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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Das schrille Lachen leicht geschürzter glutäugiger Rhagar-Frauen mischte sich in das schauderhafte Spiel einer Gruppe Musikanten, denen nach den Maßstäben Elbischer Ästhetik jegliche Begabung fehlte. An einem Tisch stritt ein Rhagar mit einem Gnom, dessen schrille Stimme in Andirs Ohren noch mehr schmerzte als das Kreischen der Musik. Der Mensch, der auf den Gnom einredete, trug die Lederkappe der Norischen Garde.
    Während der Gnom lauthals kreischte, schaute der Norier zu Andir hinüber und musterte den Elbenmagier eine Spur zu lang. Der Elb streckte seine geistigen Fühler aus und versuchte, Näheres herauszufinden. Aber da war nichts. Nichts außer einem Gefühl des Unbehagens und der Gewissheit, dass ihm die Mörder auf den Fersen waren.
    »Was wollt Ihr, Herr?«, fragte der Wirt.
    »Ein Zimmer für die Nacht.«
    Der Wirt musterte ihn von oben bis unten. »Wie ich annehme, denkt Ihr nicht an einen Platz in der Schlafhalle.«
    »Nein, ich möchte ein Zimmer für mich allein.«
    Der Wirt sah offenbar einen Reisenden mit Vermögen. Andir tat nichts, um diese Illusion zu verhindern. Im Gegenteil, durch eine Formel, die der Magier in Gedanken rezitierte, verstärkte er sie noch. Ihr träumt von einem reichen Gast – das sollt Ihr haben!
    Der Magier legte eine Silbermünze auf den Schanktisch.
    »Dafür könnt Ihr Euch das Zimmer aussuchen«, versprach der Wirt.
    Ein Gedankensplitter schnitt durch Andirs Seele, kaum einen Augenaufschlag lang zu spüren.
    »Stirb!«, wisperte dieser Gedanke.
    Die Tür der Taverne wurde knarrend geöffnet. Andir brauchte sich nicht herumzudrehen, um den breitschultrigen Mann wahrzunehmen, der im Türrahmen stehen blieb, in einen weiten Umhang gehüllt; der Elbenmagier sah ihn durch die Augen des Wirts und der Gäste. Den Verzierungen an seinem Helm nach handelte es sich um einen sadranischen Söldner aus den Südwestlanden. Die Schwertspitze ragte unter dem Umhang hervor. Er hielt eine Armbrust schussbereit in beiden Händen und drückte sofort ab.
    Der Bolzen jagte auf den Magier zu. Aber Andir hatte die Absicht seines Gegners vorausgesehen und wich blitzschnell einen Schritt zur Seite. Haarscharf raste das Geschoss an ihm vorbei und fuhr in den Schanktisch, in den es ein faustgroßes Loch schlug. Da es sich um eine konventionelle Armbrust handelte und nicht um eines der elbischen Einhand-Modelle, gab es keine weiteren Schäden.
    Andir drehte sich herum. Mit einem Schlag war es vollkommen ruhig im Schankraum. Der Sadranier griff unter seinen Umhang und schleuderte fast wie in Panik zwei Wurfdolche in Andirs Richtung. Das sichere Elbenauge und der starke Magiesinn versetzten Andir jedoch in die Lage, die Dolche sicher aufzufangen; er pflückte sie scheinbar mühelos aus der Luft. Dann trat er mit den Dolchen in den Händen auf den Sadranier zu.
    »Richtet Eurem Herrn aus, dass man mich so leicht nicht zu töten vermag«, erklärte er und schleuderte die beiden Dolche in die Höhe, dass sie zitternd im Deckenholz stecken bleiben.
    Das Gesicht des Sadraniers wurde zur Fratze des Hasses. Er riss sein Schwert hervor, eine edle, nach allen Regeln der Kunst geschmiedete Waffe; die Schmiede der Südwestlande waren offenbar bei elbischen Kollegen in die Lehre gegangen.
    Mit einem barbarisch anmutenden Kampfschrei hob der Sadranier die Klinge, um sich auf Andir zu stürzen.
    Dieser streckte die offene Hand aus, und die Waffe wurde dem Angreifer aus der Hand gerissen. Im nächsten Moment befand sie sich in Andirs sicherem Griff.
    Er betrachtete die Klinge und sagte dann: »Es ist wahrhaftig sehr lange her, dass ich das letzte Mal ein Schwert in Händen hielt.«
    Der Sadranier stand nahezu fassungslos da.
    Andir schritt auf ihn zu, blieb drei Schritte vor dem sadranischen Soldaten stehen und stellte fest: »Ihr gehört zum Orden der Assassinen, mit dem Großkönig Magolas seine Gegner zu verfolgen beliebt.«
    Andir erwartete nicht wirklich eine Antwort, denn dieser Orden war für seine Verschwiegenheit bekannt. Rede nicht, sondern diene dem Gott des Tageslichts, so lautete eine immer wieder zitierte Maxime dieser fanatischen Elite innerhalb der Norischen Garde, die den Großkönig als Sohn des Sonnengotts verehrte.
    Der Magier rammte das Schwert vor den Füßen des Assassinen in den Holzboden. Grellweiße Blitze umflorten die Klinge für einen Moment. »Sag deinem Herrn, dass er sich mir selbst stellen muss, wenn er mich töten will. Aber richte ihm auch aus, dass ich nicht sein Feind

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