Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
den Schatten, und Druss erkannte die große, gutaussehende Gestalt Collans. Er ging weiter. »Wo ist meine Frau?« rief er.
    »Das ist ja das Schöne daran«, antwortete Collan und zeigte auf das Schiff. »Sie ist an Bord – verkauft an den Händler, Kabuchek, der gerade nach Hause segeln will, nach Ventria. Vielleicht sieht sie dich sogar sterben!«
    »Davon träumst du!« knurrte Druss und attackierte die wartenden Männer. Hinter ihnen erhob sich plötzlich der betrunkene Hafenarbeiter, zwei Messer in den Händen. Eine Klinge zischte an Collans Kopf vorbei und grub sich bis zum Heft in Kofis’ Hals.
    Ein Dolch zielte auf Druss’ Bauch, doch er fegte den Arm des Angreifers zur Seite und ließ einen krachenden Hieb gegen das Kinn des Mannes folgen, der ihn um seine Achse wirbelte und den anderen Kriegern vor die Füße trieb. Ein Messer drang Druss in den Rücken. Er drehte sich um, packte den Mann an Hals und Leiste und warf ihn auf die übrigen Männer.
    Sieben zog Snaga aus seinem Arbeitsbeutel und warf sie durch die Luft. Druss fing die Waffe geschickt auf. Mondlicht glitzerte auf den schrecklichen Klingen, und die Angreifer stoben auseinander und rannten davon.
    Druss rannte zum Schiff, das langsam vom Kai fortglitt.
    »Rowena!« schrie er. Irgendetwas traf ihn im Rücken, und er taumelte und fiel auf die Knie. Er sah Sieben herbeilaufen. Der Dichter holte aus. Druss drehte sich halb um und sah einen Bogenschützen, der sich in einem Fenster abzeichnete. Der Mann ließ seine Waffe fallen. Dann stürzte er, mit einem Messer im Auge, aus dem Fenster.
    Sieben kniete neben Druss. »Bleib still liegen«, sagte er. »Du hast ein Messer im Rücken.«
    »Laß mich los!« brüllte Druss und zog sich auf die Füße. »Rowena!«
    Er taumelte vorwärts, doch das Schiff bewegte sich jetzt schon schneller vom Kai weg, als der Wind in die Segel fuhr. Druss spürte, wie ihm Blut aus seinen Wunden über den Rücken lief und sich über seinem Gürtel sammelte. Eine schreckliche Müdigkeit überkam ihn, und er fiel wieder zu Boden.
    Sieben kam zu ihm. »Wir müssen dich zu einem Arzt bringen«, hörte Druss den Dichter sagen. Dann wurde die Stimme Siebens leiser, und ein lautes Dröhnen erfüllte Druss’ Ohren. Er sah, wie das Schiff Kurs nach Osten nahm; das große Segel blähte sich.
    »Rowena!« rief er. »Rowena!« Die Steine des Kais fühlten sich kühl in seinem Gesicht an, und die fernen Schreie der Möwen spotteten über seine Qual. Schmerzen durchströmten ihn, als er aufzustehen versuchte.
    Und vom Rand der Welt stürzte.
     
    Collan rannte über den Kai. Dann warf er einen Blick zurück. Er sah, wie der Riese zu Boden ging. Sein Gefährte kniete neben ihm. Collan hielt in seiner Flucht inne und setzte sich auf einen Festmacher, um wieder zu Atem zu kommen. Es war unglaublich! Unbewaffnet hatte der Riese bewaffnete Männer angegriffen und sie in die Flucht geschlagen. Borcha hatte recht. Der Vergleich mit einem angreifenden Bullen war sehr zutreffend gewesen. Morgen würde Collan in ein Versteck im Süden der Stadt ziehen und dann, wie Borcha ihm geraten hatte, die Alte Frau aufsuchen. Das war die Antwort. Er würde sie bezahlen, damit sie einen Zauber wirkte, einen Dämon schickte oder ihm Gift gab. Irgendetwas.
    Collan stand auf – und sah eine dunkle Gestalt in den Schatten an der Wand stehen. Der Mann beobachtete ihn. »Was starrst du so?« fragte Collan.
    Die schattenhafte Gestalt ging auf ihn zu. Mondlicht beschien ihr Gesicht. Der Mann trug eine Tunika aus weichem schwarzem Leder, und in einer Scheide an seiner Hüfte steckten zwei Kurzschwerter. Sein Haar war lang und schwarz und zu einem Pferdeschwanz gebunden. »Kenne ich dich?« fragte Collan.
    »Du wirst mich kennenlernen, Deserteur«, sagte der Mann und zog sein rechtes Schwert.
    »Du hast dir den Falschen zum Ausrauben gesucht«, erklärte Collan. Sein Säbel fuhr hoch, und er durchschnitt die Luft links und rechts, um sein Handgelenk zu lockern.
    »Ich bin nicht hier, um dich auszurauben, Collan«, sagte der Mann und kam näher. »Ich bin hier, um dich zu töten.«
    Collan wartete, bis sein Gegner nur noch wenige Schritte entfernt war. Dann sprang er vor und zielte mit seinem Säbel auf die Brust des Mannes. Stahl klirrte, als ihre Klingen aufeinander trafen. Collans Hieb wurde pariert, und eine blitzartige Riposte bedrohte seine Kehle. Collan sprang zurück, so daß die Schwertspitze sein Auge um Zentimeter verfehlte. »Du bist schnell, mein Freund.

Weitere Kostenlose Bücher