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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Brüdern etwas tun , und wenn er nur eine Rüge erteilte.
    Zum Glück hatte sie in letzter Zeit keine Prellungen mehr verstecken müssen – nicht seit Newberry ihr zugewiesen worden war. Er war ein Schrank von einem Mann und verhinderte, dass jemand sie verprügelte, egal, wie sehr er die Horde hasste.
    Wenn Newberry nicht gewesen wäre, hätten ihre Brüder wohl nie das Gefühl gehabt, weggehen zu können – zuerst der pragmatische Henry, der nach Northampton gegangen war, um zu sehen, ob er Arbeit und Wohlstand in einem Staat erkämpfen konnte, den niemand aus ihrer Familie in den letzten zweihundert Jahren gesehen hatte, gefolgt von Andrew, der sich mit dem Ziel einer Laufbahn auf See eingeschifft hatte. Ihr Blick fiel auf Andrews leeren Platz. Die Marco’s Terror müsste die Karibik inzwischen erreicht haben, also würden seine Briefe von den Französischen Antillen in wenigen Wochen eintreffen. Sie fragte sich, ob er schreiben würde, wie sehr er das Schiff hasste oder wie sehr er es liebte.
    Seltsam, dass sie es nicht vorhersagen konnte. Anders als Henry, dessen unerschütterliche praktische Vernunft es mit der ihres Vaters aufnehmen konnte, waren Andrews und Minas Charakter eine Mischung aus beiden Eltern – obwohl keiner von ihnen so neurotisch war wie ihre Mutter, deren Gefühle nicht einmal die Horde hatte unterdrücken können. Es war typisch, dass Andrews Einschätzungen und Reaktionen Minas widerspiegelten, dass sie jedoch nicht vorhersagen konnte, wie er das Leben auf dem Schiff fand. Würde er gegen die strenge Ordnung auf der Terror aufbegehren oder die Freiheit der offenen See und jeden neuen Anblick, den ihm die Reise bot, genießen? Und wenn es beides wäre, was würde letztlich die Oberhand bekommen?
    Wie auch immer die Antwort ausfallen würde, einer Sache war sie sich sicher: dass er für die Gelegenheit dankbar war, herauszufinden, ob es das Richtige für ihn war, anstatt sich das für alle Zeiten zu fragen. Mina würde Hale stets ähnlich dankbar sein – und dafür, eine Arbeit gefunden zu haben, die so gut zu ihr passte.
    Tote Menschen aller Art waren jedenfalls erträglicher als die meisten Lebenden.
    Ihr Vater beendete seine stumme Prüfung, wandte sich wieder seinen Nachrichtenblättern zu und klickte den Umblätter-Mechanismus an. Obwohl es von Hand schneller ging, begriff jeder, der mit ihrer Mutter zusammenlebte, irgendwann, was es für ein Vergnügen war, einem sorgfältig konstruierten Apparat dabei zuzuschauen, wie er funktionierte. Ein Stift mit einem Gummiball an seiner Spitze drehte das Blatt langsam um und gönnte Mina einen Seitenblick auf die Karikatur eines Magistrats der Horde: ein Rattengesicht mit Augen, die nur Schlitze waren, gezeichnet mit einem breiten Federstrich, und einem dünnen Schnurrbart, der an breiten, wulstigen Lippen herabhing.
    Sie blickte auf ihren Teller. Es war unnötig, den Begleittext zu lesen; die Geschichte war in den letzten Monaten mehrmals aufgegriffen worden. Die wenigen Funktionäre der Horde, die während der Revolution nicht geflohen oder getötet worden waren, hatten die letzten neun Jahre in Newgate eingesessen. Jetzt wurde ihnen der Prozess für die Gräuel gemacht, die sie während der Besatzung verübt hatten. Bislang waren alle für schuldig befunden und zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Zweifellos würde dieser Magistrat es ebenfalls werden.
    Als die Seite umgeblättert war, blickte Mina wieder auf. Ihre Mutter las gemeinsam mit dem Vater, das Nachrichtenblatt war eine winzige, umgedrehte Spiegelung in ihren silbernen Augen; Mina hätte die winzige Druckschrift nicht einmal richtig herum aus dieser Distanz entziffern können. Nicht lange nachdem der Schmied ihr die mechanischen Augen eingepflanzt hatte, hatte ihre Mutter versucht, ihr zu erklären, wie sie alles wahrnahm. Sie hatte Teleskope, Vergrößerungsgläser und einen Feuerschein erwähnt, bevor sie aufgegeben hatte, frustriert darüber, dass sie es nicht vermitteln konnte: Die Sicht ihrer Mutter war nicht nur schärfer, sie war anders . Sie sah nicht nur Farben und Formen, sondern auch die Temperatur. Sie war beinahe ein Jahr lang umhergestolpert – viel mehr als während ihrer Blindheit – , bevor sie schließlich gelernt hatte, die Bilder, die ihr die neuen Augen gaben, zu interpretieren.
    Mina hatte nie gefragt, welchen Preis der Schmied für die Augen ihrer Mutter verlangt hatte, doch nach sechs Jahren waren die Schulden noch immer nicht bezahlt.
    Die

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