Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
Vom Netzwerk:
zu liefern.“
    „Das
ist eine gute Nachricht!“
    „Entschuldigt,
wenn ich Eure Begeisterung etwas dämpfen muss. Bedenkt den für Schmuggler
gefährlich langen Weg bis nach Glenbharr, Sir. Auf den Wegen in die Highlands
wimmelt es von Soldaten, die nur darauf warten, unseren Männern etwas nachzuweisen.
Seht doch, wie schwierig es ist, Waffen von Baile a’ Coille herzuschmuggeln.“
    Bedächtig
wiegte Dòmhnall den Kopf. „Da ist etwas Wahres dran, mein Freund. Und dabei ist
es so wichtig, unsere Waffenverstecke bis zum obersten Rand zu füllen.“ Er
streifte Robin mit einem fragenden Blick. „Glaubt Ihr, wir können Culloden umgehen?“
    „Ich
bin mir nicht sicher, Sir. Als ich Mòrag damals holte, machte ich einen
Abstecher nach Culloden Moor. Auf dem Schlachtfeld gibt es keine Möglichkeit,
aus dem Hinterhalt anzugreifen, es wird Mann gegen Mann gekämpft.“
    „Hm“,
brummte Dòmhnall, mehr nicht. Nur an seinen Fingern, die nervös auf die
Sessellehne klopften, war seine Unruhe zu erkennen.
    „Wie
wäre es mit einer Partie Schach?“, schlug Robin schließlich betont munter vor,
da er wusste, wie leidenschaftlich der Laird dieses königliche Spiel liebte.
Sogleich erhob sich Dòmhnall und wies zu dem Schachtisch unter einem der hohen
Fenster. „Wohl an, mein Freund. Beweist mir, dass Ihr Eure Fertigkeit in
Inverness nicht verloren habt.“

Kapitel
6
     
     
    Mittlerweile
war es Juli geworden und für die Highlands unerträglich warm. Alles schwitzte
und erfreute sich an dem ungewöhnlich hohen Temperaturen – nur die MacLaughlins
waren bekümmert und konnten die Sonne nicht recht genießen.
    Der
Grund war die kleine May. Anfangs schienen Màiris Arzneien zu helfen und alle
atmeten erleichtert auf. Ende Juni 1743 war es jedoch zu einem herben
Rückschlag gekommen; von einem Tag auf den anderen bekam May Fieber und die
Hustenanfälle kehrten zurück ... heftiger denn je.
    Stundenlang
saßen Ewan und Joan am Bett ihrer Tochter. Màiri wurde herbeigerufen, die
jedoch nur hoffnungslos den Kopf schüttelte.
    „Wir
können nichts für sie tun“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Man könnte
natürlich nach einem Arzt schicken, aber ...“ Der Rest des Satzes blieb
ungesagt, denn Màiri erinnerte sich an ihre Mutter, der selbst ein namhafter
Doktor aus Edinburgh nicht hatte helfen können.
    Auch
in Joan kehrte die Erinnerung zurück und mit ihr unbändige Angst. „Hast du Mays
pfeifenden Atem gehört? Er klingt wie damals bei deiner Mutter. Und was hat der
schlaue Doktor dagegen getan? Er schlug Aderlässe und Gebete vor – dass ich
nicht lache!“
    Tröstend
legte Màiri ihre Hand auf die Schulter der verzweifelten Schwägerin. „Es muss
ja nicht dieselbe Erkrankung wie bei Mutter sein. Vielleicht ...“
    „Vielleicht?
Ich will nicht tatenlos zusehen, wie mir mein Kind unter den Händen wegstirbt!
Verdammt, warum ist das Antibiotikum noch nicht erfunden worden?“
    „Weil
es erst in vielen, vielen Jahren erfunden wird“, gab Màiri sanft zurück.
„Seonag, ich verstehe deine Wut und deinen Schmerz. Aber wenn es Gottes Wille
ist, dein kleines Mädchen zu sich zu nehmen, musst du dich fügen.“
    Erregt
sprang Joan auf, wobei ihre Haube verrutschte. Da das unbequeme Kleidungsstück
nicht an seinem Platz bleiben wollte, riss es Joan ungestüm vom Kopf.
    „Màiri,
bitte hör auf mit diesem Firlefanz. Der Wille oder Unwille dieses angeblichen
Gottes interessiert mich nicht; ich werde nicht zulassen, dass May stirbt!“
    Robin
betrat den Salon, in dem sich die beiden Frauen befanden, und blickte sich
stirnrunzelnd um. „Ich hörte heftige Stimmen. Was ist geschehen?“
    „Wir
sprachen von May“, antwortete Màiri mit bebender Stimme, während Joan rastlos
von einer Wand zur anderen schritt. „Es geht ihr von Tag zu Tag schlechter.“
    „Man
sollte nach einem Doktor schicken“, schlug Robin vor. „Er ist der Einzige, der
die Kleine retten kann.“
    Entrüstet
wirbelte Joan herum. „Er hat auch Ealasaid nicht retten können, Robin. Ich
musste ihr beim Sterben zusehen; sie hatte dieselben Symptome wie meine Tochter
... die Anzeichen einer Lungenentzündung.“
    Entsetzt
riss Robin die Augen auf und ließ sich kraftlos auf einem der Sofas nieder. „So
schlimm steht es um das Kind?“
    „Allerdings.
Ewan und ich sind schon fast wahnsinnig vor Sorge, und auch die anderen
schleichen mit betrübter Miene durchs Haus. Màiri hat getan, was sie konnte,
nun hilft nur noch Abwarten. Aber das

Weitere Kostenlose Bücher