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Die drei ??? und der Zauberspiegel

Die drei ??? und der Zauberspiegel

Titel: Die drei ??? und der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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solche, die im Dunkeln leuchtet. Wir sollten doch besseres Licht haben.«
    Jenny brachte mehr Kerzen her und zündete sie an, und Justus untersuchte genau das Regal, wo noch ein wenig von der grauen Schmiere haftete. Er wischte sich die Hände an seinem Taschen-tuch ab, nahm die Bücher vom Regal und besah sich die Wand dahinter aus der Nähe. Er klopfte sie ab und horchte und klopfte wieder.
    »Es hört sich so massiv an«, sagte er. »Es ist kaum zu glauben, und doch muß hier eine Tür sein. Und das ist eine Außenwand an der Hinterseite des Hauses. Es könnte also ein Ausgang ins Freie sein. Auf diesem Weg ist der Geist vielleicht gekommen und wieder verschwunden, ungeachtet aller Schlösser und Riegel und Eisengitter. Es muß hier einfach einen Geheimausgang geben!«
    »Aber das Haus ist doch in den Hang hineingebaut«, sagte Mrs. Darnley. »Hinter dieser Wand ist doch bis obenhin nur Erdreich.«
    »Es könnte ja einen unterirdischen Gang geben«, meinte Justus.
    »Der brauchte nicht einmal lang zu sein.«
    »Oder eben noch ein Raum.« Jenny zeigte auf die Wand, und ihre Stimme zitterte. »Vielleicht steht es jetzt da, dieses . . .
    dieses Ding, und horcht.«
    Jeff sauste plötzlich aus der Bibliothek. Justus hört, wie er in die Küche raste. Schubladen und Schranktüren wurden geöffnet und geschlossen. Dann kam Jeff mit einem schweren Holzschlegel zurück. »Ich weiß nicht, wozu John das hier braucht«, sagte er,
    »aber ich weiß, was ich damit anstelle, wenn das Ding aus der Wand kommt.«
    »Vielleicht ist es jetzt auch gar nicht mehr im Haus«, meinte der Erste Detektiv. »Wir haben nur eine Möglichkeit, das festzustellen. Wir müssen herausfinden, wie sich die Tür, die es ganz bestimmt hier gibt, öffnen läßt.«
    Mrs. Darnley setzte sich hin. »Justus, sei bitte vorsichtig.«
    »Ich bin immer vorsichtig«, erwiderte Justus.
    Er machte sich in seiner üblichen methodischen Weise an die Suche. Jenny und Jeff halfen ihm beim Ausräumen der Bücher und beim Stochern und Stemmen und Drehen und Klopfen. Eine Zeitlang kamen sie überhaupt nicht weiter. Die Wand hinter den Bücherregalen wies weder Risse noch Fugen auf. Die Fußboden-leiste war stabil und fest angenagelt. Die Lichtschalter waren nur eben Lichtschalter, ganz normal mit den stromführenden Drähten, die sichtbar wurden, als Justus die Abdeckplatten abschraubte. Nichts ließ sich drehen oder verschieben oder gab unter tastenden Fingern nach.
    »Es muß eine Klinke oder so etwas geben«, sagte Justus schließlich. »Es muß einen Griff geben, und der muß hier an der Wand sein, nur wo?«
    »Vielleicht läßt sich die Tür nur von der anderen Seite her öffnen«, meinte Jeff.
    »Nein. Ihr wißt doch, daß Drakestar sich das Haus hier bauen ließ. Diese Tür, wie auch immer sie zu öffnen ist, ließ er nach bestimmten Anweisungen einbauen. Drakestar war ja einer der größten Zauberkünstler, und seine berühmteste Darbietung war ein Trick, wobei er sich plötzlich unsichtbar machte. Auch als er nicht mehr auftrat, lud er sich Leute hierher zum Essen ein und führte ihnen dann seinen Verschwinde-Trick vor. Heute abend verschwand Chiavos Geist aus diesem Raum. Es muß der Raum sein, den Drakestar benutzte, wenn er seinen Gästen seine Künste zeigte, und das bedeutet, daß es eine Möglichkeit geben muß, die Tür von hier aus zu öffnen.« Justus starrte auf die Regale. »Oh!« sagte er plötzlich.
    »Was ist?« fragte Jenny.
    »Wenn gar nichts anderes mehr hilft, dann kann nur noch das helfen, was wir als einziges nicht ausprobiert haben. Diese Bücherregale sind sehr stabil. Waren sie schon da, als Sie das Haus kauften, Mrs. Darnley?«
    »Ja, sie sind eingebaut.«
    »Und sie waren dann bei Ihnen von Anfang an mit Büchern vollgestellt. Es tut sich also nichts, wenn wir von oben auf ein Regal drücken, aber versuchen wir es einmal anders herum.«
    Justus legte seine Hand an die Unterseite des Regalbretts, woran noch immer die Schmiere haftete, und drückte nach oben.
    Es gab kein Geräusch, aber es wehte ein schwacher Luftzug, der die Kerzenflammen flackern ließ. Ein Teil der Wand mitsamt den Bücherregalen schwenkte oberhalb der Bodenleiste zur Seite.
    Erst rührte sich niemand im Raum. Alle vier starrten auf die Öffnung in der Wand. Doch kein furchterregendes Wesen stürzte auf sie los. Sie sahen nur ein enges Gelaß, nicht einmal einen Meter tief. Die Rückwand des Raums bestand aus Hohlblocksteinen – dies mußte die eigentliche

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