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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Und er zeigte Sandrilas den Beutel, durch dessen Leder hindurch die Elbensteine noch immer leuchteten.
    »Wie Ihr meint.« Sandrilas wandte sich an Keandir. »Mein König, so wunderbar es ist, Euch wohlauf zu sehen, aber Ihr werdet uns vieles berichten müssen – alles, was Euch in den letzten Wochen widerfahren ist.«
    Keandir starrte seinen treuen Gefolgsmann ungläubig an.
    »Wochen, sagt Ihr?«
    »Ihr war sehr lange weg.«
    Der König schüttelte betroffen den Kopf. »Mir kam es vor wie wenige Stunden. Aber…« Er stutzte. »Bevor ich in diese Höhle gelangte, fiel ich durch eine Schwärze, die mehr war als nur Finsternis – es war ein großes, allumfassendes Nichts, eine Sphäre, in der weder Raum noch Zeit existierten und ich mir vorkam, als würde sich selbst meine Seele auflösen.« Er bemerkte Sandrilas’ fragenden Blick und fügte hinzu: »Ich kann es euch nicht erklären.« Dann deutete er auf seinen Sohn.
    »Andir ist der König des Geistes. Er versteht mehr von den Geheimnissen des Polyversums, von Zwischenwelten und ihren Überlappungen und dem Zauber eines Schwerts, dessen Klinge schon zerbricht, wenn man es nur berührt.«
    »Was für ein Schwert?«, fragte Prinz Sandrilas.
    »Die Rhagar müssen es einst geschmiedet haben«, meinte der König, »denn ein Totenkopf schmückte seinen Griff, ein Zeichen der Gewalt, das ein Elb niemals verwenden würde, und das Symbol ihres Sonnengottes zierte die Klinge.«
    »Ihr sprecht vom legendären ersten Schwert des Eisenfürsten Comrrm!«, stieß Lirandil hervor, der von dieser Waffe auf seinen weiten Reisen durch die Länder der Rhagar gehört hatte. »Er soll es nie getragen und im Kampf verwendet haben, und dennoch galt es den Rhagar als heilig, bis es auf rätselhafte Weise verloren ging.«
    Keandir zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht viel darüber.« Dann trat er an das Loch, durch das er und Andir die Höhle verlassen hatten. »Die Ouroungour haben offenbar zahlreiche Steine des Magischen Feuers gesammelt und durch den schwarzen Schlund dort hinab nach unten geworfen. Doch als ich mich in der Höhle wiederfand, verschwanden die Steine nach und nach, als hätte sie jemand mit seiner magischen Kraft an einen anderen Ort geholt. Aber einige wenige sind noch verblieben. Ich schlage vor, wir holen sie uns.«
    Sandrilas nickte. »Das ist eine gute Nachricht, denn unsere Ausbeute an diesen Steinen war mehr als mager.«
    So stieg ein Dutzend Elbenkrieger in die Tiefe, um die Steine des Magischen Feuers zu bergen. Die Ouroungour beobachteten das Treiben der Fremdlinge auf ihrer Insel aus der Distanz, denn auch sie hatten in den vergangenen Wochen viele Verluste hinnehmen müssen und wagten daher keinen weiteren Angriff mehr.
    Gegen Abend befanden sich Keandir und seine Getreuen an Bord der »Tharnawn«, und endlich konnte der Anker gelichtet werden.
    »Verbringen wir die Nacht in Westgard?«, fragte Kapitän Garanthor, der – wie alle anderen an Bord – seit der Rückkehr des Königs von einer regelrechten Euphorie erfasst war.
    Aber König Keandir schüttelte den Kopf. »Nein, wir segeln direkt nach Elbenhaven und werden uns von den Sternen führen lassen!«
    Königin Ruwen stand auf dem Nordturm der Burg von Elbenhaven. Es war eine sternklare Nacht, und ein leichter Wind wehte vom Meer her, das jedoch für die Jahreszeit erstaunlich ruhig war. Der Mond stand als großes, leuchtendes Oval am Himmel und erschien der Königin wie das große Auge eines tröstenden Gottes. In diesen Augenblicken konnte sie gut verstehen, dass die Rhagar lange Zeit zum Mond gebetet hatten, bevor sich der Sonnenkult unter ihnen durchgesetzt hatte. Vielleicht hatten sie sich ebenfalls einen Begleiter in ihrem Leid gewünscht, und daher dieser Himmelserscheinung Kräfte zugemessen, die sie in Wahrheit nicht hatte. Ruwen aber fand keinen Trost, denn als Elbin wusste sie um die Gleichgültigkeit ihrer Götter. Ihre Verzweiflung und ihr Seelenschmerz kümmerten die Namenlosen nicht.
    »Kean!«, flüsterte sie in der stetig sinkenden Hoffnung, er möge ihr endlich in ihren Gedanken antworten. Theoretisch war eine solche geistige Verbindung sogar mit einem Eldran möglich, auch wenn dies sehr selten vorkam und es selbst die Schamanen nicht mehr schafften, deren Sphäre mental zu erreichen.
    Aber erstaunlicherweise erhielt Ruwen die Antwort, auf die sie kaum mehr zu hoffen gewagt hatte.
    »Ich kehre zurück, Ruwen. Bald. Sieh auf das Meer hinaus und warte ab, dann wirst du meine

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