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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Um von Tante Mathilda oder Onkel Titus nicht erspäht und zur Arbeit verschleppt zu werden, führte Justus Diego zum Hintereingang herein. Er hielt etwa fünfzehn Meter nach der Straßenecke an der Umzäunung an. Der ganze Zaun um den Lagerplatz war von einheimischen Künstlern bemalt worden, und Justus war vor einer dramatischen Darstellung des großen Feuers von San Francisco im Jahr 1906 stehengeblieben. Auf dem gemalten Bild saß ein kleiner Hund neben züngelnden roten Flammen.
    »Der Hund ist unser besonderer Freund«, erklärte der Erste Detektiv, »denn dies ist unser Geheimeingang ›Rotes Tor‹!«
    Ein Auge des kleinen Hundes war ein Astloch. Justus holte den Stöpsel heraus und griff in das Loch, um einen innen angebrachten Riegel wegzuschieben. Drei Zaunplanken ließen sich zur Seite schwenken, und Diego und Justus schlüpften in den Hof.
    Drinnen stellten sie ihre Fahrräder ab und krochen durch verborgene Gänge zwischen Schrottbergen, bis sie an eine Holztür kamen, die geradewegs in die Zentrale führte. Bob und Peter waren allerdings nicht da.
    »Die reden wohl immer noch mit Pico«, meinte Justus. »Na, dann warten wir mal.«
    »Gut«, sagte Diego. »Aber was hast du entdeckt?«
    Justus zog einen Zettel hervor. Seine Augen leuchteten. »Ein Leutnant, der damals in die Gegend kam – einer von Frémonts Soldaten – führte ein Tagebuch. Und unter dem 15. September 1846 fand ich diese Eintragung«, erklärte Justus, und dann begann er vorzulesen. »›Ich bin völlig verstört! Ich muß befürchten, die Invasion ging über meine Kräfte und hat meinem Verstand geschadet. Heute abend wurde ich zur Hacienda des Don Sebastián Alvaro entsandt, um nach verstecktem Schmuggelgut zu suchen. Als gerade die Dämmerung hereinbrach, sah ich etwas, das nur Einbildung eines verwirrten Gemüts sein konnte. Auf einem Bergkamm über dem Fluß, den die Einheimischen Santa Inez Creek nennen, erkannte ich deutlich Don Sebastián Alvaro, der sein Pferd am Zügel führte und etwas wie einen Säbel schwenkte! Ehe ich den Versuch machen konnte, den Fluß zu überqueren, umhüllte mich völlige Dunkelheit, und da ich ein einsames Zusammentreffen bei Nacht nicht riskieren wollte, kehrte ich zu unserem Lager zurück. Dort erfuhr ich, daß Don Sebastián in der Frühe dieses Tages bei einem Fluchtversuch erschossen worden war. Was hatte ich also am anderen Flußufer gesehen, als ich von der Hacienda Alvaro kam? Ein Gespenst? Ein Trugbild? Hatte ich beiläufig die Nachricht von Don Sebastiáns Tod gehört, und war sie mir wieder entfallen, bis die Hacienda Alvaro sie aus den Tiefen meines erschöpften Bewußtseins zutage förderte? Ich kann es nicht sagen.‹«
    »Don Sebastián war eben doch nicht erschossen worden!« rief Diego eifrig. »Also hat ihn dieser Leutnant tatsächlich gesehen!
    Und, Justus – das Schwert hatte er bei sich!«
    »Ja«, bestätigte Justus voll Stolz. »Ich glaube, wir haben jetzt den schlüssigen Beweis dafür, daß Don Sebastián am Abend des 15.
    September noch am Leben war und daß er nach seiner Flucht das Cortez-Schwert bei sich hatte. Es war alles in Ordnung bei diesem Leutnant – die Augen und der Geisteszustand. Sobald Bob und Peter da sind, gehen wir los und sehen uns die Stelle an, die de r Leutnant bezeichnet hat!«
    Aber nach einer halben Stunde waren Bob und Peter in der Zentrale noch nicht aufgetaucht. Diego bekam es mit der Angst.
    »Könnte ihnen oder Pico etwas zugestoßen sein?« fragte er voll Unbehagen.
    »Das ist nicht auszuschließen«, gab Justus düster zu, »aber ich halte es für wahrscheinlicher, daß sie von Pico irgend etwas erfahren haben und jetzt auf eigene Faust Ermittlungen anstellen.«
    »Aber wohin könnten sie gegangen sein?«
    »Sie hatten ja den Auftrag, Pico zu fragen, wo er seinen Hut zum letzten Mal gesehen hat. Deshalb vermute ich, daß sie zu eurer Hacienda gegangen sind. Komm, wir suchen sie.«
    Justus und Diego schlüpften durch das ›Rote Ton wieder ins Freie und radelten, so schnell sie konnten, zu der abgebrannten Hacienda. Es hatte aufgehört zu regnen, und der Himmel lichtete sich allmählich. Der Santa Inez Creek führte Hochwasser, wie die Jungen beim Überqueren der steinernen Brücke feststellten. Als sie an der Reihe der Bergzüge zwischen dem Fluß und dem Arroyo vorüberkamen, blickten sie zum Reiterstandbild des Hernando Cortez hinauf, droben auf dem letzten Bergkamm.
    »Justus! Das Standbild! Es . . . es bewegt sich!« rief Diego.
    Sie

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