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Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Titel: Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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beruhigt – ich werde das Personal an den Eingängen sicherheitshalber noch einmal instruieren, dass sie die Augen dieses Mal besonders gut offen halten sollen. Hätten Sie vielleicht ein Foto? Ich könnte es verteilen lassen.«
    Mein Vorschlag, einige bewaffnete Polizisten in Zivil unters Publikum zu mischen, wurde rundweg abgelehnt.
    »Solange Marcel im Gebäude ist, ist er sicher«, meinte Olivia Opelt. »Alle Plätze sind vergeben. Und wir können hier wirklich keine weitere Unruhe brauchen.«
    »Leicht zu übersehen ist Hergarden zum Glück nicht, bei seiner Größe. Ein aktuelles Foto habe ich nicht, aber immerhin ein brauchbares Phantombild. Außerdem kann ich Ihnen das Passfoto des toten Bruders zukommen lassen. Die beiden sehen sich ähnlich.«
    »Tun Sie das bitte.«
    »Und sagen Sie Ihrem Chef wenigstens, ich möchte ihn sprechen, sobald die Sendung vorbei ist.«
    »Zu gegebener Zeit ja, versprochen. Er wird Sie anrufen.«
    »Einer der Leibwächter ist Johann Boll, richtig?«
    »Das … das sind interne Informationen, die ich nicht weitergeben darf.«
    »Frau Opelt, ich habe ihn gesehen. In der Klinik.«
    »Weshalb fragen Sie dann?«
    »Weil ich von Ihnen gerne eine Bestätigung hätte.«
    »Ich bin nicht befugt, solche internen Informationen herauszugeben. Aber ja, es ist Boll.«
    »Und der andere?«
    »Tut mir leid.«
    »Die Nummer der Personalabteilung des ZDF, die dürfen Sie doch bestimmt herausgeben.«
    »Die finden Sie im Internet. Aber Sie werden dort niemanden erreichen. Heute ist auch in Mainz Samstag.«
    Mein nächster Anruf galt dem Polizeipräsidium in Ludwigshafen. Ich erklärte dem diensthabenden Beamten lang und breit die Lage und bat ihn, wenigstens den Veranstaltungsort von außen im Auge zu behalten.
    »Verdeckt oder offen?«
    »So offen, wie Sie wollen. Stellen Sie ruhig ein paar Streifenwagen um das Gebäude herum.«
    »Wir haben heute Großkampftag. In Mannheim drüben spielen die Adler gegen die Grizzly Adams aus Wolfsburg.« Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass er nur zu gerne Augenzeuge dieses Eishockeyspiels gewesen wäre. »Wir müssen dreißig Leute abstellen. Wo soll ich da bitte schön das Personal hernehmen, um jetzt auch noch auf diesen Fernsehfuzzi aufzupassen?«
    »Lassen Sie sich was einfallen.«
    Er lachte sarkastisch. »Lassen Sie sich was einfallen, Sie sind gut! Wenn diese Bewachung irgendwas bringen soll, dann brauche ich mindestens zehn Zweierteams in Uniform und am besten noch mal zehn in Zivil, die sich unters Volk mischen. Soll ich die Leute aus dem Hut zaubern, oder wie?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass Sie Verstärkung von uns kriegen. Graf ist in Lebensgefahr. Stellen Sie unbedingt auch ein paar Leute an die Zugänge von der Tiefgarage zum Foyer.«
    »Denken Sie eigentlich, wir sind hier blöd? Weil Ludwigshafen zur Pfalz gehört, oder was?«
    »Natürlich nicht«, seufzte ich erschöpft. »Aber ich halte die Tiefgarage nun mal für besonders kritisch. Außerdem natürlich die Hinter- und Seiteneingänge. Was weiß ich, wie Hergarden sich verkleidet. Vielleicht kommt er im Monteursanzug mit Werkzeugkasten oder als Musiker mit Geigenköfferchen unterm Arm oder als Pizzalieferant …«
    »Sie glauben im Ernst, der will den umlegen? So mitten während der Show?«
    »Verstehen Sie, der Mann ist vollkommen verzweifelt. Er hängt nicht mehr am Leben, und das macht ihn so gefährlich.«
    »Ist er bewaffnet?«
    »Eine Schusswaffe hat er meines Wissens nicht. Aber ein Messer lässt sich leicht besorgen.«
    »Weiß Graf und seine Bagage, dass wir auf ihn aufpassen werden?«
    »Nein. Und er wird es auch nicht gut finden. Und das ist mir schnurzpiepegal.«
    Ich wählte noch einmal die Nummer des Kollegen mit den vielen Konsonanten.
    »Waren Sie im Haus von Uwe Hergarden?«
    Inzwischen hatte sich seine Empörung schon ein wenig gelegt. »Klar sind wir da gewesen. Wir haben geguckt, ob es wen gibt, der benachrichtigt werden muss. Aber wir haben nichts gefunden. Wieso?«
    »Ist Ihnen dort irgendwas aufgefallen?«
    »Dass der Herr kein großer Freund von Ordnung gewesen ist, das ist mir aufgefallen. Da hat’s ja ausgesehen, schlimmer als bei Hempels unterm Hundekissen …«
    »Spuren von einem Kampf?«
    »Wieso denn jetzt von einem Kampf? Was ist denn überhaupt los?«
    »Es sieht aus, als wäre er nicht selbst vor den Zug gesprungen.«
    »Ach was.« Kurze Denkpause. »Nein, da war nichts von einem Kampf. Aber bei dem Durcheinander kann man natürlich leicht was

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