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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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von Eden und Peader, trugen Ewan, der glücklicherweise das
Bewusstsein verloren hatte, zu seinem Wagen, wo die Frauen bereits ein weiches
Lager für den Verletzten errichtet hatten.
    „Ist
ein Knochen getroffen worden?“, erkundigte sich Malcolm mit besorgter Miene,
bevor er vom Fuhrwerk sprang, um sich um einen seiner Söhne zu kümmern, der
ebenfalls verletzt worden war.
    „Der
Arzt drückte sich nicht genau aus.“ Joan schob sich mit einer fahrigen Geste
eine Locke unter die schmuddelige Haube; vor Angst um ihren Liebsten atmete sie
stoßweise. „Màiri und ich werden Ewan gleich gründlich untersuchen und hoffen,
dass es sich nur um eine harmlose Fleischwunde handelt, wie wir vermuten.“
    Stumm
nickte Malcolm und deutete Eden und Peader an, ihnen nach draußen zu folgen.
Unterdessen hatte Màiri das Bein ihres Bruders notdürftig gesäubert, denn wie
alles an ihm und den anderen Schotten starrte er vor Dreck – auch ohne Blutung.
    Joan
kroch zu Màiri. „Kannst du schon etwas erkennen?“
    „Noch
nicht. Lege Ewans Kopf in deinen Schoß und beruhige ihn, wenn er aufwacht.“
    Sofort
tat Joan, wir ihr geheißen. „Was ist, wenn ein Knochen verletzt ist?“
    Nur
flüchtig sah ihre Schwägerin auf. „Das hoffe ich nicht, denn sonst können wir
eine Amputation wohl kaum verhindern. Ich habe meinem Bruder einmal eine
Musketenkugel aus der Schulter entfernt, aber ein Knochen lässt sich nicht so
leicht heilen.“
    Sanft
bettete Joan Ewans Kopf auf ihren Schoß und blinzelte die Tränen fort, die
hinter ihren Augen brannten. Sollte nun Robins Plan zur bitteren Wahrheit
werden, weil Ewan vielleicht zu schwer verletzt war, um vorerst weiterreisen zu
können?
    „Der
Knochen ist nicht verletzt!“, rief Màiri irgendwann erleichtert. „Allerdings
sind einige Muskeln und Sehnen beschädigt, sodass wir ausschließen können, dass
mein Bruder auf einem Pferd unsere Heimat erreicht. Aber er wird wieder gesund,
auch wenn es noch Monate dauern wird, bis er wieder schmerzfrei laufen kann.“
    Die
beiden Frauen wechselten einen Blick, dann sagte Joan leise: „Wir müssen nur
die schottische Grenze erreichen, danach bleiben wir dem Heer ein paar Tage
zurück. Schreibst du dir immer noch jeden Tag das genaue Datum auf?“
    „Aye,
das tue ich. Heute ist der 17. Januar, und in ungefähr zwei Wochen überqueren
wir die Grenze. Dort sind wir sicher und können die Weiterfahrt um einige Tage
verzögern. Grund genug gibt es ja und wir werden nicht auffallen.“
    Sorgfältig
versorgte Màiri die Wunde nach der Säuberung und legte einen festen Verband an.
Rechtzeitig, bevor Ewan vollends erwachte, denn er stöhnte bereits und warf
seinen Kopf unruhig von einer Seite zur anderen.
    „Wie
gut, dass wir die Tabletten mitgenommen haben.“ Joan griff nach dem Beutel mit
den Medikamenten aus der Zukunft. „Ich hoffe, die Schmerzmittel reichen noch
eine Weile.“
    „Einen
schmerzlindernden Tee könnte ich zur Not selbst zubereiten“, entgegnete Màiri,
während sie letzte Hand anlegte. „Wie immer auf Reisen habe ich natürlich das
Rezeptbuch deiner Urahnin bei mir. Aber falls es später zu einer Entzündung kommen
sollte, wären wir machtlos ohne deine Medikamente.“
    Sie
hielten in ihrem Gespräch inne, als sich die Plane des Wagens etwas anhob. Als
Mìcheal sichtbar wurde, atmeten sie erleichtert auf.
    „Wie
geht es ihm?“
    In
Stichworten berichtete Màiri, dass ihr Bruder nur eine harmlose Verwundung
erlitten hatte. „Schmerzhaft und langwierig, jedoch nicht lebensgefährlich“,
fügte sie hinzu. Sie bat ihren Mann, frisches Wasser zu holen, denn Ewan begann
laut zu stöhnen.
    „Wir
werden ihm eine Schmerztablette verabreichen“ raunte sie Mìcheal zu und drückte
ihm einen Zinkeimer in die Hand. „Ohne Wasser wird er die nicht hinunter
bekommen.“
    „Wie
es scheint, müssen wir jetzt gar nicht mehr so tun, als würde Ewan krank sein.“
    Joan
antwortete anstelle ihrer Schwägerin. „Darüber haben wir gerade gesprochen,
aber ich hoffe, dass es ihm bald besser geht und er nur noch den Leidenden spielen muss.“
    Verstehend
nickt Mìcheal und zog mit dem Eimer von dannen.
    *
    Ewan
erholte sich erstaunlich rasch von seiner Verletzung. Als der Armeearzt nach
ihm sehen wollte, wies Joan ihn mit der Begründung ab, dass ihr Mann noch große
Schmerzen habe und er keineswegs reiten dürfe, sondern weiterhin liegen müsse,
damit die Wunde verheilen könne. Flüchtig erwähnte sie, dass sogar das Liegen
im Wagen Ewan

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