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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Blusen und Miedern.
    Oben
auf der Galerie waren schwere Schritte zu hören; anscheinend hatten die Männer
ihr Gespräch beendet. Joan und ihre Mutter erhoben sich fast gleichzeitig und
traten hinaus in die Halle, um sich ihren Ehemännern entgegen zu gehen.
    *
    „Mìcheal
gefällt Mr Lamonts Plan“, sagte Ewan wenig später zu Joan, als sie sich in
ihrem Schlafgemach befanden. Er hatte   bereits sein Plaid abgelegt und war dabei, sich das lange Leinenhemd
über den Kopf zu streifen, während Joan noch mit der Schnürung ihres Mieders
kämpfte. „Er ist davon überzeugt, dass es klappen könnte, auch wenn unsere
Männer ungehalten wegen der Verzögerung sein werden.“
    „Glaubst
du, dass Màiri ebenfalls mitkommen will?“
    Ewan
lachte, während er seine Hände in die Waschschüssel tauchte. „Gewiss. So wie
ich meine verrückte Schwester kenne, wäre sie mit Feuereifer dabei, wenn
Mìcheal sie ließe. Aber ich bin davon überzeugt, dass er es ihr verbieten wird,
genau wie ich es dir verbieten werde.“
    Wütend
schleuderte Joan ihr Mieder auf das Bett und stemmte ihre Fäuste in die Hüften.
„Ewan MacLaughlin! Wann begreifst du endlich, dass du mir nichts verbieten kannst ?
Mein Entschuss steht fest, denn der Feldzug wird weit weniger gefährlich für
mich als die Reisen durch die Zeit.“
    Er
drehte sich um, und wieder einmal konnte sie ihn in seiner vollkommenen
Nacktheit bewundern. In all den Jahren ihrer Ehe hatte er für Joan nichts an
seiner Anziehungskraft verloren, und ihr Ärger wechselte schlagartig in
Begierde.
    Langsam
trat Ewan auf sie zu, nestelte an ihrer Bluse und sagte: „Eigentlich müsste ich
dir für dein vorlautes Mundwerk den Hintern versohlen, du widerspenstiges
Teufelchen.“ Er sagte diese Worte sanft, denn er konnte Joan nicht böse sein.
Er hatte von Anfang an gewusst, dass er eine Frau liebte, die eigentlich in
eine Zeit gehörte, in der es normal war, sich den Männern zu widersetzen – und
wenn er ganz ehrlich war, so hatte er gerade dies für ihn sehr reizvoll
empfunden und fand es noch immer.
    Gurrend
ließ Joan zu, dass Ewans noch vom Waschen nasse Hand eine ihrer Brüste
streichelte. Und dann dachte beide gar nichts mehr.

Kapitel
10
     
     
    Das
Jahr 1743 endete ohne größere Vorkommnisse. May erfreute ich wieder bester
Gesundheit, und auch Màiris ältester Sohn Andra hatte eine fieberhafte
Erkältung dank des Antibiotikums rasch und ohne Nachwirkungen überstanden.
Trotz der winterlichen Witterung ließen es sich die MacGannors nicht nehmen,
das Weihnachtsfest auf Glenbharr Castle zu verbringen; diesmal kamen sogar
Laird Crìsdean und seine junge Frau Ayleen mit.
    Mìcheals
Onkel hinkte noch immer, und wie es schien, würde sein verletztes Bein nie
wieder völlig funktionsfähig werden. Aber auch, wenn seine Wut auf die Sasannach mit jedem Tag größer wurde, wusste er, dass seine Zeit gekommen war und er
bei dem nächsten Aufstand gegen die Engländer – von dem jeder in den Highlands
ahnte, dass er stattfinden würde, nur noch nicht, wann – das Kommando an seinen
Neffen Mìcheal abgeben würde. Er war im selben Alter wie sein Freund Dòmhnall,
den er schon seit Kindesbeinen kannte, denn deren Familien waren seit
Jahrhunderten eng befreundet.
    Allerdings
war nun Vorsicht geboten. Keiner der Wissenden durfte sich in Crìsdeans
Gegenwart verplappern, und dass man ihn einweihte, war ausgeschlossen.
Dòmhnalls Ansicht nach wussten ohnehin schon genug Personen von den Ereignissen
in naher Zukunft.
    Als
sich die beiden Lairds kurz vor dem Fest allein in der Bibliothek aufhielten,
erkundigte sich Crìsdean nach dem nächsten geheimen Jakobitentreffen.
    „Ich
hoffe, ich kann auf meinen Neffen zählen“, setzte er hinzu. „Leider lässt seine
Leidenschaft für einen neuen Aufstand seit vielen Jahren nach; und dabei ist er
seit seiner Jugend Anhänger der Stuarts und ein ernsthafter Gegner des
englischen Königs.“
    Unbehaglich
rutschte Dòmhnall in seinem Sessel hin und her. Nur nichts Falsches sagen!
    „Nun
aye“, begann er gedehnt, „auch Ewans Enthusiasmus lässt sehr zu wünschen übrig.
Ich würde das nicht zu ernst nehmen, mein Freund. Immerhin reden alle seit
Jahrzehnten davon, den Sasannach endgültig den Garaus zu machen, ohne
dass etwas geschieht. Unsere Waffenlager sind gut gefüllt und könnten es mit
der englischen Armee gut und gerne aufnehmen; trotzdem hat keiner der Lairds
bisher ein Konzept für einen neuerlichen Angriff parat.“
    „Dein
Neffe

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