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Die einsamen Toten

Titel: Die einsamen Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Booth
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entspannter.
    »Aber unsere Universitäten lagen so nah beieinander, dass wir uns überlegten, uns zusammenzutun und gemeinsam ein Haus zu mieten«, erklärte er. »Ist nicht so toll, plötzlich mit einem Haufen Fremder zusammenleben zu müssen. Man weiß nie, mit wem man die nächsten drei, vier Jahre auskommen muss. Der helle Wahnsinn. Emma kannte ich wenigstens und wusste, dass es mit ihr keine Probleme geben würde. Und unsere Eltern hielten das auch für eine gute Idee und bezahlten selbstverständlich die Kaution für uns.«
    »Selbstverständlich«, wiederholte Fry. Sie selbst hatte nie eine Universität besucht und nie Eltern gehabt, die willens
oder in der Lage gewesen wären, ihr Geld zu geben, um ein Haus zu mieten. Aber sie nickte nur und lächelte Dearden ermutigend zu.
    »Und Ihre anderen Mitbewohner – einer davon war Neil Granger.«
    »Ach ja. Ist irgendwie ein komischer Kauz, dieser Neil.«
    »Komisch?«
    »Also, verstehen Sie mich nicht falsch. Er ist total okay, aber damals in Withens hatte er nicht viel mit uns zu tun. Er ist nämlich einer von den Oxleys, wissen Sie.«
    »Tut mir Leid, aber könnten Sie mir das vielleicht erklären?«
    Dearden fing an, auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen. Sein Lächeln verschwand, und er warf einen nervösen Blick auf Gavin Murfin. Wie alle anderen reagierte auch er irritiert auf den Polizeibeamten, der bei einer Befragung den stummen Part übernahm.
    »Dann sollten Sie Erkundigungen über die Oxleys einziehen«, antwortete Dearden. »Ein ziemlich schlimmer Haufen, die immer Ärger machen. Normalerweise hatten wir nie was mit ihnen zu tun. Ich hatte eigentlich erwartet, dass Sie über diese Leute informiert wären. Sind natürlich alle vorbestraft.«
    Wieder sah er Murfin an, der auf seine unnachahmliche Art reglos Deardens Blick erwiderte. Murfin ließ ihn nicht aus den Augen und fing an, mit seinen Kiefern zu mahlen, als hätte er einen Kaugummi im Mund. Aber Fry wusste, dass er Kaugummi hasste. Das war so, als würde man Luft kauen. Als würde man mit einer Frau ausgehen, die man nur anschauen, aber nicht anfassen durfte, sagte er.
    Fry schaute kurz auf die Notizen, die sie mitgebracht hatte. »Ich glaube, ich habe den Namen Oxley schon mal gehört. Jetzt, wo Sie es sagen«, meinte sie.
    Dearden wirkte erleichtert. Wieder hatte er sich auf sicheres Terrain gerettet und hatte es mit Leuten zu tun, die auf derselben
Wellenlänge wie er funkten. Seine Einstellung den Oxleys gegenüber war ihm peinlich, und er rechtfertigte sich nur ungern dafür. Fry notierte sich im Geist dieses Detail. Vielleicht konnte man die Information später noch mal verwenden.
    »Neil Granger ist irgendwie mit den Oxleys verwandt. Ein Cousin oder so«, erklärte Dearden. »Neil und sein Bruder Philip sind bei den Oxleys aufgewachsen. Aber Neil ist ein anständiger Kerl. Wenn man mit ihm spricht, könnte man glatt vergessen, dass er ein Oxley ist.«
    »Ging er mit Ihnen und Emma in dieselbe Schule? In dieselbe Klasse?«
    »Ja.«
    »Und an welche Universität ist er gegangen? Birmingham oder Central England?« Sie wühlte in ihren Unterlagen. »Ich fürchte, diese Information fehlt mir ebenfalls.«
    Fry bedachte Alex Dearden mit einem hoffnungsvollen Blick und stellte zufrieden fest, dass das selbstgefällige Lächeln wieder auf seinem Gesicht lag.
    »Weder noch«, antwortete er. »Neil ging nicht an die Uni.«
    »Aber er wohnte doch im selben Haus wie Sie. Wo war das noch mal? In Bearwood? Wieso ist er mit Ihnen zusammen in dieses Haus gezogen? So weit weg von daheim. Das verstehe ich nicht.«
    »Das war eigentlich Zufall. Als wir dort einzogen, waren wir nur zu dritt – Emma, ihre Freundin Debbie, die im selben Kurs wie sie war, und ich. Die beiden Mädchen waren dicke Freundinnen, wissen Sie, und hingen ständig zusammen. Aber wir hatten noch ein viertes Zimmer übrig, und nach einer Weile überlegten wir, uns noch einen Mitbewohner zu suchen. Um ehrlich zu sein, wir drei hatten ganz schön an der Miete zu knabbern. Man weiß vorher ja nie genau, was an Kosten auf einen zukommt. Sie wissen schon, Bücher und so. Emma und Debbie benötigten außerdem eine Menge Material für ihre Projekte.«

    »Und ein bisschen amüsieren will man sich ja auch noch, oder?«, fragte Fry.
    Dearden sah sie misstrauisch an. »Wie meinen Sie das?«
    »Na ja – das Studentenleben eben. Da geht man doch oft aus. Jedenfalls hat man mir das so erzählt.«
    »Hin und wieder, ja. Aber wer vernünftig ist,

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