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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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länger Zeit haben, aber darauf würde ich auf keinen Fall zählen.«
    »Und wieviel Zeit benötigen wir, um Jericho abzuschließen?«
    »Wir könnten in achtundvierzig Stunden bereit sein, den ersten Angriff zu starten. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, wie schnell sich die Dinge danach entwickeln werden, denn es hängt sehr viel davon ab, mit welcher Geschwindigkeit Grayson reagiert. Andererseits haben wir von da an fast sieben Tage, bis der Rest der Geleitschiffe zurückkehrt, daher können die Graysons sich mit dem Gegenangriff eigentlich Zeit lassen. Sie werden ihn aber so schnell starten wollen wie möglich, weil sie sich, eingedenk ihrer Position in den Vertragsverhandlungen, keine Blöße leisten können.«
    »Ich weiß, daß Sie keinen präzisen Zeitrahmen geben können, aber das Konzil wäre dankbar, wenn Sie ihm eine gute Schätzung nennen würden.«
    »Jawohl, Sir.« Yu machte die Augen schmal, um die Verachtung zu verbergen, die er empfand. Simonds war ein Navyoffizier. Er sollte so gut wie Yu wissen, daß jede Schätzung, die Yu ihm gab, nicht mehr sein konnte als eine Vermutung. Um genau zu sein, wußte Simonds das. Der Kerl wollte einfach nur sichergehen, daß die Schuld für eine falsche Schätzung auf den Schultern eines anderen lastete. Yus Verachtung wich ironischer Belustigung, als ihm klar wurde, wie sehr sich havenitische Politikos und masadanische Theokraten unter der äußeren Schale doch glichen.
    »Sehr wohl, Schwert Simonds. Auf der Grundlage der normalen Werte für graysonitische Bereitschaftszeiten und unter dem Vorbehalt, daß jede Schätzung nicht mehr sein kann als eine Schätzung , würde ich sagen, daß wir beim zwoten oder dritten Überfall mit einem Gegenangriff rechnen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie mehr als einen oder zwo T-Tage benötigen, um das Muster unserer ›Überfälle‹ zu erkennen und darauf zu reagieren.«
    »Und Sie sind sicher, daß Sie sie bezwingen können, wenn dieser Fall eintritt?«
    »So sicher, wie man bei einer militärischen Unternehmung eben sein kann. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Graysons – oder die Manticoraner, sollte das Kriegsschiff intervenieren – rechtzeitig begreifen, was ihnen bevorsteht. Es ist nicht unmöglich, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Selbst wenn sie den Gegenangriff augenblicklich abbrechen, sollten ihre Verluste beinahe total sein.«
    » Beinahe total?«
    »Sir, es handelt sich um eine Kampfhandlung im offenen All zwischen impellerangetriebenen Fahrzeugen. Wir können ihren genauen Anmarschvektor nicht voraussagen«, erklärte Yu geduldig. »Wenn die Graysons nicht genau an der Stelle auftauchen, an der wir sie haben wollen, wird der Donner nicht mehr als ein paar Breitseiten anbringen können. In diesem Fall werden ihre Verluste noch immer gewaltig sein, doch danach wird es an unseren hier gebauten Einheiten sein, mit ihnen aufzuräumen. Es ist nur zu wahrscheinlich, daß wenigstens einige von ihnen entkommen werden. Wie ich bereits sagte, wird es jedoch nichts geben, wohin sie fliehen könnten. Alle Überlebenden haben keine andere Wahl, als sich nach Grayson zurückzuziehen, und dort haben sie keine andere Wahl, als sich uns zu stellen, wenn wir gegen den Planeten vorrücken. Unter diesen Umständen können sie das Gefecht nicht mehr abbrechen, und sobald sie sich stellen und kämpfen, wird der Donner ihre gesamte Flotte innerhalb weniger Stunden ausgelöscht haben.«
    »Hm.« Simonds rieb sich das Kinn und runzelte die Stirn, dann zuckte er die Schultern. »Sehr gut, Captain Yu. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre überaus klare Argumentation. Ich werde mich mit der Aufnahme zum Konzil begeben.« Er drückte zum zweiten Mal auf den Knopf und schaltete den Recorder aus. Dann fuhr er in natürlicherem Ton fort: »Ich schätze, wir haben in ein bis zwo Stunden eine Entscheidung, Captain.«
    »Freut mich zu hören, Sir.« Yu hob eine Augenbraue. »Darf ich fragen, ob Sie eine Vermutung haben, wie diese Entscheidung ausfallen wird?«
    »Ich nehme an, daß es knapp wird, aber ich denke, sie werden zustimmen. Ältester Huggins ist hundertprozentig dafür. Er repräsentiert nur eine kleine, aber sehr einflußreiche Gruppierung. Ältester O’Donnal ist zurückhaltender, aber viele seiner Anhänger neigen in dieser Sache dazu, Huggins recht zu geben.«
    »Und Vorsitzender Ältester Simonds?« fragte Yu in unbeteiligtem Ton.
    »Mein Bruder unterstützt ebenfalls, mit dem Plan fortzufahren«,

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