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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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die Leiche dieses Mannes irgendwann gefroren gewesen.
    Sie blickte über ihre Schulter zu Newberry. »Sind Sie fertig mit dem Fotografieren? Ich muss ihn umdrehen.«
    Als der Konstabler nickte, schob sie ihre Hände unter die Schultern des Toten und drehte ihn um. Der Oberkörper war steif. Das Bein hingegen kippte herum wie ein halb gekochter Pudding, der in einer Wurstpelle steckte.
    Von hinten hörte Mina, wie Newberry würgte, doch er beherrschte sich. St. John tat es nicht. Der Begleiter des Eisernen Herzogs murmelte etwas, bevor er sich abwandte.
    Mina musste schwer schlucken, doch sie setzte ihre Untersuchung fort. Die Knochen waren beim Sturz offensichtlich zerschmettert worden, doch konnte sie ansonsten keine Verletzungen entdecken. Vielleicht war er ins Gesicht geschlagen worden, und die Spuren waren durch den Sturz nicht mehr erkennbar.
    Als sie seinen linken Arm hob, blieb er steif, als befände er sich noch vollständig in Totenstarre. Wie seltsam. Im Gegensatz zu den Beinen und seinem rechten Arm waren die Knochen nicht gebrochen. Sie kratzte leicht über die graue Haut, und ihre Nägel hinterließen keine Spuren – wahrscheinlich eine Prothese, die aus künstlichem Fleisch hergestellt worden war.
    Wenn es stimmte, war jemand hinter dem Mann her gewesen. Künstliches Fleisch war nicht billig.
    Doch sie musste ihre Untersuchung auf dem Polizeirevier beenden. Sie zog das Laken wieder über den Leichnam, als die Eingangstür aufging.
    Eine untersetzte, lockige Frau, an deren umfangreicher Taille Schlüssel baumelten, kam heraus. »Verzeihen Sie, Euer Hoheit, doch ein Telegramm von Mr Wills ist gerade gekommen. Ein Polizeifahrzeug ist hier, um den Leichnam abzuholen.«
    Die Hauswirtschafterin wirkte unsicher. Mina fragte sich, ob der Herzog es ablehnen würde, den Wagen auf sein Grundstück zu lassen. Trahaearn schien es übel zu nehmen, dass man den Leichnam wegbringen wollte – seine Lippen waren schmal geworden, als wollte er eine unwillkürliche Erwiderung unterdrücken.
    Trahaearns Blick traf auf ihren. Ein kurzer Moment verging, bis er sagte: »Lassen Sie es herein.«
    Sein Begleiter hinter ihm schüttelte den Kopf, er sah blass aus. Er begann die Treppe hinaufzugehen. »Ich habe vor zu trinken, bis dieses Bein in meiner Vorstellung wieder steif ist.«
    Mina hatte sich erhoben, bevor der Herzog sich ihm anschloss. »Wenn Ihr erlaubt, würde ich mir gerne das Dach anschauen.«
    St. John trat näher. »Gewiss, Inspektor. Ich werde … «
    »Bleiben Sie beim Konstabler, während ich ihr das Dach zeige«, sagte Trahaearn.
    St. John wurde rot. Mina blickte zu Newberry, und er nickte. Sie musste ihm keine ausdrückliche Anweisung geben. Newberry wusste, dass er bei dem Toten bleiben musste, bis er in den Wagen verladen wurde.
    Sie folgte dem Herzog ins Haus. Obwohl das Foyer riesig war und Gaslampen den Eingangsbereich erhellten, vermittelten dunkle Wandvertäfelungen den Eindruck einer Höhle. Sie hatte kaum Gelegenheit, sich weiter umzusehen. Trahaearn wandte sich nach links dem ersten düsteren Salon zu und ging auf die gegenüberliegende Wand zu, wo sich ein Metallgitter befand. Er schob das Gitter beiseite, ein kleiner Fahrstuhl kam zum Vorschein, und er betrat die Kabine.
    Sobald sie sich neben ihn gezwängt hatte, betätigte er den Hebel. Mit einem kräftigen Rütteln begann der Aufzug hinaufzufahren. Mina drückte ihren Rücken an die Kabinenwand. Der Eiserne Herzog starrte auf sie herab, als wäre sie ein Wurm. Nur ein paar Zentimeter trennten sie voneinander, und ihre Fantasie – so brauchbar sie war, wenn es darum ging, das Motiv eines Mörders zu bestimmen – war nicht besonders hilfreich dabei, einen engen Raum mit einem Piraten zu teilen.
    Sie kämpfte gegen ihre Nervosität an und versuchte, sich zu konzentrieren.
    »Benutzt sonst noch jemand den Fahrstuhl?«
    »Nein.«
    »Gibt es einen Treppenaufgang?«
    »Ja.«
    Sie würde das Personal fragen, ob sie jemanden auf der Treppe gesehen hatten. Mina vermutete allerdings, dass der Tote nicht vom Dach gefallen, sondern aus größerer Höhe gestürzt war.
    Zu ihrer Erleichterung hielt der Fahrstuhl einen Augenblick später mit einem Ruckeln an. Trahaearn öffnete das Gitter, und sie erkannte, dass bei der Dachgestaltung Verteidigung nach außen eine Rolle gespielt hatte. Kanonen und Schienengewehre standen aufgereiht am Geländer wie auf einem Schiffsrumpf. Die großen Rasenflächen gewährten keinen Schutz für jemanden, der versuchen würde,

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