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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Dachbalken zu Boden ...“ Sie brach ab, ihre Schultern zuckten. „Er
hat meine Töchter erschlagen, alle beide. Und dabei waren sie doch noch so
jung.“
    Verständnisvoll
nickte Robin. In diesen Augenblicken erlebte Brigid die ganze Tragödie noch
einmal.
    „Ich
wollte nur noch sterben.“ Sie schnäuzte sich geräuschvoll in ein kariertes
Taschentuch, das aussah, als würde es John gehören. „Ich hasste die Deutschen
und diesen wahnsinnigen Krieg, den sie angezettelt hatten. Wochenlang irrte ich
durch die ausgebrannten Viertel und fragte mich, wozu ich noch leben sollte ohne
meine Familie.“ Sie schniefte. „Es war Anfang 1941 und bitterkalt; alles, was
ich besaß, trug ich in einer abgewetzten Einkaufstasche bei mir. Dann hörte ich
die Leute sagen, dass der nächste Luftangriff nicht lange auf sich warten
lassen würde und dass jeder, der noch einen Funken von Lebenswillen besaß,
London verlassen sollte.“
    Gedankenverloren
zeichnete Brigid mit ihrer Gabel Kreise in den Soßenrest auf ihrem Teller.
    „Und
Ihr habt die Stadt verlassen?“
    Sie
nickte vage. „Ich schloss mich einer Gruppe von Flüchtlingen an, die in
Richtung Norden marschierten. Auf dem Land war man vor den Fliegern sicher,
aber es gab kaum etwas zu essen und täglich blieben Menschen zurück, die vor
Schwäche nicht mehr stehen konnten. Ich weiß bis heute nicht, woher ich die Kraft
zum Überleben nahm; vermutlich trieb mich die Angst weiter und weiter hinauf in
den Norden. Hinter der schottischen Grenze war ich dann plötzlich allein und
ganz auf mich selbst gestellt. Ein paar Wochen lebte ich auf einem Hühnerhof,
für meine Arbeitskraft durfte ich dort wohnen. Aber die Gegend war mir zu
unsicher, also wanderte ich bis kurz vor Edinburgh weiter.“ Brigids Blick
flackerte. Ich erreichte ein verlassenes Dorf – eigentlich war es nicht mehr
als eine kleine Ansammlung halb verfallender Katen. Erschöpft ließ ich mich auf
dem Rand eines ausgetrockneten Brunnens nieder, meine Tasche stellte ich
daneben. Ich wischte mir den Schmutz aus dem Gesicht, als es geschah: Durch
eine ungeschickte Handbewegung fiel die Tasche in den Brunnen; in ihr befanden
sich Papiere und Bilder meiner Familie, auch etwas Schmuck.“ Sie wies auf ihr
goldenes Halskettchen. „Ohne die Folgen zu bedenken, griff ich nach der Tasche
und verlor das Gleichgewicht. Ich stürzte tiefer und tiefer, dann wurde ich
ohnmächtig.“
    „Und
als Ihr erwachtet, wart Ihr im achtzehnten Jahrhundert“, warf Robin ergriffen
ein. „Könnt Ihr einen Grund nennen, wieso Ihr durch die Zeit reisen konntet?“
    „Nein.“
Brigid sog scharf die Luft ein. „Es dauerte Monate, bis ich überhaupt begriff,
was mit mir geschehen war. Anfangs taumelte ich wie betäubt durch die Gegend –
die Leute, denen ich begegnete, starrten mich misstrauisch an, weil ich eine
alte Hose meines Mannes trug. Meinerseits starrte ich diese Menschen ebenso
argwöhnisch an, denn sie waren gekleidet wie bei einem Kostümfest.“
    Diesmal
schenkte Robin Wein nach, denn Brigids Hände zitterten zu stark.
    „Als
ich erfuhr, dass ich mich im Jahre 1698 befand, glaubte ich zu träumen.
Allmählich ahnte ich, dass diese Zeitreise mit dem Brunnen zu tun haben musste.“
    „Habt
Ihr nie versucht, wieder dorthin zu gehen, um zurück in Eure Zeit zu kommen?“
    Erregt
sprang sie auf. „Nein, das tat ich niemals, Mr Lamont! Ich war der Hölle
entflohen, und nichts hätte mich zurück bringen können, da ich alles verloren
hatte.“
    Beschwichtigend
hob er die Hände. „Beruhigt Euch wieder. Ihr habt Euch also entschlossen, für
immer hier zu bleiben.“
    Sie
nickte. „Es war so friedvoll, die Menschen waren ganz anders als in der
modernen Zeit, auch wenn die Engländer Unruhe im Land stifteten. Ich wollte
nicht mehr in diese brennende Welt mit den alles zerstörenden deutschen
Flugzeugen.“ Schweratmend setzte sie sich wieder. „Ich zerbrach mir nicht
länger den Kopf, wieso ausgerechnet mir es gelungen war, diesem Inferno zu
entkommen, sondern nahm es als Gottesgeschenk an, hier zu sein.“ Ihr Blick
wurde trübe. „Allerdings frage ich mich, wieso Gott nicht meine beiden Mädchen
gerettet hat ... und Geoffrey, er war ein herzensguter Mann.“
    Robin
hatte zwar ganz andere Beweggründe für sein Bleiben, dennoch verstand er Brigid
sehr gut. „Auch ich kann mir bis heute nicht erklären, wieso ich auserwählt
wurde, durch die Zeit reisen zu dürfen – ich sehe es als Geschenk an.“
    „Ja,
ich empfinde

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