Die drei Fragezeichen - Dein Fall - Hotel der Diebe
Unser Technikmeister. Er kennt sich hier aus wie kein anderer. Er wird euch eine Spezialkarte geben.«
Justus versuchte sich vorzustellen, wie viel Technologie es in einem Hotelturm wie diesem gab und wie viele Dinge daher defekt sein konnten. Ihm fiel immer mehr ein, vom Aufzug über die Klimaanlage bis zum Schwimmbad, den Feuerschutzeinrichtungen und der Heizung.
Mr Krolop erwies sich als sympathischer, drahtiger Mann, der offenbar alles ganz gelassen nahm. Der Erste Detektiv bemerkte, dass auf seinem Namensschild kein Vorname stand. Als Justus ihn auf die Tücken eines solch großen Gebäudes ansprach, lachte er nur. »Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, zeige ich euch mal den Hauptschaltraum, von wo ich Zugriff auf die Wasser- und Stromversorgung und die Klimaanlage habe. Es gibt allein dort tausende von Relais, Leitungen und Rohren. Wenn irgendetwas davon kaputtgeht, heißt es suchen … und das kann dauern. Ich habe mal zwei Monate lang gesucht, bis ich ein durchgeschmortes Kabel gefunden habe! Aber das interessiert euch sicher gar nicht. Hier!« Er reichte Peter eine Karte. »Die haltet ihr vor den Sensor, genau wie sonst auch – nur dass ihr danach jede Etage anwählen könnt.«
»Mr Krolop«, meinte Justus, »wo Sie gerade hier sind … Sie wissen doch alles über das Hotel.«
»Fast alles«, erwiderte der Technikmeister bescheiden. »Was willst du wissen?«
»Einer der Aufzüge ist ungewöhnlich groß.«
»Ach Just«, ächzte Bob, »fang nicht wieder damit an.«
»Gut beobachtet, Junge!« Mr Krolop klang erstaunt. »Das fällt sonst keinem auf. Das hat tatsächlich einen Grund.«
»Und der wäre?«, fragte der Erste Detektiv triumphierend.
Krolop grinste. »In dem großen Lift sollten Särge transportiert werden können.«
»S-Särge?«, fragte Peter unbehaglich.
»Genau das. Als der Turm erbaut wurde, hätte er ursprünglich eine noble Altersresidenz beherbergen sollen. Mit dem Ableben der Bewohner musste also gerechnet werden. In der Tiefgarage gibt es sogar einen Kühlraum, in dem die Toten übers Wochenende hätten … zwischengelagert werden können.«
»Das ist ganz schön makaber«, meinte Peter.
»Aber Realität.« Mr Krolop wandte sich der Tür zu. »Ich muss weiter. Wir sehen uns bestimmt noch.« Er verließ den Raum. Die drei ??? folgten wenig später und fuhren im Lift nach oben. Die dauerhaft vermieteten Wohnungen begannen ab der 17. Etage des Turms. Hoffentlich würden sie dort einen der Mieter antreffen.
Sollen die drei ??? den Mietern ehrlich sagen, warum sie sie sprechen wollen? Dann gehe zu Seite 141 .
Oder irgendeine Ausrede benutzen, um anonym zu bleiben? Auf zu Seite 169 .
Ohne noch länger nachzudenken, hetzte der Zweite Detektiv durch die offen stehende Zimmertür. Ihm fiel auf, dass der Raum ganz anders aussah als ihr eigenes Zimmer: Ein kleiner Flur führte um die Ecke, dort in einen Wohnbereich mit einer edlen Couch. Eine Säule stand mitten im Raum.
»Was ist mit Ihnen?«, hörte er eine Stimme – ein Zimmermädchen schaute aus dem Badezimmer. »Wenn Sie Angst vor dem Alarm haben, können Sie beruhigt sein. Ich habe bereits Entwarnung bekommen, es brennt nirgends, sonst hätten auch die Feuersirenen …«
»Keine Zeit!« Peter rannte durch den Raum, riss den Vorhang zur Seite und schaute aus dem Fenster. Das sah höher aus, als er gedacht hatte. Die Straße lag schätzungsweise drei oder vier Meter tiefer. Etwas weiter rechts, unterhalb von Zimmer 104, in das Stephen Carter geflüchtet war, stand am Rand der Frühstücksterrasse ein kleines Holzhäuschen. Peter erinnerte sich, es am Morgen gesehen zu haben. Dort wurden abends auch Getränke ausgeschenkt.
Genau in diesem Moment sprang Carter aus seinem Zimmer auf das Dach des Häuschens. Er kam krachend auf, ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten, und ließ sich dann von dort auf die Straße fallen.
Verflixt noch mal! Der Verbrecher würde entkommen, wenn Peter nicht sofort handelte.
Der Zweite Detektiv schätzte die Tiefe ab, beschloss, aufs Ganze zu gehen, und sprang genau in dem Moment, als das Zimmermädchen hinter ihm aufschrie. Er landete hart auf dem Asphalt, ging in die Knie – und schrie vor Schmerz auf. Etwas knackte, er fiel auf die Seite und glaubte, sein Bein würde in Flammen stehen. Gebrochen, dachte er entsetzt, ich hab mir das Bein gebrochen!
Er konnte nur zusehen, wie der Dieb davonrannte.
Keine zwanzig Minuten später kam ein Krankenwagen. Und noch ein paar Minuten später,
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