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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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angesehen. Dort treiben sich zahlreiche Stämme herum. Kein Konvoi kommt dort durch – es sei denn, er ist schwer bewacht. Es gibt eine bestimmte Bande, die sich die Knochenbrecher nennt. Wie gefällt dir das? Weißt du, wie diese Nadir zu dem Namen gekommen sind? Sie zerschmettern ihren Gefangenen das Rückgrat und lassen sie in der Steppe liegen, damit die Wölfe sie finden.«
    Sieben leerte seinen Wein und hoffte, daß sein Gesicht sein Entsetzen nicht widerspiegelte. »Du hast deine Ansicht deutlich gemacht Botschafter.«
    »Warum macht er es
wirklich

    »Das habe ich dir bereits gesagt Druss schuldet dem Mann etwas – und er würde durchs Feuer gehen, um seine Schuld abzutragen.«
    Als Sieben aufstand, erhob sich Majon ebenfalls. »Warum gehst du mit ihm? Er ist nicht gerade der hellste, und ich kann … nur so eben … seine vereinfachte Sicht der Welt verstehen. Aber du? Du hast Verstand und eine seltene Intelligenz. Siehst du denn nicht die Sinnlosigkeit seines Vorhabens?«
    »Doch«, gestand Sieben. »Und es bestürzt mich, denn es wirft nur Licht auf die schrecklichen Makel dessen, was du Intelligenz nennst.«
     
    In seinem Zimmer nahm Sieben ein Bad und streckte sich dann auf dem Bett aus. Die Freuden, die die Hure ihm versprochen hatte, erwiesen sich als vergänglich und trügerisch. Wie alle Freuden des Lebens, die Sieben je genossen hatte. Auf die Lust folgte ein sanfter Kummer darüber, was ihm alles fehlte. Die letzte Erfahrung blieb, wie der Mythos der perfekten Frau, immer unerreicht.
    Warum gehst du mit ihm?
    Sieben verabscheute Gefahren und zitterte bei dem Gedanken an kommende Ängste. Aber trotz all seiner Fehler kostete Druss sein Leben bis zum Letzten aus und genoß jeden Atemzug. Sieben hatte sich nie lebendiger gefühlt als damals, als er Druss auf seiner Suche nach der entführten Rowena begleitet hatte, im Sturm, in dem die
Donnerkind wie
ein Stück Treibholz herumgeworfen wurde, oder in den Schlachten und Kriegen, wenn der Tod immer nur einen Herzschlag entfernt schien.
    Sie waren triumphierend nach Drenan zurückgekehrt, und dort hatte Sieben sein Heldengedicht
Druss die Legende
geschrieben. Jetzt war es eine oft vorgetragene Saga in ganz Drenai und in ein Dutzend Sprachen übersetzt worden. Der Ruhm hatte ihn reich gemacht, das Geld hatte ihm Frauen verschafft, und Sieben war erstaunlich rasch in ein Leben des luxuriösen Müßiggangs zurückgefallen. Jetzt seufzte er und stand auf. Diener hatten seine Kleider bereitgelegt – hellblaue Beinkleider aus Wolle, weiche schenkellange Reitstiefel in einem hellen Cremeton. Das Hemd mit den weiten Ärmeln war aus blauer Seide, die Ärmel am Handgelenk geschlitzt, so daß sie Einsätze aus grauer Seide mit Perlmuttverzierungen sehen ließen. Ein königsblauer Umhang, der am Hals mit einer elegant geflochtenen goldenen Kette geschlossen wurde, vervollständigte das Ensemble. Als er angezogen war, stellte er sich vor den mannshohen Spiegel und legte sein Wehrgehänge über die Schulter. Daran hingen vier schwarze Scheiden, in denen je ein Wurfmesser mit Elfenbeingriff steckte.
    Warum
gehst du mit ihm?
Es wäre schön, wenn er sagen könnte ›Weil er mein Freund ist‹. Sieben hoffte, daß in dem Satz wenigstens ein Funken Wahrheit lag. Die Wirklichkeit sah jedoch ganz anders aus. »Ich muß mich lebendig fühlen«, sagte er laut.
    »Ich habe zwei Pferde gekauft«, sagte Sieben, »ein schönes Vollblut für mich und einen Kutschgaul für dich. Da du mit der Anmut eines vollen Kartoffelsacks reitest, dachte ich, er wäre für dich geeigneter als ein feuriger Hengst.«
    Druss ignorierte den Seitenhieb. »Wo hast du die hübschen Messer her?« fragte er und deutete auf das verzierte Wehrgehänge, das nachlässig über Siebens Schulter hing.
    »Hübsch? Das sind wunderbar ausbalancierte tödliche Waffen.« Sieben zog eins aus der Scheide. Die Klinge war rautenförmig und rasiermesserscharf. »Ich habe mit ihnen geübt, ehe ich sie kaufte. Ich habe auf zehn Schritte eine Motte getroffen.«
    »Das könnte uns zustatten kommen«, grunzte Druss. »Soweit ich weiß, sollen Nadirmotten ausgesprochen wild sein.«
    »Ach ja«, murmelte Sieben, »die alten Witze sind immer noch die besten. Den hätte ich schon am Horizont auftauchen sehen sollen.«
    Druss packte sorgfältig seine Satteltaschen mit Proviant aus Trockenfleisch und -früchten, Salz und Zucker. Er schnallte die Riemen fest, zog eine Decke vom Bett und rollte sie fest zusammen, ehe er sie an

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