinem Frühstück zu. Nihal hingegen stand einige Augenblicke reglos da und setzte sich dann endlich: Wollte sie weiterkommen, musste sie gute Miene zum bösen Spiel machen. Sie griff zu ihrer Schüssel und kostete. Auch wenn sie nicht wusste, was es war, es schmeckte so lecker, dass sie im Nu alles leer geschaufelt hatte. Als sie nach dem Frühstück hinausgingen, fiel dichter Nieselregen.
    Nihal hüllte sich in ihren Umhang, zog die Kapuze über und folgte Ido, der von dem Wasser, das ihm bald über Gesicht und Bart rann, keine Notiz nahm.
    Die Arena war leer.
    »Womit kämpfen wir?«, fragte der Gnom.
    Widerwillig legte Nihal ihren Umhang ab und deutete auf ihr Schwert. »Schwarzer Kristall. Keine schlechte Waffe.«
    »Mein Vater hat sie für mich geschmiedet.«
    »Ein begnadeter Waffenschmied ...«, bemerkte Ido und zog blank. Die Klinge seines Schwertes war flach und besonders lang, oder vielleicht wirkte sie auch nur so, weil Ido so klein war. Das Heft wies Verzierungen und Symbole auf, von denen einige mutwillig weggekratzt worden waren.
    Ido schwang sein Schwert ein paarmal durch die Luft, und Nihal dachte, er prüfe noch, ob es auch richtig in der Hand lag, doch plötzlich sah sie einen Hieb von oben auf sich zukommen. Sie konnte ihm noch ausweichen, verlor dabei aber das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    »Nun, war das schon alles?«
    Wütend stand Nihal auf. »Ich dachte, du lässt mir Zeit, mich vorzubereiten!« »Ach so. Aber wir machen hier kein Tänzchen, wie ihr es in der Akademie gewöhnt seid. Ich will sehen, wie du in der Schlacht kämpfst, also vergiss deine Anstandsregeln.«
    Der Gnom hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da setzte er auch schon seine Angriffe fort.
    Nihal begann zurückzuschlagen, aber es war, als hätte man sie auf dem falschen Fuß erwischt: Sie fühlte sich schwerfällig, der Regen störte sie, und sie kämpfte ohne Elan. Plötzlich spritzte ihr Schlamm in die Augen, und instinktiv führte sie die Hände zum Gesicht. Das nutzte Ido aus, um ihr ein Bein zu stellen. Als Nihal die Augen wieder öffnete, lag sie am Boden und spürte Idos Schwertspitze an der Kehle. »Das ist unfair!«, stieß sie hervor.
    »Offenbar habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt: Ich mache Ernst, du nicht. Hier gibt es keine Regeln, die einzuhalten wären: Das hier ist Krieg! Also kämpfe richtig, so, wie es sich gehört, denn glaub mir, so wahr ich hier stehe, wenn du nicht aufpasst, habe ich dich beim nächsten Stoß durchbohrt. Steh auf!«
    Ido war es wirklich ernst, Nihal sah es an seinem Blick. Wofür hält sich dieses Männlein? Sie sprang auf und stürzte sich ins Gefecht.
    Ido ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte eine erstaunliche Art zu kämpfen: Er rührte sich kaum vom Fleck und wich nur hin und wieder mit seitlichen Körperverlagerungen aus. Was er bewegte, war nur die Hand, die das Heft umklammerte. Das war seine Kunst: Er focht mit präzisesten Bewegungen, spielte mit der Klinge des Gegners, foppte sie, traf sie. Und dann, im richtigen Moment, stieß er völlig unerwartet zu.
    Nihal begann die Geduld zu verlieren. Dieser Zwerg schien alle ihre Züge vorauszuahnen. Mit Kraft hatte das nichts zu tun, was ihn auszeichnete, war allein die Gewandtheit seines Handgelenks. Versuchte Nihal, ihm näher zu kommen, hielt er sie auf Distanz. Attackierte sie, parierte er ohne Mühe.
    Nachdem ihr Vorrat an Angriffsvarianten erschöpft war, stürzte sich Nihal, einen wütenden Schrei ausstoßend, auf ihn und versuchte auf anderen Wegen, die Klinge des Gnomen zu umgehen.
    Plötzlich bewegte sich auch Ido: Er duckte sich ab, huschte zwischen ihren Beinen hindurch und brachte sie zu Fall. Nihal saß erneut im Schlamm.
    »Schon besser, aber das reicht mir noch nicht. Du musst dir fest vornehmen, mich zu verletzen. Also, auf ein Neues.«
    Nihal stand wieder auf. Der Regen behinderte ihre Sicht, und im Schlamm hatte sie keinen festen Stand. Sie schloss die Augen. Jetzt gelang es ihr besser, sich ganz auf das regelmäßige Klirren zu konzentrieren, wenn ihre Waffen aufeinander trafen. Dann versuchte sie, diesen Rhythmus zu brechen, indem sie

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