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Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Titel: Die drei ??? und die flüsternde Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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das Mikrofon auf, das sich bei seinem Sturz losgerissen hatte, und beugte sich damit noch einmal über den Sarg. »Sprich, Ra-Orkon«, drängte er. »Sprich noch einmal.«
    Alle warteten, aber es herrschte völlige Stille, nur von ihrem Atem unterbrochen.
    »Es hat keinen Zweck«, meinte Justus schließlich. »Er wird jetzt nicht mehr flüstern. Ob wohl etwas aufs Band gekommen ist?«
    Er ging voran in das angrenzende Zimmer. Dort legte er seine Kostümierung ab und zog den Kittel des Professors aus. Das Bandgerät stellte er auf einen Tisch, dann spulte er das Band zurück, schaltete auf »Wiedergabe« und ließ es ablaufen.
    Erst kam nur das leise Eigengeräusch des Bandes. Dann waren bei angestrengtem Hinhören Laute zu vernehmen – offenbar Worte. Doch was die flüsternde Mumie gesprochen hatte, wurde bei voller Lautstärke vom Rauschen überdeckt.
    »Konnten Sie es verstehen, Herr Professor?«, fragte Justus hoffnungsvoll, als das kurze bespielte Stück mit seinem eigenen lauten »Autsch!« zu Ende war.
    Professor Yarborough, der höchst verwirrt schien, schüttelte den Kopf. »Manchmal glaubte ich ein Wort zu verstehen, aber nicht eindeutig«, sagte er. »Wenn das hier aus dem Sprachraum des Mittleren Ostens ist, sei es nun eine tote oder lebendige Sprache, dann könnte es nur ein einziger Mann in Kalifornien verstehen: mein alter Freund Professor Freeman, von dem ich euch schon erzählt habe.« Er wies auf die Glaswand, hinter der das Haus von Professor Freeman gerade noch zu sehen war. »Er wohnt eigentlich nicht weit von hier«, fuhr Professor Yarborough fort, »aber wir müssen die ganze Schlucht auf der Höhenstraße umfahren, um dorthin zu gelangen. Wenn euer Fahrer uns mit dem Wagen hinbringt, sind wir allerdings in fünf oder zehn Minuten dort. Ich schlage vor, dass wir ihm jetzt gleich das Band vorspielen. Ich habe ihm schon davon erzählt, dass die Mumie flüstert, und er hat mir seine Hilfe angeboten. Aber ich hatte den Eindruck, dass er mir im Grunde nicht glaubte.«
    Justus stimmte zu, und der Professor rief Wilkins herein.
    »Wilkins«, sagte er, »die Jungen und ich gehen jetzt zu Professor Freeman. Sie bleiben hier und bewachen das Haus. Wenn irgendetwas Außergewöhnliches geschieht, so rufen Sie mich sofort an.«
    »Jawohl, Sir«, versicherte Wilkins.
    In weniger als fünf Minuten waren Bob, Justus und der Professor im Rolls-Royce unterwegs. Inzwischen war es beinahe Nacht geworden.
    Nachdem sie abgefahren waren, ging Wilkins in die Küche, wo er orientalische Museumsstücke aus Messing poliert hatte, und nahm seine Beschäftigung wieder auf. Wenig später wurde er auf ein leises Geräusch von draußen aufmerksam.
    Das Geräusch wiederholte sich nicht, aber er stand auf, ergriff ein antikes Schwert aus der Sammlung des Professors und ging in den Museumsraum hinüber. Dort schien alles in Ordnung zu sein. Auf dem Sarg der Mumie lag wieder der Deckel, die Glastüren waren alle geschlossen, wie er sie vorhin verlassen hatte.
    Er öffnete einen Türflügel und trat auf die Terrasse hinaus. Im selben Augenblick drang eine Stimme an sein Ohr – eine seltsam raue Stimme mit befehlendem Klang. Wilkins, dessen Nerven zum Zerreißen gespannt waren, blickte verstört um sich.
    Er nahm eine Bewegung im Gebüsch wahr und hob das Schwert, wie um sich zu verteidigen. Im Zwielicht kam eine Gestalt auf ihn zu. Sie hatte den Körper eines Mannes, aber den Kopf eines Schakals, der Wilkins mit glühenden Augen anstarrte.
    Wilkins wurde leichenblass. »Anubis!«, rief er mit erstickter Stimme. »Der Schakalgott!«
    Anubis, der Totengott der alten Ägypter, kam noch einen Schritt näher. Er hob eine Hand und streckte sie drohend nach dem Mann aus.
    Wilkins ließ das Schwert fallen. Von Entsetzen überwältigt, sank er ohnmächtig zu Boden.

Ein Versteck wird zur Falle
    Morton hatte den Professor und die beiden Jungen zur gegenüberliegenden Seite des Canyons gefahren. Vor der Einfahrt zu Professor Freemans Garage hielt er den Rolls-Royce an. Eine kurze Brücke verband die Garage mit der Straße. Das Wohnhaus lag tiefer am Hang. »Herrschaften, hier ist es mir zum Parken zu eng«, meinte Morton. »Da könnte einer mit Vollgas aus der Kurve kommen und mir den Lack zerkratzen.«
    Morton war auf den alten Wagen so stolz, als sei es sein eigener, und er hegte und pflegte ihn wie ein Kind.
    »Weiter unten an der Straße ist ein Parkplatz«, sagte er. »Die Straße verbreitert sich dort zu einer Aussichtsstelle. Da

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