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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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trotzdem sehr gespannt
auf Eure Idee.“ Er stand auf und warf sich den heruntergerutschten Zipfel
seines Plaids lässig über die Schulter. „Es ist spät geworden, wir sollten
jetzt alle zu Bett gehen, vor allem unsere Rückkehrer.“
    Alle
erhoben sich gleichzeitig, doch bevor Joan und Ewan sich in ihr Schlafgemach
zurückzogen, sahen sie noch einmal, begleitet von Màiri, nach der kleinen May.
    Marion
saß nach wie vor neben dem Kinderbett und berichtete leise, dass Mays Atem
bereits weniger rasselte und das Fieber nicht zurückgekehrt war.
    „Das
ist ein gutes Zeichen, aye?“, fragte Màiri mit hoffnungsvollem Blick. „Diese
Zaubermedizin hat ein Wunder vollbracht.“
    Joan
blieb jedoch skeptisch. „So rasch kann das Antibiotikum nicht wirken, aber wir
haben einen großen Vorrat mitgebracht. Die Tabletten, die wir eben nicht
brauchen, sollten wir hinunter ins Kellergewölbe bringen.“
    „Wozu?“
    „Zum
einen, weil sich moderne Medikamente am längsten halten, wenn sie kühl lagern;
zum anderen, damit niemand vom Gesinde sie zufällig findet. Allein die
Kärtchen, in denen die Tabletten stecken, bestehen aus einem
Kunststoffmaterial, das erst in der Zukunft erfunden werden wird.“
    Gerne
hätte Màiri mehr darüber erfahren, doch sie sah, dass Bruder und Schwägerin zum
Umfallen müde waren – die Nachwirkungen der kräftezehrenden Zeitreise würde
ihnen auch noch nach Tagen in den Knochen stecken. Und da sich Màiri
vorgenommen hatte, erst nach Barwick Castle zurückzukehren, wenn sich May auf
dem Weg der Genesung befand, würden sich noch genügend Gelegenheiten ergeben,
ihre Wissbegierde zu befriedigen.
    *
    Nach
einem traumlosen Tiefschlaf erwachten Joan und Ewan ausgeruht am nächsten
Morgen. In der Nacht zuvor waren sie zu müde für Zärtlichkeiten gewesen, aber
nun konnten sie nicht länger an sich halten und fielen ausgehungert
übereinander her, als wären sie monatelang getrennt gewesen.
    Doch
sofort, nachdem sich die Leidenschaft gelegt hatte, standen sie auf, um nach
May zu sehen. Màiri hatte Marion nach der langen Nachtwache abgelöst und konnte
berichten, dass die Kleine fast fieberfrei war.
    Donny
und Darlas Kinder waren längst aufgestanden und befanden sich mit Marion im
Speisesaal, um ihr Frühstück einzunehmen.
    „Euer
Söhnchen war außer sich vor Freude, als ich ihm nach dem Aufwachen mitteilte,
dass seine Eltern in der Nacht heimgekommen waren. Nur mit Mühe konnte ich ihn
davon abhalten, in euer Schlafgemach zu stürmen, aber ich musste ihm hoch und
heilig versprechen, euch sofort nach unten zu schicken, sowie ihr erwacht
seid.“
    Ewan
beugte sich zu dem schlafenden Kind und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die
Stirn, dann murmelte er: „Wenn meine Tochter wieder gesund wird, werde ich nie
wieder schlecht über das Jahr 2018 reden.“
    Joan
strich ihm über den Rücken, dann wandte sie sich an Màiri. „Nach dem Frühstück
löse ich dich ab, Schwägerin. Sowie May erwacht, bekommt sie eine weitere
Tablette; das Einzige, worauf wir achten müssen, ist, dass sie das Medikament
noch einige Tage weiter bekommt, auch wenn sie wieder gesund wirkt. Wo hast du
die Tabletten aufbewahrt?“
    Màiri
deutete auf ihre Rocktasche. „Sie sind hier gut aufgehoben, damit das
Kindermädchen sie nicht zufällig entdeckt. Und nun geht nach unten, um zu
frühstücken und Donny zu begrüßen,“ fügte sie lächelnd mit ihrer weichen Stimme
hinzu.
    Wortlos
umarmte Joan die Frau, der sie es zu verdanken hatte, im Jahre 1731 nicht im
Kerker von Glenbharr Castle umgekommen zu sein und schloss sich Ewan an, der
bereits ungeduldig bei der Tür wartete, denn auch er konnte es kaum erwarten,
seinen Erstgeborenen wieder in die Arme zu schließen.
    Als
Donny im Speisesaal seine Eltern entdeckte, hielt ihn nichts mehr am
Frühstückstisch, obwohl er wusste, dass sein Großvater es nicht mochte, wenn
jemand vom Tisch aufstand, bevor er selbst die Tafel aufgehoben hatte. Doch
dies war eine Ausnahme, und Dòmhnall tat, als würde er nicht merken, wie sein
ältester Enkel seinen Eltern entgegenflog.
    Freudestrahlend
hob Ewan seinen Sohn hoch, obwohl Donny mit seinen elf Jahren eigentlich dafür
viel zu schwer war.
    „Wo
seid ihr gewesen, Vater?“, wollte er wissen, während er von Joan umarmt und
geherzt wurde. „Großmutter sagt, ihr seid in der Stadt gewesen, um heilende
Medizin für May zu besorgen.“
    „Ganz
recht, mein Junge. Mr Lamont hat uns begleitet – und wir haben tatsächlich
heilende

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