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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gouverneurin gegangen. Pol und Bay lehnten aneinander, Kwan hatte den Kopf auf die Brust sinken lassen, und seine Arme lagen schlaff in seinem Schoß. Windblüte hatte sich offenbar nicht bewegt, seit sie ihre Wache begonnen hatte.
    »Sie ist mir unheimlich«, sagte Sorka und wandte sich von der Genetikerin ab.
    Ein lautes Knacken ließ alle aufschrecken. Das Ei vor ihnen zerfiel in zwei gezackte Hälften. Der bronzefarbene Nestling kam mit hoch erhobenem Kopf herausstolziert und gab einen Laut von sich wie eine stotternde Trompete. Alle waren jetzt hellwach. Sean sprang auf, und Sorka stieß ihn von hinten an, um ihn zur Eile zu mahnen. Sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Sobald Sean dem Nestling in die Augen sah, ließ er ein leises, ungläubiges Ächzen hören und ging auf das Tier zu. Ihr Schwarm schmetterte triumphierend.
    »Futter, schnell«, rief Sorka und winkte einem schläfrigen Aufseher. Hoffentlich war das Fleisch in der Hitze nicht schlecht geworden! Sie rannte dem Mann entgegen, entriß ihm die Schüssel, lief zurück und schob sie Sean in die Hand. Einen so vollkommen hingerissenen Blick hatte sie in seinen Augen noch nie zuvor gesehen.
    »Er sagt, er heißt Carenath, Sorka. Er kennt seinen eigenen Namen!« Sean schaufelte Carenath das Fleisch aus der Schüssel ins Maul, so schnell er nur konnte. »Ich brauche mehr Fleisch. Schnell, ich brauche mehr Fleisch!«
    Seine sonore Stimme hatte alle in der Brutstätte aufgeweckt. Dann zersprang das andere Ei, und ein goldenes Weibchen schlenderte schnatternd heraus und sah sich ungeduldig um. Sorka war so damit beschäftigt, Sean die Fleischschüsseln zu reichen, daß sie es gar nicht bemerkte, bis Betsy sie am Arm zupfte.
    »Sie sucht nach dir, Sorka. Du mußt sie ansehen!«
    Sorka wandte den Kopf, und plötzlich spürte auch sie, wie mit unglaublicher Kraft ein anderer Geist in den ihren eindrang, ein Geist, der sich freute, einen Gleichgesinnten, einen lebenslangen Partner gefunden zu haben. Sorka war so von Jubel erfüllt, daß es fast schmerzte.
    Ich heiße Faranth, Sorka!
    ***
    »Wir haben eigentlich eine Menge aus den Eiern gelernt, die nicht aufgebrochen sind«, erklärte Pol, als er mit Windblüte und Bay zwei Tage später Emily und Paul Bericht erstattete.
    »So weit, so gut?« fragte Paul hoffnungsvoll.
    »Oh, sehr gut sogar.« Bay grinste begeistert und nickte energisch mit dem Kopf. Windblüte rang sich nur ein sprödes, starres Lächeln ab. Der undurchdringliche Pessimismus, den sie am Tag des Ausschlüpfens verbreitet hatte, war jetzt einer reservierten Arroganz gewichen.
    »Dann glauben Sie also, daß sich die achtzehn Jungen alle zu lebensfähigen Erwachsenen entwickeln werden?« fragte Paul.
    Sie neigte den Kopf. »Wir müssen geduldig abwarten, bis sie zur Reife gelangen.«
    »Aber sie werden doch fähig sein, wie die Zwergdrachen aus phosphinhaltigem Gestein Flammen zu erzeugen und ins Dazwischen zu gehen?« bohrte Paul weiter.
    »Ich persönlich bin sehr zuversichtlich«, schaltete sich Pol ein, als Windblüte schwieg. »Auch Bay, vor allem, weil die Mentasynthese eine starke empathische Bindung und die Fähigkeit zur telepathischen Kommunikation bewirkt hat.«
    »Ein echter Kontakt von Geist zu Geist«, fügte Bay mit befriedigtem Lächeln hinzu. »Besonders stark ausgeprägt bei Sorka und Sean.«
    »Die Drachen wurden so geschaffen«, erklärte Windblüte gespreizt, daß sie auch mit anderen, nicht zu ihrer eigenen Art gehörenden Wesen eine Bindung eingehen. Insoweit war das Programm erfolgreich.« Sie hob die Hand. »Wir müssen unsere Ungeduld bezähmen und danach streben, das vollkommene Exemplar zu schaffen.«
    »Die Stabilisierung der Bindung an eine andere Spezies war der wichtigste Aspekt«, sagte Pol und zog leicht die Augenbrauen zusammen. »Schließlich ist für Zwergdrachen die Teleportation so selbstverständlich wie das Atmen.«
    »Für Zwergdrachen schon«, gab Windblüte kühl zurück. »Ob das bei Drachen auch so ist, bleibt abzuwarten.«
    »Kitti Ping hat diese Fähigkeiten nämlich nicht verändert. Aber sie müssen natürlich vervollkommnet und kontrolliert werden«, fuhr Pol fort. Windblütes Haltung, ihre Weigerung, die bereits erreichten Erfolge als solche anzuerkennen, gefiel ihm nicht. »Ich muß sagen, ich bin sehr froh, daß die jungen Connells beide einen Nestling an sich binden konnten. Sie sind veterinärmedizinisch ausgebildet, auch sonst sehr tüchtig und haben bereits bewiesen, daß sie in

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