Die drei ??? und die schwarze Katze
die er unten zusammen-gebunden hatte. Die Nase des kleinen dicken Clowns leuchtete bei den Pointen wie eine Glühbirne auf. Der Kleine vollführte ein paar Akrobatenkunststückchen hintereinander. Zwischendurchwarf er sich wie ein stolzgeschwellter Zwergpfau in die Brust.
Der lange Clown sah trübsinnig zu und versuchte es ihm nachzutun, aber ihm gelang überhaupt nichts. Sein Gesicht wurde dabei immer trauriger, und das Volk brüllte vor Lachen.
Schließlich mißglückte dem kleinen Dicken ein Handstand, und er purzelte auf die Nase. Da endlich lächelte der traurige Clown.
Die Jungen klatschten Beifall.
»Eine sehr gute Nummer«, erklärte Justus. »Habt ihr bemerkt, wie sich alles zu dem Höhepunkt steigert, daß der traurige Clown am Ende lächeln darf? Das mögen die Leute, wenn der vom Schicksal Benachteiligte einen Augenblick des Triumphs erlebt.
Als ich damals die Filme machte, habe ich auch mit Clowns zusammengearbeitet. Die beiden hier sind erstklassig.«
Es wunderte die Leute oft, daß Justus sich so gut beim Film und Fernsehen auskannte. Sie hatten vergessen, daß der Erste Detektiv früher in Kinderrollen als drolliges Pummelchen aufgetreten war.
Heute mochte Justus daran nicht mehr erinnert werden, aber er freute sich, wenn er seine Kenntnisse vom Schaugeschäft anbringen konnte. Als die Vorstellung der Clowns zu Ende war, eilten die Jungen weiter zum Löwenzelt. Der Vorführkäfig stand im Vorzelt vor einer Plane, die den Innenraum des Zeltes abschirmte. Von dort führte eine Rampe mit Geländer direkt in den Käfig. Die beiden gestreiften Zuber, die Peter und Justus angemalt hatten, standen darin, und von oben herab schaukelte sacht ein Trapez.
Gerade als die Jungen ins Zelt traten, kam der Große Iwan hinter der Plane hervor. Er machte eine Verbeugung zu ihnen hin und betrat den Käfig. Auf ein Kommando kam Radscha die abgesicherte Rampe herunter in den Käfig. Er brüllte dabei wie die ungezähmteste Bestie, lief knurrend am Käfiggitter entlang und schlug mit den Tatzen nach seinem Meister.
Die Jungen lächelten. Sie merkten, daß Radschas wildes Gehabe wie bei jeder Raubtierdressur einstudiert war. Doch sie bekamen vor Bewunderung immer größere Augen, als der Große Iwan Radscha zu Sprüngen, Salti, Tanzschritten, Purzelbäumen undzu guter Letzt zu einem mächtigen Sprung auf das schaukelnde Trapez dirigierte. Das Publikum klatschte hingerissen Beifall.
»Alle Achtung!« sagte Peter. »Ich konnte ihn bloß zum Hinlegen bewegen!«
»Ist das nicht großartig, Just?« rief Bob. »Just . . . ?«
Doch der Erste Detektiv hatte sich davongemacht. Schließlich entdeckten sie ihn hinter dem Käfig, wo der Große Iwan gerade mit Radscha eine Zugabe anhängte. Justus winkte die Freunde zu sich her.
»Was gibt’s, Chef?« wollte Bob wissen.
Justus antwortete nicht, sondern machte ihnen nur Zeichen, daß sie hinter die Plane in den Innenraum des Zeltes mitkommen sollten. Ein Gitterkäfig auf Rädern stand in dem sonst leeren Raum. Das war offensichtlich Radschas Behausung, solange er nicht im Vorführkäfig war. Von hier führte die vergitterte Rampe durch eine Öffnung in der trennenden Plane bis in den Vorführ-käfig.
Justus wies auf ein großes Vorhängeschloß an der Tür des fahrbaren Käfigs. »Da dran hat jemand rumhantiert, Freunde«, sagte der Erste Detektiv grimmig. »Irgend jemand hat Radscha rausgelassen!«
Ein bedrohlicher Schatten
»Der Große Iwan ist ein erfahrener Dompteur«, fuhr Justus fort,
»und er sorgt für Radscha wie für einen guten Freund. Mir kam es sonderbar vor, wie jemand Radschas Käfig offenlassen konnte, ohne daß es Iwan aufgefallen wäre. Also kam ich noch mal her, um mir den Käfig anzusehen. Schaut euch mal dieses Schloß an.«
Justus faßte an das große Vorhängeschloß. »Seht ihr die tiefen Kratzer rund ums Schlüsselloch? Da, glänzt der blanke Stahl durch. Das Schloß hier hat einer mit Gewalt geöffnet, und das ist noch nicht lange her!«
»Bist du sicher, Just?« fragte Bob unbehaglich.
Justus nickte. »Erinnert ihr euch an das Buch, das wir in der Zentrale haben? Das über Indizien und Verbrechermethoden?
Hier, diese Spuren gleichen haargenau den Bildern von Einbruch-spuren im Buch!«
»Na aber«, meinte Peter, »wer würde denn einen Löwen loslassen?«
Während die drei Detektive darüber nachdachten, drang von der Vorstellung ein Beifallssturm herüber. Dann klirrte eine Eisentür, und Radscha trottete stolz über die vergitterte
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