Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
sagte er, und seine gepreßte Stimme verriet dem Biologen, unter welcher Belastung der junge Drachenreiter stand. »Meiner Meinung nach sind Marco und Duluth in Panik geraten. Sie hätten einfach an die Stelle zurückkommen sollen, von der sie verschwunden waren, der verdammte Schlitten war ja schon weg!« Jetzt war der Schmerz fast mit Händen zu greifen, Sean atmete tief durch und sprach ruhiger, fast ungerührt weiter. »Wir alle haben Feuerechsen. Kit Fing hat uns unter anderem deshalb als Kandidaten ausgewählt. Wir haben sie alle schon mit Botschaften losgeschickt, nachdem wir ihnen gesagt hatten, wohin sie fliegen, was sie machen oder wen sie suchen sollten. Das müßten wir doch auch den Drachen beibringen können. Wir haben heute auf die harte Tour erfahren, daß sie ebenso wie die Feuerechsen fähig sind zu teleportieren. Diesen Instinkt müssen wir lenken. Wir müssen ihn disziplinieren, wie Pol vorhin sagte, damit wir nicht wie Marco in Panik verfallen.«
    »Warum hat Marco eigentlich durchgedreht?« jammerte Tarrie Chernoff.
    »Ich würde alles darum geben, wenn ich das wüßte«, sagte Sean, und jetzt klang der Schmerz wieder in seiner Stimme mit. »Aber eines weiß ich. Von jetzt an startet kein Reiter mehr, ohne sich zu vergewissern, was in seiner unmittelbaren Umgebung in der Luft vorgeht. Wir müssen defensiv fliegen, müssen uns bemühen, mögliche Gefahren im voraus zu erkennen. Vorsicht«, sagte er und tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe, »muß uns in die Augäpfel eingegraben sein.« Er sprach schnell, in knappen Worten. »Wir wissen, daß die Feuerechsen, um dahin zu gelangen, wohin sie auch immer wollen, zwischen einem Ort und dem anderen wechseln, also hören wir auf, diese Fähigkeit als selbstverständlich anzusehen, und beobachten wir genau, was sie tun. Überprüfen wir, wie sie kommen und gehen. Schicken wir sie an bestimmte Orte, an Orte, wo sie noch nicht gewesen sind, um zu sehen, ob sie unseren geistigen Anweisungen folgen können. Unsere Drachen hören uns auf telepathischem Wege, sie verstehen - im Gegensatz zu den Feuerechsen - genau, was wir sagen, wenn wir uns also angewöhnen, den Feuerechsen präzise Anweisungen zu geben, dann müßten damit eigentlich auch die Drachen etwas anfangen können. Wenn wir das Verhalten der Feuerechsen so weit verstehen, wie es irgend geht, dann erst werden wir versuchen, unsere Drachen von einem Ort zum anderen zu schicken.«
    Die anderen Reiter begannen, leise miteinander zu reden, und Sean beobachtete sie scharf aus schmalen Augen.
    »Aber bringen wir damit nicht unsere Zwergdrachen in Gefahr?« fragte Tarrie und strichelte die kleine Goldene, die sich in ihre Armbeuge kuschelte.
    »Besser die Zwergdrachen als die Drachen!« bemerkte Peter Semling.
    Sean schnaubte verächtlich. »Die Feuerechsen können recht gut auf sich selbst aufpassen. Versteht mich nicht falsch…« Er hob die Hand, um Tarries prompt einsetzenden Protest abzuwehren. »Ich schätze sie. Sie sind großartige kleine Kämpfer. Himmel, ohne ihre Hilfe hätten wir die Nestlinge niemals satt bekommen, aber…« - er hielt inne und sah in die Runde -»sie besitzen einen gut ausgeprägten Überlebensmechanismus, sonst hätten sie den ersten Durchzug dieser Oort'schen Wolke nicht überstanden. Wann immer das war. Wie Peter schon sagte, ist es weit weniger gefährlich, mit Feuerechsen zu experimentieren, als einen weiteren Drachen samt Reiter aufs Spiel zu setzen.«
    »Du hast einige sehr wichtige Gesichtspunkte angesprochen, Sean.« Pol hatte selbst neuen Mut gefaßt. »Aber du willst doch sicher die goldenen und die bronzefarbenen Zwergdrachen dafür verwenden. Bay und mir erscheinen sie immer als die zuverlässigsten.«
    »Das hatte ich vor. Besonders, nachdem sich die Blauen und Grünen nach der Eruption alle verdrückt haben.«
    »Ich bin bereit, es zu versuchen«, sagte Dave Catarel, nahm mit einem Ruck die Schultern zurück, richtete sich auf und sah die anderen herausfordernd an. »Wir müssen etwas tun. Aber vorsichtig!« Er warf Sean einen schnellen Blick zu.
    Auf dessen Gesicht erschien langsam ein Lächeln, und er schüttelte Dave über das Feuer hinweg die Hand.
    »Ich mache auch mit«, sagte Peter Semling. Nora schloß sich etwas zaghaft an.
    »Ich finde, es klingt äußerst vernünftig.« Otto nickte energisch und sah sich um. »Schließlich wurden die Drachen so gezüchtet, daß sie den Gefahren des Fädenfalls entgehen können, wozu die mechanischen

Weitere Kostenlose Bücher