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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Leute im Clan darauf vorzubereiten, womöglich bald ihre Dörfer
verlassen zu müssen.“
    „Werden
die Sasannach auch Frauen, Kinder und Alte büßen lassen, dass ihr
Oberhaupt Jakobit ist?“ Dòmhnall betrachtete Robin eingehend.
    „Nein,
aber sie werden von ihren Höfen und aus ihren Katen vertrieben. Jeder, der die
englischen Soldaten kennt, weiß, dass sie nicht sehr zimperlich mit ihnen
umgehen werden. Ich hoffe, Ihr habt Eure Meinung über das Auswandern in die Kolonie
geändert, Sir.“
    Zunächst
erwiderte Dòmhnall nichts, während Marions und Robins Blicke unverwandt an
seinen Lippen hingen. Dann holte er plötzlich tief Luft und fragte
niedergeschlagen, ob er denn eine Wahl hätte.
    „Ich
bin nicht darüber informiert, wie viele Clan-Oberhäupter und deren Familien
sich standhaft wehren, wenn man ihre Burgen stürmt. Aber mir ist bekannt, dass
es eine ganze Menge sein werden. Nach Culloden werden die Lairds, die fliehen
können, zu ihren Familien zurückkehren – bald darauf werden die englischen
Soldaten Jagd auf sie machen, denn genau wie der Prinz sind sie in den Augen
der Engländer Hochverräter und somit des Todes.“ Robin sprach diese Worte mit
Bedacht. „Es lohnt nicht, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wo Ihr Euch
verstecken könnt, denn die Sasannach würden Euch finden.“
    Trocken
schluchzte Marion auf. Seitdem Joan fort war, musste sie oft weinen, und das
nicht nur wegen ihrer dickköpfigen Tochter. Nein, sie weinte auch um Schottland
und die wundervollen Jahre, die sie mit Dòmhnall in diesem Land verlebt hatte.
Dies alles würde bald Vergangenheit sein, und manchmal hatte sie den
lächerlichen Wunsch, die Zeit noch einmal zurückdrehen zu können bis zu jenem
Zeitpunkt, als Robin sie aus der Zukunft geholt hatte – nur, um die letzten
Jahre noch einmal erleben zu dürfen, auch wenn nicht immer alles rosig gewesen
war.
    „Also
gut.“ Dòmhnalls Stimme klang nun entschlossen. „Ich werde mich nicht mehr
dagegen stellen, meine Heimat verlassen zu müssen, denn ich kann und darf nicht
erwarten, dass meine Familie dann ebenfalls bleibt und ich sie dadurch in
Gefahr bringen würde.“
    Erleichtert
atmete Robin auf und nickte dem Laird aufmunternd zu. „Ich verstehe, wie schwer
Euch dieser Entschluss fällt, Sir. Doch bedenkt, dass Ihr in Nova Scotia in
Sicherheit sein und vielen Landsleuten begegnen werdet.“
    Auch
Marion war erleichtert. Ohne Dòmhnall würde sie nirgendwohin gehen; nicht, weil
sie als Gattin eines Lairds die moralische Verpflichtung hatte, an der Seite
ihres Gatten auszuharren, sondern weil sie ihn liebte.
    „Ob
es in Nova Scotia auch Zeittunnel gibt?“, fragte sie unvermittelt.
    „Hoffentlich
nicht“, brummte Dòmhnall, doch Robin hob vage die Schultern.
    „Warum
nicht?“, sagte er nachdenklich. „Anfangs glaubte ich, dass die Zeittunnel in
Schotland mit Ceana Matheson zu tun hatten, doch nachdem Brigid ebenfalls in
die Vergangenheit durch einen solchen gekommen ist, obwohl sie mit keinem von
uns verwandt ist, besteht die Möglichkeit, dass es überall auf der Erde
ähnliche Zeittunnel gibt.“
    Zerstreut
nickte Dòmhnall, ihn plagten ganz andere Sorgen. „Angenommen, der Plan, den Ihr
Euch für den Rückzug nach Schottland ausgedacht habt, um meine Männer vor der
letzten blutigen Schlacht zu bewahren, funktioniert nicht.“
    „Warum
sollte er nicht funktionieren? Es ist alles genau durchdacht: Ungefähr eine
Woche vor Culloden wird Euer Sohn plötzlich von hohem Fieber überrascht, das
eine vorläufige Weiterreise unmöglich macht. Ich bin davon überzeugt, dass Ewan
seine Rolle großartig spielen wird.“
    „Davon
bin ich ebenfalls überzeugt“, erwiderte der Laird und forderte Marion auf, nach
den Kindern zu sehen, denn er wollte seine Frau nicht unnötig beunruhigen.
    Erst
als sie widerstrebend die Bibliothek verlassen hatte, fuhr Dòmhnal fort. „Aber
darum geht es nicht. Was ist, wenn in diesem Fall der Oberbefehlshaber
bestimmt, dass die Männer des MacLaughlin-Clans trotzdem weiterziehen sollen,
während höchstens Seonag bei dem Kranken bleiben darf?“
    „Ich
bin ein absoluter Laie, Sir. Aber mir ist bekannt, dass der Befehl des
Kommandanten gilt, da es sich um seine Einheit handelt, für die er
verantwortlich ist – und das wird Mìcheal MacGannor sein.“
    Voller
Skepsis nickte der Laird; er fürchtete, dass es so einfach nicht ablaufen würde
– egal, was Robin da erzählte. Er deutete auf Joans Lebenszeichen und sagte:
„Bringt

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