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Die dunkle Seite des Spiegels - Thriller

Die dunkle Seite des Spiegels - Thriller

Titel: Die dunkle Seite des Spiegels - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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das Geringste mit irgendwelchen Dingen zu tun, die vor vielen Monaten passiert sind.«
    Mistral regte sich immer mehr auf, bemühte sich aber, ruhig zu scheinen.
    »Gut, akzeptiert. Trotzdem ist es meine Pflicht, den Schaden zu begrenzen. Ich kann dich durchaus auffordern, sofort nach Hause zu fahren, weil du völlig mit den Nerven fertig bist und einen wirklich schlimmen Unfall verursachen könntest.«
    »Ich mache dir einen Vorschlag zur Güte, Bernard: Wenn ich mich heute Abend nicht wohl fühle, bleibe ich morgen zu Hause. Einverstanden?«
    »Gut, bis heute Abend. Ich will dich auf jeden Fall sehen, ehe du heimfährst.«
    »In Ordnung, Herr Doktor.«
    Wider Willen musste Balmes lächeln und kehrte kopfschüttelnd in sein Büro zurück.
    Calderone wartete bereits auf Mistral.
    »Na, wie war es?«
    »Mittelmäßig. Balmes hätte mich beinahe gezwungen, einen Tag zu pausieren. Er war kurz davor, mir das Autofahren zu verbieten.«
    »Und?«
    »Kommt nicht infrage. Ich bin es schließlich, der wieder auf die Beine kommen muss, und ich habe nicht die geringste Lust, den Fall von meinem Liegestuhl im Garten aus zu verfolgen.«
    »Das verstehe ich sehr gut. Trotzdem dürfen Sie Ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen.«
    »Davon bin ich weit entfernt. Alles ist in bester Ordnung. Um auf unsere Ermittlung zurückzukommen: Haben alle die Aufzeichnung angehört?«
    »Ja, aber niemand hat die Stimme erkannt.«
    Die Tür zu Mistrals Büro stand halb offen. Farias machte sich diskret bemerkbar. Seinem Gesicht war anzusehen, dass er keine guten Neuigkeiten hatte.
    »Was gibt es denn, Farias? Irgendwelche neuen Katastrophen?«
    »Keine Ahnung. Aber unangenehm ist es mir schon.«
    »Raus mit der Sprache«, forderte Calderone den jungen Mann auf.
    »Seit heute Morgen funktioniert die E-Mail wieder. Daraufhin hat mir die Telefongesellschaft das Duplikat der Anruferliste der Dimitrova zugeschickt. Das erste Exemplar hatte ich vor ein paar Tagen selbst abgeholt und an Dalmate weitergegeben.«
    »Und?«
    »Ich habe die Listen kurz von der entsprechenden Software überprüfen lassen. Mit dem Computer geht das sehr schnell. Auf der Liste der angerufenen Nummern tauchte fünfmal die Mobiltelefonnummer von Paul Dalmate auf.«
    In Mistrals Büro herrschte tiefstes Schweigen. Farias blickte verlegen vor sich hin.
    »Ich nehme an, dass es sich nicht um einen Zahlendreher oder so etwas handelt?«, erkundigte sich Mistral fatalistisch.
    »Nein, es ist die Nummer, die Dalmate uns mitgeteilt hat, als er den Dienst bei uns antrat.«
    »Wann fanden diese Anrufe statt?«
    »Vor etwa zwei Monaten. Danach nicht mehr.«
    »Gut, bringen Sie mir die Listen und reden Sie mit niemandem darüber. Ich verstehe, dass die Situation für Sie nicht gerade erfreulich ist, zumal es sich um Ihren Teamchef handelt.«
    Nachdem Farias gegangen war, stand Calderone auf und schloss die Bürotür.
    »Was werden Sie unternehmen?«
    »Zunächst einmal nachdenken und erst dann mit Dalmate darüber reden, wenn ich ein bisschen mehr weiß. Wir befinden uns mitten in den Ermittlungen zu mindestens drei, vielleicht sogar sechs Morden und haben erst ein paar verstreute Puzzlestückchen zusammengetragen.«
    »Ich kann mich noch gut an Dalmates Akte erinnern, als er zu uns kam. Er hat nur die besten Zeugnisse und sogar zwei Belobigungen.«
    »Ich werde mal die Kollegen vom Nachrichtendienst anrufen und mich erkundigen. Auf den Papierkram der Behörden kann man sich nicht allein verlassen.«
    »Sagen Sie Balmes Bescheid?«
    »Sicher, aber nicht sofort. Ich warte, bis ich die nötigen Antworten beisammen habe. Und dann möchte ich, dass Sie an meiner Unterredung mit Dalmate teilnehmen.«
    »Ich kann mir Dalmate beim besten Willen nicht in einem wirklich dicken Schlamassel vorstellen.«
    »Ich auch nicht. Trotzdem hat er uns verheimlicht, dass er die Dimitrova kannte, und das können wir keinesfalls als harmlos abtun.«
    »Sein Verhalten nach dem Mord an der Dimitrova hätte mich stutzig machen müssen. An dem Morgen, kurz bevor Sie kamen und ihn gerügt haben, hatte er in meinem Büro einen richtiggehenden Zusammenbruch. Ich muss gestehen, dass ich seine Reaktion nicht verstanden habe.«
    »Wie dem auch sei, sobald ich weiß, worum es geht, muss er die Kripo verlassen.«
    »Ich verstehe Sie zwar, aber ich bin da eher geteilter Meinung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf irgendeine Weise in den Mord verwickelt sein könnte.«
    »Geht mir ganz genau so, Vincent. Zum Glück.

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