Die dritte Sünde (German Edition)
Aaron! Bist du überrascht? Nicht doch! Du freust dich doch sicher, dass ich dich besuche?«, fragte sie und lächelte süß.
Aaron nickte vorsichtig. Seit ihrer Hochzeit war sie nicht mehr im Stall gewesen. Und jetzt, da ihr frischangetrauter Ehemann kaum aus dem Haus war, tauchte sie schon bei ihm auf. Das war, besonders angesichts des Riegels, den sie gerade vor die Tür geschoben hatte, ziemlich beunruhigend. Er hatte genug Erfahrung mit hungrigen Weibsbildern, jedoch weiß Gott keine Neigung, die gefährlichen Spiele mit der neuen Hausherrin fortzusetzen. »Gewiss, Mrs Havisham. Kann ich Ihnen behilflich sein? Wollen Sie ausreiten?«, fragte er unsicher.
Nervös leckte er sich die Lippen. Herrgott, musste sie ihm so nahe kommen? Zudem schienen ihr seine förmlichen Worte gar nicht zu behagen. Ihr Blick wurde um eine Spur unwilliger. »Nein, aber ich habe dir etwas mitzuteilen. Mein Mann und ich haben eine Entscheidung getroffen hinsichtlich deiner Anstellung auf Whitefell.«
Gespannt wandte Aaron ihr seinen Blick zu. Würde er hierbleiben können, hier in Cathys Nähe?
»Du wirst Fredericks Nachfolge antreten.«
»Oh!«
Das war wirklich eine gute Nachricht. Er hätte sich allerdings deutlich mehr über die Nachricht gefreut, wenn er sie nicht aus dem Munde Isobels zu hören bekommen hätte. Die sah ihn spöttisch an und meinte dann, beiläufig mit dem Zaumzeug, das an der Wand hing, spielend: »Ich denke, du schuldest mir Dank. Mr Havisham hatte eigentlich vor, jemand Erfahreneres einzustellen, aber ich konnte ihn davon überzeugen, dass du der richtige Mann für diese Stellung bist.«
Was sollte er darauf erwidern? Er ahnte nur zu deutlich, dass sie mit ihrer angeblichen Güte ein ganz anderes Ziel verfolgte, als nur dies, ihm eine gute Stellung zu verschaffen. Sein Eindruck trog ihn nicht.
Wieder kam sie ihm sehr nahe. »Wie sieht es aus, mein hübscher Stallmeister? Willst du mir nicht ein wenig Dankbarkeit erweisen, die du mir schuldest?«, fragte sie, gefährlich lächelnd. Begehren flackerte unübersehbar in ihren Augen.
Er wich zurück. »Mrs Havisham, Ma’am! Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Fürsprache.« Verzweifelt griff er erneut auf die förmliche Anrede zurück, die angesichts der Dinge, die er mit ihr zu seinem tiefsten Bedauern unter den Pappeln getrieben hatte, mehr als seltsam schien. Er hoffte vergeblich, dass es sie in ihrem nur zu offensichtlichen Verlangen bremste. Isobel war weit davon entfernt, ihn aus ihren Fängen zu lassen. Sie drängte ihn noch weiter zurück zwischen die an der Wand aufgehängten Sättel. Er saß in der Falle! Wenn er noch aus dieser Kammer hinauswollte, musste er sie zur Seite stoßen. Das war völlig unmöglich. Wie hätte er es wagen können, handgreiflich gegenüber der Herrin von Whitefell zu werden? Schon glitten ihre Hände unter sein Hemd und strichen begierig über seine Brust. Aaron hob abwehrend die Hände, scheute sich aber davor, sie nur irgendwie zu berühren. Sie war sich ihrer Macht über ihn offenbar nur zu gewiss. Was sollte er nur tun? Ihre Zunge drängte sich in seinen Mund. Sie stöhnte gierig und ihre Finger wanderten in Richtung seiner Lenden. Mit einem kühnen Ruck öffnete sie den derben Gürtel seines ledernen Beinkleids. Aaron erstarrte. Sie konnte es doch nicht ernstlich hier mit ihm treiben wollen?
Doch seine Befürchtung bestätigte sich umgehend. An seinen Lippen saugend, griff sie beherzt nach seiner Männlichkeit. Ihr Atem ging schneller, als sie ihre Finger lüstern an seinem Schaft hinabgleiten ließ. Sie stöhnte erregt. Und die verräterische Schlange zwischen seinen Beinen reagierte folgsam, wie die Herrin von Whitefell es erwartete. Er hasste sich dafür. »Aaron!«, seufzte Isobel schwer atmend, ließ dann von seinen Lippen ab und kniete sich vor ihn. Er beobachtete fassungslos den blonden Lockenkopf, der sich zwischen seine Beine senkte und wimmerte verzweifelt auf, als er spürte, wie ihr Mund seine aufragende Männlichkeit gierig umschloss. Er wollte es nicht, aber es erregte ihn, was sie tat. Seine Hände zuckten hilflos. Endlich kapitulierte er, warf den Kopf zurück und gab sich dem lodernden Gefühl hin, das zwischen seinen Schenkeln tobte. Es war übermächtig. Sie ließ einfach nicht von ihm ab, trieb ihn zu immer neuen Höhen der Erregung. Dann, als er glaubte, es nicht mehr ertragen zu können, kam sie wieder hoch. Ihre Lippen glänzten feucht. Sie drängte sich zu ihm zwischen die Sättel, hob ihre
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