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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mich so an?«, fragte Keandir leise.
    »Ist da eine gewisse Ähnlichkeit zwischen meinem Sohn Magolas und mir, die Ihr festzustellen glaubt? Da habt Ihr zweifellos recht, und es sollte niemanden verwundern, schließlich ist er Fleisch von meinem Fleisch, und in ihm pulsiert dasselbe Blut und…« Keandir zögerte, ehe er weitersprach. »… dieselbe dunkle Kraft.« Seine Stimme gewann an Schärfe, war auch lauter geworden. »Aber es steht niemandem zu, sich darüber zu beklagen. Niemandem, dem die Zukunft des Elbenreichs auch nur ein wenig am Herzen liegt. Denn ohne diese Kraft wäre Elbiana nie gegründet und später nicht erhalten worden!«
    Augenblicke lang herrschte Schweigen. Es war Thamandor, der diese unbehagliche Stille beendete. Er hatte etwas vom Boden aufgehoben, was er aus irgendeinem Grund für interessant hielt: Es handelte sich um einen der Ooroungour-Speere. »Seht her!« Er hielt die Speerspitze in das durch das Blätterdach fallende Licht. Shorindorn der Schattenspäher und Uéndorn der Starke, die in Thamandors Nähe standen, legten beide die Stirn in Falten. Sie schienen nichts Ungewöhnliches an dem Speer zu erkennen.
    Aber Lirandil war sofort klar, worauf Thamandor hinauswollte. Im Gegensatz zu ihm waren Shorindorn und Uéndorn beide Elbianiter und hatten die erste Landung auf Naranduin nicht miterlebt. Lirandil jedoch war seinerzeit dabei gewesen und hatte die Lebensumstände der Ouroungour noch gut in Erinnerung.
    »Der Speer ist rostig«, stellte er fest, nahm Thamandor die Waffe ab und strich mit dem Finger über die Spitze. »Ein dicker Belag.«
    »Ist doch seltsam, oder?«, meinte Thamandor. »Als wir das letzte Mal hier waren – ich gebe ja zu, dass es schon eine ganze Weile her ist –, da glänzten die Waffen der Äfflinge wie neu.«
    »Sie hielten sie ins Magische Feuer, um sie zu erneuern«, erinnerte sich Prinz Sandrilas.
    Thamandor und Lirandil näherten sich Sandrilas und dem König, und auch der Prinz betrachtete eingehend den Speer.
    Siranodir stellte das gleiche Phänomen auch noch an einem Dreizack fest, den noch die Pranke eines mit einem Pfeil niedergestreckten Ouroungour umklammerte.
    »Vielleicht sind den Äfflingen die Steine des Magischen Feuers ausgegangen«, überlegte Lirandil. Er zuckte mit den breiten Schultern. »Und das schon seit Längerem.«
    »Anders ist das hier tatsächlich nicht zu erklären« stimmte Thamandor zu und deutete auf den Speer, den inzwischen der König in der Händen hielt und in Augenschein nahm.
    »Vielleicht haben die Ouroungour einfach auch nur ihre Sitten und Gebräuche geändert«, warf Uéndorn der Starke ein.
    Aber daran mochte Keandir nicht so recht glauben.
    Keandir führte die Elben weiter durch den Wald. Zwei Boten wurden zurück zu den Barkassen geschickt, um die an Bord der Schiffe verbliebenen Elben vor den Ouroungour und dem magischen Pech zu warnen. Außerdem sollten sie dafür sorgen, dass weitere Bolzen-Munition an Land gebracht wurde, damit die Einhandschützen die Schlaufen an ihren Gürtelschärpen auffüllen konnten.
    Prinz Sandrilas schlug vor, so lange zu warten, bis dieser Nachschub eingetroffen war, aber König Keandir drängte zum Weitermarsch. Er umschloss dabei mit der Rechten die Elbensteine, die er in dem Lederbeutel vor seiner Brust trug.
    Sie leuchteten auf, und daraufhin nahm Keandir den Beutel ab und reichte ihn Sandrilas. »Ich möchte, dass Ihr die Steine nehmt, mein Prinz.«
    »Sie sind das Symbol des Elbentums.«
    »Ich weiß.«
    »Es steht dem König zu, sie zu tragen, niemandem sonst.«
    »Aber sollte mir etwas zustoßen, so wäre es verhängnisvoll, wenn auch die fünf noch vorhandenen Elbensteine verloren gingen, wie es schon einmal geschah.«
    »Warum rechnet Ihr damit, dass es so kommen könnte?«, wunderte sich Sandrilas.
    »Ich rechne nicht damit. Ich ziehe lediglich alle Möglichkeiten in Betracht und möchte, dass die Steine in guten Händen sind. Ihr könnt sie mir später wiedergeben, Sandrilas.«
    Keandir reichte dem einäugigen Prinzen den Beutel mit den Steinen, und als Sandrilas ihn entgegennahm, sah er auf die Handfläche des Königs: Sie war gerötet, Blasen hatten sich gebildet.
    Wie verbrannt!
    Sandrilas hob die Augenbrauen und umschloss die Elbensteine mit seiner rechten Hand, während sich die linke um den bernsteinbesetzten Knauf seines Schwerts Düsterklinge schloss – jenes Schwerts, das er einst im Magischen Feuer gehärtet und mit dem er Xarors Bruder, den Augenlosen Seher,

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