Die Drei !!! Fussballstar in Gefahr
andere interessiert mich nicht.«
»Aber Bastian kann wirklich nichts dafür!« Kim atmete erleichtert auf. Wenigstens ein Teamkollege hielt zu Bastian! Hannes wollte leider nichts davon hören. »Misch dich nicht ein, Kai!«, sagte er streng. »Bastian muss für sich selbst einstehen. Also, Bastian: Du bleibst bei deiner albernen Ausrede?« »Das ist keine Ausrede!«, protestierte Bastian. »Klar.« Der Ton des Trainers war jetzt richtig schneidend. »Falscher Trainingsplan, lächerlich!«
Kim fand die Begründung alles andere als lächerlich. Wetten, dass jemand Bastian absichtlich einen falschen Trainingsplan untergejubelt hatte? Derselbe Jemand, der auch die letzte SMS geschrieben hatte!
Die Schonfrist ist vorbei, das weisst du, oder? Sorry, aber du hast es so gewollt. Jetzt werden härtere Bandagen angelegt.
Hannes wurde immer lauter. »Weißt du, was dein Problem ist, Bastian? Du denkst, du hast das Ticket zur WM schon in der Tasche. Du denkst, das, was wir hier machen, ist ein nettes Spielchen, ein Freizeitvergnügen, oder?« »Nein!«, rief Bastian verzweifelt.
Franzi litt hinter dem Vorhang wie ein Hund. Wie konnte der Trainer es wagen, Bastian vor versammelter Mannschaft so abzukanzeln? Das war so was von mies!
Aber Hannes war noch nicht fertig. »Eins kann ich dir sagen, Bastian: Da hast du dich geschnitten! Du hast nichts in der Tasche, rein gar nichts. Es gibt jede Menge Spieler, die deinen Platz sofort einnehmen können und nur darauf warten, sich endlich zu beweisen. Spieler, für die Disziplin und hundertprozentiger Einsatz selbstverständlich sind. Die sich im Training verausgaben und kämpfen bis zum Schluss. Solche Spieler brauchen wir für die U17-WM!«
Von allen Seiten kamen bestätigende Rufe: »Genau!« – »Ja!« -»Recht hat er!«
Das war zu viel für Franzi. Sie musste einfach kurz durch den Vorhang spähen. Vorsichtig schob sie die Stoffbahnen auseinander und suchte Bastian. Als sie ihn gefunden hatte, brach es ihr fast das Herz. Bastian kauerte hilflos mit eingezogenem Kopf auf seinem Stuhl. Er hatte es aufgegeben, sich zu verteidigen. Kein Wunder, Hannes hörte ihm ja sowieso nicht zu.
Der Trainer verschränkte die Arme vor der Brust und sagte über Bastians Kopf hinweg: »Noch ein Fehler, Bastian, noch ein kleiner Ausrutscher, und du kannst dir die WM im Fernsehen ansehen!«
Bastian wurde leichenblass. Fassungslos starrte er seinen Onkel an und merkte nicht, wie Kai ihm tröstend die Hand auf den Arm legte. Alle anderen Spieler sahen betreten weg oder scharrten mit den Füßen unter dem Tisch. Franzi ließ den Vorhang los. Ihre Hände zitterten vor Wut. Dafür, was er Bastian angetan hatte, würde Ulli büßen müssen, und Franzi würde höchstpersönlich dafür sorgen, dass er vor das Jugendgericht kam!
Lügengeschichten
»Siehst du ihn?«, flüsterte Franzi.
»Nein, noch nicht«, flüsterte Kim zurück, und Marie schüttelte bedauernd den Kopf.
Die drei !!! kauerten hinter einem Lieferwagen gegenüber vom Hotel Olympia und warteten darauf, dass Ulli nach der Teambesprechung das Hotel verließ. Sie hätten ihn schon viel früher beschatten müssen, und jetzt schworen sie sich, ihn keine Sekunde mehr aus den Augen zu lassen. Irgendwann würde er einen Fehler machen. Alle Verbrecher machten irgendwann einen Fehler.
»Da ist er!« Franzi schoss wie von der Tarantel gebissen in die Höhe. Ulli war mit Luca, dem Außenstürmer, und Torwart Karsten vor dem Hotel erschienen. Grinsend stand er auf dem Gehsteig, die Hände lässig in den Taschen seiner ausgewaschenen Jeans, und tat so, als ob nichts gewesen wäre. Er zeigte zum Himmel, der sich aufgelockert hatte, und quatschte mit dem Türsteher übers Wetter. Dann liefen die Spieler gemeinsam los. »Jetzt bin ich aber mal gespannt, was die drei vorhaben«, murmelte Marie.
Kim nickte. »Ich auch. Vielleicht sind Luca und Karsten ja Ullis Komplizen.«
»Meinst du?«, fragte Franzi verblüfft. »Klar, könnte sein. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen.« Plötzlich fiel ihr wieder der Mobbingfall ein, den sie erst kürzlich gelöst hatten. Da hatte es auch mehrere Täter gegeben.
Die drei !!! nahmen die Verfolgung auf. Heute Morgen war es noch kühl und regnerisch gewesen, aber jetzt brannte die Sonne erbarmungslos auf ihre schwarzen Hosenanzüge. Mit ihren Highheels kamen sie nicht besonders schnell voran, aber Ulli, Luca und Karsten hatten es zum Glück nicht eilig. Sie gingen durch die grünen Alleen der Oststadt und
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