Die drei ??? Der namenlose Gegner
Skinny hat versucht, es mir zu erklären, aber ich verstehe es immer noch nicht ganz. Warum gibt es immer wieder Streit?« Sie füllte Kaffeepulver in einen zerknitterten Filter. »Du hast es eben eigentlich schon selbst gesagt: Die haben ein eintöniges Leben und hassen uns dafür, dass wir anders sind. Die gehen morgens pünktlich um acht Uhr zur Arbeit und kommen um fünf zurück. Wir hingegen machen Gelegenheitsarbeiten. Manche arbeiten als Musiker, Orangenpflücker, Anstreicher oder was eben gerade gebraucht wird. Wenn wir weiterziehen wollen, machen wir das. Aber hier hat es uns immer besonders gut gefallen. Irgendwann hat Dennis Freeman uns dann diesen Platz hier vermietet. Die Leute aus der Gegend fanden das nicht gerade großartig, aber sie haben uns geduldet.« »So lange, bis Freeman starb.«
»Ja. Sein Tod hat alles verändert.« Mina schaltete die Kaffeemaschine ein. »Der Bruder von Dennis hat dieses Grundstück geerbt. Bis jetzt hat er es an uns vermietet, aber nächste Woche will er es verkaufen.« »An euch?«
»Ja und nein! Die Leute aus Sev en Pines haben sich mehrfach bei ihm gemeldet und einen guten Preis geboten. Die haben nämlich von ihren Häusern aus keinen Zugang zum Meer. Klar, dass sie sich den Strand unter den Nagel reißen wollen. Gleich mehrere von ihnen haben zusammengelegt!« »Aber warum attackieren sie euch dann? Sie haben das Grundstück doch so gut wie sicher! Und was meintest du mit ›Ja und nein‹?«, hakte Stan nach.
»Der Bruder von Dennis hat uns eine Einigung vorgeschlagen.
Wir können den Wagen-Platz und den oberen Teil des Geländes zu einem günstigen Preis kaufen, und die Leute von Seven Pines bekommen den unteren Teil und den Strand.« »Klingt doch vernünftig. Damit wäre jedem geholfen.« »Wir wollen uns mit denen aber nichts teilen. Und die auch nicht mit uns. Die wollen uns hier weghaben. Das steht doch fest!« »Gibt es noch weitere Interessenten?«
»Keine Ahnung. Wir treffen uns am Dienstag mit Mr Freeman. Dann wird sich zeigen, wer das Grundstück bekommt.« Skinny trat in den Wagen. »Da bist du! Ich habe dich schon gesucht, Stan!«
»Was ist denn los?« Mina hob die Kanne aus der Maschine. »Wir halten einen großen Kriegsrat! Und da müsst ihr natürlich auch dabei sein!«
»Ich komme ja gleich.« Stan nahm seinen Kaffee entgegen. »Wisst ihr, ich denke, dass die Leute aus Sev en Pines berechnender und abgebrühter sind, als ihr glaubt. Die wollen am Dienstag das Gebiet hier kaufen. Und damit sie es auch mit Sicherheit bekommen, müssen sie euch vorher so richtig in Schwierigkeiten bringen. Daher auch die Herausforderung am Montag!«
»Du meinst, sie wollen uns mit Mr Bills Entführung so sehr provozieren, dass sie uns auf frischer Tat bei einer Straftat ertappen können?«, fragte Mina.
»Genau das! Ihr fahrt wutschnaubend zum vereinbarten Treffpunkt, erhebt die Faust oder gar eine Waffe gegen sie, und schon werdet ihr von der Polizei abgeführt. So können sie sogar sichergehen, dass ihr auch noch inhaftiert seid, wenn am Dienstag das Gespräch stattfindet!«
»Dann bleiben wir Montag eben hier!« Mina seufzte. »Sicherer ist es allemal.«
»Wir sind keine Feiglinge!«, gab Skinny aufgebracht zurück. »Wenn die Leute von Sev en Pines uns am Montag gegenüberstehen wollen, dann sollen sie das haben! Wer sagt denn, dass der Sheriff uns festnehmen wird? Wenn wir es geschickt anstellen, tappen die Sev en-Pines Leute uns in die Falle! Dann wird sich ja zeigen, wer am Ende im Knast landet!« Er drehte sich um und stapfte aus dem Wohnwagen.
»Wir hätten an dem Sommerfest teilnehmen sollen!«, meinte Peter verdrossen, als er zwischen Brennnesseln und Gestrüpp seine Isomatte ausbreitete. »Sozusagen undercover! Dann hätten wir die Gegend bewachen und gleichzeitig Grillwürstchen essen können.«
»Strategisch gesehen ist dies aber die bessere Position. Wir haben die Camper genau im Auge.«
»Also ich kann sie nicht wirklich gut sehen!« Peter drehte an seinem Fernglas herum. »Die sind viel zu weit weg!«
»Näher können wir nicht ran.« Justus setzte sich auf seine Isomatte.
»Wenn ich mich nicht täusche, machen die da auch ein Fest oder so was. Die sitzen alle um ein Lagerfeuer herum.« »Merkwürdig! Ich hätte wetten können, dass sie heute erneut in Sev en Pines zuschlagen!«
»Ist das Skinny?« Peter reichte Justus das Fernglas. »Der vorn rechts. Er schaut gerade in unsere Richtung!«
»Wenn es doch nur etwas heller wäre! So
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