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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Galionsfigur, doch eine Galionsfigur, die wußte, daß in den Augen der Bürger Graysons der Protector erheblich mehr Macht besaß, als der Rat ahnte. Die Männer in diesem Raum hatten nun eine Entscheidung zu fällen, die zu fällen sie verzweifelt zu vermeiden suchten. Sie waren wie gebannt, und ihre Überlegenheit über die Protectorenwürde klirrte mit der Spröde von kristallinem Eis; Benjamin stellte plötzlich fest, daß der Lauf der Ereignisse und Captain Harrington ihm einen Hammer in die Hand gedrückt hatten.
    Er holte tief Luft und schlug mit diesem Hammer zu.
    »Meine Herren.« Er stand auf und nahm eine dominante Haltung ein, in der ihn noch niemand gesehen hatte. »Diese Entscheidung ist zu wichtig und die Zeit zu knapp, als daß wir endlos darüber debattieren könnten. Ich werde mich mit Captain Harrington treffen.«
    Ringsum am Tisch wurde zischend eingeatmet, doch Mayhew fuhr im gleich Tonfall unbeirrt fort: »Unter den gegebenen Umständen wäre es für mich als Protector von Grayson sträfliche Pflichtvergessenheit, nicht zu handeln. Ich werde Captain Harrington empfangen und ihre Forderungen, wenn sie nicht absolut inakzeptabel sind, in Graysons Namen annehmen.«
    Howard Clinkscales und Jared Mayhew sahen ihn entsetzt an, und er wandte den Kopf, um Jared in die Augen zu sehen.
    »Ich weiß, daß viele von Ihnen mit meiner Entscheidung nicht einverstanden sind, und es war auch nicht leicht, sie zu fällen. Es ist niemals einfach, sich einem Ultimatum zu beugen. Dennoch bleibt meine Entscheidung endgültig. Ich bin jedoch der Meinung, daß wir arrangieren können, die unterschiedlichen Standpunkte in familiärer Umgebung zu präsentieren. Ich werde Captain Harrington daher zum Abendessen mit mir und meiner Familie bitten und lade dich ebenfalls dazu ein, Jared.«
    »Niemals!« Jared Mayhew sprang auf und funkelte den Cousin an. »Niemals breche ich das Brot mit einer Frau, die auf alles spuckt, woran ich glaube!«
    Benjamin sah Jared an und hoffte, daß sein Schmerz sich nicht in seinem Gesicht zeigte. Trotz ihrer philosophischen Differenzen hatten sie sich immer nahegestanden. Der Gedanke, daß diese Differenzen einen Bruch zwischen ihnen erzwingen könnten, quälte ihn zutiefst, doch er mußte sich mit der manticoranischen Kommandantin treffen. Das Überleben des Planeten forderte es von ihm, und gleichzeitig spürte er, wie die politische Struktur Graysons sich um ihn neu formte. Wenn er zögerte, würde weder seine Heimatwelt überleben – noch seine Hoffnung, die Bildung einer neuen, progressiveren Machtstruktur einzuleiten »Es tut mir leid, daß du dich dagegen entscheidest, Jared«, antwortete er ruhig. »Wir werden dich vermissen.«
    Mit verzerrtem Gesicht starrte Jared ihn an. Dann fuhr er herum und stürmte aus dem Ratssaal. Aufregung über diesen eklatanten Bruch des Protokolls brandete im Plenum auf, doch es gelang Benjamin, darüber hinwegzugehen.
    »Nun, meine Herren, ich denke, unsere Debatte ist damit beendet.«
    Er drehte sich um und schritt durch die Tür, die zu seinen privaten Räumen im Palast führte. Der wie erstarrt dastehende Rat sah ihm nach, und als die Tür sich hinter ihm schloß, wußten sie, daß sie sich auch vor ihrer Kontrolle über die Regierung geschlossen hatte.
     
    Auf dem Comschirm im Hinterzimmer des kleinen Ladens erschien kein Bild. Es handelte sich dabei um eine Sicherheitsmaßnahme, doch gleichzeitig konnte der Ladenbesitzer, der den Ruf entgegennahm, nie sicher sein, daß der leere Schirm keine Falle war, und so holte er tief Luft.
    »Ja?«
    »Die Abscheulichkeit der Verwüstung soll kein zweites Mal erduldet werden«, antwortete eine vertraute Stimme.
    »Noch sollen wir das Scheitern fürchten, denn diese Welt ist Gottes«, erwiderte der Mann und entspannte sich. »Wie kann ich Ihnen dienen, Makkabäus?«
    »Es ist gekommen die Zeit, den Tempel zurückzufordem, Bruder. Der Protector wird sich privat mit der Gotteslästerin treffen, die das manticoranische Geschwader kommandiert.«
    »Mit einer Frau ?« keuchte der Ladenbesitzer.
    »In der Tat. Doch diesmal wird das Sakrileg dem Werk Gottes dienen. Die Entscheidung des Lästerers wird im Laufe der kommenden Stunde verkündet werden. Bevor das geschieht, müssen Sie Ihr Team mobilisieren. Ist alles bereit?«
    »Jawohl, Makkabäus!« Das Entsetzen des Ladenbesitzers war einem anderen Gefühl gewichen, und seine Augen leuchteten.
    »Sehr gut. Ich werde in fünfundvierzig Minuten wieder anrufen und Ihnen

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