Die drei ??? und das Bergmonster
Besucher davor, die Tiere zu füttern. Die vergessen sonst, wie sie sich selbst Futter beschaffen müssen, wenn sie von zu vielen Leuten Nüsse und Popcorn und solches Zeug bekommen.«
»Deshalb gehe ich höchst ungern in Naturschutzparks«, fuhr Mr. Smathers auf. »Diese dummen Leute stehen überall Schlange, die Hände voll zivilisiertem Fraß, den sie den Wildtieren hinstrecken, und die Tiere stopfen sich damit voll.
Wenn der Winter kommt, sitzen die Leute zu Hause und machen sich keine Sekunde lang Gedanken darüber, welchen Schaden sie angerichtet haben, und viele Tiere verhungern dann. Das ist Mord, so gewiß es Mord ist, wenn man ein Tier mit einem Gewehr erschießt. Ich bringe meinen Freunden nur ein paar Nüsse, und ich habe das Eichhörnchen und die Streifenhörnchen davor gewarnt, von Fremden Futter anzu-nehmen. Sie verstehen, was passieren kann. Sie wissen, daß ich ihnen nur ein paar Leckerbissen mitbringe. Das ist ungefähr dasselbe, wie wenn ich meinem Neffen einmal ein Eis kaufe.«
»Aha«, sagte Bob. »Sie haben den Tieren also erklärt, daß sie sich vor den Leuten in acht nehmen müssen. Und Sie glauben, die verstehen das?«
»Ich weiß, daß sie es verstehen«, erklärte Smathers. »Sie haben es mir gesagt. Oh, beim Häher bin ich nicht ganz sicher. Der ist mir zu gierig. Er begreift womöglich nicht viel davon, außer wie er seinen Kropf füllt. Aber er ist ein herrlicher Anblick, findet ihr nicht?«
»Wunderschön«, sagte Justus Jonas.
»Zu seinem Glück gehört er nicht zu einer seltenen Art«, sagte Smathers. »Sonst würde er in dieser Gegend bestimmt von Verrückten gejagt und im Zoo eingesperrt. Das ist der Gipfel der Grausamkeit – ein Zoo!«
Mr. Smathers’ Gesicht rötete sich leicht, und seine Lippen preßten sich zornig aufeinander.
»Ich habe mal gelesen, daß Tiere im Zoo länger leben«, sagte Peter leise.
»Länger leben? Na, das mag sein – falls man das Leben nennen kann. Sie werden entweder in Käfige eingesperrt oder in tiefen Gruben gefangengehalten. Wenn sie groß sind, fürchten sich die Wärter vor ihnen, und dann werden sie mit Betäubungsmitteln zahm gemacht, ehe sich ein Pfleger heran-wagt. Und das nennst du Leben?«
»Es würde mir wahrscheinlich auch nicht behagen«, gab Peter zu.
»Ganz bestimmt nicht!« Mr. Smathers’ wäßrige Augen verengten sich. »Betäubungsmittel!« sagte er. »Ich weiß, wozu der Kerl im Gasthof ein Betäubungsgewehr hat, aber solange mir noch ein Tropfen Blut in den Adern fließt, wird er nicht damit schießen!«
»Aber wozu hat denn Mr. Hammond das Betäubungsgewehr?« fragte Justus.
»Was?« Smathers starrte Justus feindselig an. »Das sage ich euch nicht«, erwiderte er. »Wenn ich es euch erzähle, dann glaubt ihr mir womöglich, und das wäre eine Tragödie.«
Er marschierte davon, den Weg zum Gasthof hinauf.
»Was hat er damit nur gemeint?« fragte Bob. »Wenn wir ihm glaubten, wäre es erst recht eine Tragödie. Wieso denn das?«
»Hammond will bestimmt irgendein Tier einfangen«, sagte Justus langsam. »Ein Betäubungsgewehr dient nur dazu, daß man damit ein Tier anschießt, ohne es zu töten. Will er einen Bären fangen? Ich glaube das nicht. Das konnten wir uns ja leicht vorstellen. Nein, Smathers meint ein Tier, an das wir vielleicht gar nicht glauben. Aber was für ein Wesen könnte das sein?«
Er hielt inne, als spräche er seine Gedanken nur ungern aus, und sah die anderen fragend an.
Joe Hammonds hochfliegende Pläne
Die drei ??? waren schon fast beim Gasthof angelangt, als ein Lastwagen langsam die Dorfstraße heraufgefahren kam. Es krachte im Getriebe, als der Fahrer wegen der Steigung herunterschaltete.
»Das muß der Zement für das Schwimmbecken sein«, sagte Peter.
Der Lastwagen bog in die Zufahrt zum Gasthof ein und rollte am Parkplatz vorbei in den Hof. Der Fahrer stieg aus. Er und Joe Hammond begannen Zement-und Sandsäcke abzuladen und auf hölzernen Paletten neben der ausgehobenen Grube zu stapeln. Patrick und Kenneth waren nirgends zu sehen.
»Das ist eine Menge Zement«, stellte Bob fest.
»Es ist ein großes Becken«, sagte Peter. »Ich frage mich, ob Kusine Kathleen wohl wußte, daß der Zement heute kommen würde. Sie sagte, sie wollte bei der Lieferung gleich bezahlen, und wir haben ja ihren Tresorschlüssel noch nicht gefunden.«
»Wenn sie tatsächlich als so zuverlässig bekannt ist, bekommt sie den Zement bestimmt auch ohne Bezahlung, gegen Unterschrift«, meinte Justus. »Oder
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