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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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für Fernhändler. Dorthin konnten sie nicht gehen. Unter den Händlern würden sie nur auffallen, und das galt es um jeden Preis zu vermeiden. So folgten sie weiter der Straße.
    Die meisten Häuser hier waren aus braunen Lehmziegeln gebaut. Selten hatten sie mehr als zwei Geschosse. Zur Straße hin waren sie offen und beherbergten im Erdgeschoss Handwerksgeschäfte oder Brat- und Schankstuben.
    Vor einer der Schänken saßen Kinder auf der Straße und rupften Rotkehlchen. Die Vögel lebten noch! Ohne sie auszunehmen, wurden sie in siedendes Fett geworfen.
    Farodin drehte sich fast der Magen um, als er das sah. Ganz gleich, wie groß die Städte waren, die Menschen bauten: Sie blieben Barbaren!
    Die drei Gefährten waren die Langsamsten auf der breiten Hauptstraße. Jeder hier schien zu wissen, wohin er wollte, und jeder hatte es eilig. Arbeiter, die schwitzend Karren voller Ziegelsteine vor sich her schoben, Wasserverkäufer, die riesige Amphoren auf den Rücken geschnallt trugen, Botenjungen mit wuchtigen Ledertaschen, Frauen, die Körbe voller Gemüse zu den Märkten brachten. Farodin fühlte sich unter all den Menschen fehl am Platz. Seine Ohren waren unter einem Kopftuch verborgen, so fiel er nicht auf. Doch für ihn änderte es nichts. Selten zuvor hatte er sich so fremd in der Welt der Menschen gefühlt.
    Farodin beobachtete eine alte Frau in einem meergrünen Wickelkleid, der zwei Diener mit Warenkörben folgten. Die Alte feilschte mit einem Jungen, der an einer langen Stange mehr als zwanzig Vogelkäfige trug. Schließlich drückte ihm einer der Diener ein paar Kupfermünzen in die Hand. Daraufhin öffnete der Junge einen Käfig und holte eine weiße Taube heraus. Vorsichtig überreichte er sie der alten Frau. Diese warf den Vogel lachend in die Luft. Die Taube drehte eine Runde, offenbar verwirrt über ihre neu gewonnene Freiheit, und flog dann nach Osten in Richtung der Salzseen davon.
    Im ersten Augenblick war Farodin beeindruckt von dieser noblen Geste. Doch dann fragte er sich, ob der Junge die Vögel wohl nur gefangen hatte, damit reiche Damen sie zu ihrem Vergnügen wieder freilassen konnten.
    Je weiter sie der Straße folgten, desto höher wurden die Häuser, die sie flankierten. Inzwischen waren die meisten Bauwerke aus weiß verputztem Ziegelwerk. Manche der Hauswände waren mit Bildern bemalt, die Schiffe zeigten oder Störche, die durch Schilfdickicht wateten.
    Farodin wurde schwindelig von all den Gerüchen, die auf ihn eindrangen. Der Duft von Kräutern und Gewürzen mischte sich mit dem Gestank der Stadt. Überall roch es nach ungewaschenen Menschen, nach Eseln und Kamelen und nach Exkrementen. Unbeschreiblich war auch der Lärm. Lauthals priesen die Händler in den Straßenläden ihre Waren an; die Wasserverkäufer und auch die jungen Mädchen, die in Körben duftendes Fladenbrot und goldbraune Brezen feilboten, leierten einen endlosen Singsang herunter.
    Bald wünschte Farodin sich in die Einsamkeit der Wüste zurück. Er hatte stechende Kopfschmerzen. Die Hitze, der Lärm und der Gestank waren mehr, als er ertragen konnte. Und als wäre dies alles noch nicht genug, spürte er, wie der Albenpfad, der sie parallel zur Küstenstraße bis hierher in die Stadt geführt hatte, immer schwächer wurde. Farodin war sich sicher, dass sie den Pfad nicht verlassen hatten. Es schien ihm, als sänke der Pfad mit jedem Schritt tiefer unter das Pflaster der Straße.
    Auch Nuramon wirkte beunruhigt. Sie tauschten einen kurzen Blick. »Wir haben schon zwei mindere Albensterne passiert«, flüsterte er aufgeregt. »Die Stadt scheint mir fast wie ein Spinnenetz, so viele Pfade treffen sich hier. Aber sie liegen unter der Erde. Das ist ungewöhnlich. Ich weiß nicht, ob ich nach ihrer Kraft greifen kann, um ein Tor zu öffnen.«
    »Vielleicht gibt es Tunnel«, mutmaßte Farodin. »Irgendwie muss man doch zu den Sternen gelangen können. Jeder große Albenstern ist durch Zauberkraft geschützt, sodass er nicht unter Schnee oder Sand versinken kann.«
    »Und wenn man hier auf diesen Zauber verzichtet hat?«, wandte Nuramon ein. »Vielleicht um das Tor besser vor den Menschen zu verbergen? Sieh dir nur das Gedränge an! Welche andere Möglichkeit gibt es hier, als ein Tor tief unter der Erde zu verbergen?«
    »Hat dein Dschinn eigentlich gesagt, wann er die Bibliothek auf gesucht hat?«
    »Nein.«
    »Vielleicht sind seitdem Jahrhunderte vergangen. Vielleicht gibt es gar kein Tor mehr, das von hier aus in die

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