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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Medizin gefunden. Deiner Schwester geht es schon viel besser.“
    Donny
strahlte über das ganze runde Gesicht. Er fühlte sich zwar von seinem
Schwesterchen oft genervt, wenn es überall dabei sein wollte und heulte, wenn
Donny sich einfach davonstahl, aber May krank im Bett liegen zu sehen, gefiel
ihm natürlich noch viel weniger.
    „Fein,
dann kann sie ja wieder mit Cousine Ealasaid spielen!“, rief er übermütig aus
und klammerte sich an Joans Rock fest, nachdem ihn sein Vater wieder auf den
Boden gestellt hatte.
    Doch
Joan bremste ihren Sprössling. „Nicht so eilig, junger Mann. Noch muss deine
Schwester das Bett hüten, denn die Krankheit hat sie sehr geschwächt. Aber sei
unbesorgt, bald wird sie dich wieder ärgern können. So, und nun setz dich
wieder und frühstücke weiter.“
    Auch
sie und Ewan nahmen ihre Plätze ein und taten, als hätten sie nichts als einen
mehrtägigen Ausflug nach Inverness hinter sich.

Kapitel
9
     
     
    Wie
sich zeigte, wirkte das Antibiotikum aus der Zukunft tatsächlich. Zusehends
verbesserte sich Mays Zustand; ihre Augen glänzten wieder unternehmungslustig
und ihre Wangen bekamen ihre gesunde Farbe zurück. Schon nach wenigen Tagen
musste Joan sie daran hindern, das Bett zu verlassen, und auch Mays Appetit kam
zurück.
    Für
Màiri wurde es nun Zeit, zu ihrer Familie zurückzukehren, denn die Sehnsucht
nach Mìcheal und ihren Kindern wurde immer größer.
    „Geh
heim zu deiner Familie“, redete Joan ihr zu. „Du hast so lange ausgeholfen,
dass ich nicht weiß, wie ich dir jemals danken soll.“
    Lächelnd
winkte Màiri jedoch ab. „Aber wir sind doch eine Familie, und du würdest
dasselbe für mich tun, aye?“
    „Ohne
Frage“, bestätigte ihr Joan. „Doch auch deine Familie braucht dich, sie mussten
dich lange genug entbehren.“
    Màiri
druckste ein wenig herum, dann fragte sie: „Ob ich wohl einige dieser
Zauberpillen mit nach Barwick Castle mitnehmen dürfte?“
    „Natürlich,
wir haben genügend Medikamente mitgebracht. Aber sei vorsichtig damit und
verstecke die Tabletten. Außer Micheal darf sie niemand sehen.“
    Màiri
versprach es, und noch am selben Tag brachte sie ein Clansmann von Glenbharr
Castle nach Hause.
    *
    Jeder
in der Burg war erleichtert, die kleine rothaarige May MacLaughlin wieder
lachen und herumspringen zu sehen. Es war in jener Zeit nicht
selbstverständlich, dass todgeweihte Kinder ihr Krankenlager jemals wieder
verließen – eigentlich war dies sogar äußerst selten. Und dass es die
Enkeltochter ihres Clanführers geschafft hatte, war für alle ein Zeichen des Himmels.
    Robin
verbrachte dieser Tage viel Zeit in seinen Räumlichkeiten; immer und immer
wieder durchforstete er Joans Aufzeichnungen bis ins kleinste Detail, machte
sich Notizen und verwarf sie wieder. Fest stand, dass es keine zwei Jahre mehr
dauern würde, bis König James’ Sohn in Schottland eintreffen und früher oder
später auch an die Pforte von Glenbharr Castle klopfen würde.
    Nächtelang
lag Robin wach und sann darüber nach, wie man das Leben der Krieger des
MacLaughlin Clans retten konnte, ohne verdächtig zu wirken und ohne dass sich
der Laird einen Drückeberger schimpfen lassen musste.
    Dòmhnall
fragte nicht, wie weit Robin in seinen Überlegungen war, doch er musste sich
regelmäßig auf die Zunge beißen, um seine wachsende Ungeduld zu unterdrücken.
    Dann,
nach mehr als einem Monat nach der Rückkehr aus Inverness traf es ihn wie der
Blitz, wie er Dòmhnalls Soldaten vor der alles vernichtenden Schlacht bei
Culloden retten konnte. Er bat den Laird und Ewan um ein Gespräch und achtete
darauf, dass vor der Bibliothek niemand von den Dienstboten herumlungerte.
    Erwartungsvoll
starrten ihm Ewan und sein Vater entgegen und konnten es kaum erwarten, dass
Robin – bewaffnet mit einem Berg von Papieren - Platz genommen hatte.
    Robin
sah übernächtigt aus, jedoch auch zufriedener als in den vergangenen Tagen.
Seine Stirn war geglättet und um seine Mundwinkel spielte der Anflug eines
Lächeln.
    Er
räusperte sich und ordnete seine Unterlagen, bevor er aufschaute. Ewan stellte
einen Becher Whisky vor ihn, was mit einem dankbaren Lächeln quittiert wurde.
Und endlich erhob er die Stimme.
    „Nach
reiflicher Überlegung rate ich Euch, Eure Krieger in die Schlacht zu schicken.“
    Dòmhnall
und sein Sohn wechselten einen überraschten Blick, dann sagte der Laird: „Ihr
ratet mir also, meine Männer in den sicherten Tod zu schicken? Das schmeckt

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