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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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genau«, antwortete Angel schulterzuckend, als verstünde sie die Vorgehensweise der beiden bis heute nicht. »Sie legten mir die Schiene an, gaben mir sogar etwas gegen die Schmerzen und setzten mich auf ihre Rückbank; aber sprachen nicht mit mir. Ich hab sie für naive Trottel gehalten, denen ich bei der nächstbesten Gelegenheit die Kehlen aufschlitzen würde. Als wir bei Einbruch der Nacht rasteten und sie mich ihre Unterhaltungen mit anhören ließen, begannen sie sich vorzustellen und erkundigten sich nach meinem Wohlbefinden. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich schnell heraus, wo sie herkamen und dass sie mir wirklich helfen wollten. Ich war mir zwar sicher, dass man mich in Silver Valley sofort exekutieren würde, hatte aber keine andere Wahl, als sie zu begleiten. Zu der Zeit führte General Peterson noch das Kommando. Kim hat dir sicher von ihrem Vater erzählt. Er war ein Hardliner der alten Schule und hätte mich am liebsten auf der Stelle erschossen, doch Frank, damals natürlich Colonel Monroe, erkannte den Vorteil, den die Ranger durch mein Wissen über die Vultures gewinnen konnten. Er überzeugte Peterson, mich als Kriegsgefangene zu betrachten. Nach meiner Genesung durfte ich an der Palisade Schwerstarbeit leisten. Während dieser Zeit prägte ich mir jedes Detail der Siedlung ein und wartete nur auf eine Chance zu verschwinden, um mit meiner Armee zurückzukommen. Ich gewann sogar eine Freundin, ihr Name war Agnes. Als Außenseiterin kam sie mit den anderen Dorfbewohnern nur bedingt zurecht, aber zu mir fand sie schon bei der ersten Begegnung einen Draht. Mehrere Monate verstrichen und ich befürchtete bereits, dass ich hier nie herauskommen würde. Doch eines Abends ertönte plötzlich der Alarm. Die Vultures hatten den lange herbeigesehnten Angriff begonnen!«
    Cassidy fühlte sich inzwischen eher wie in einer Märchenstunde als bei einer Vergangenheitsbewältigung. Sie erinnerte sich an Agnes‘ Namensschild an ihrer Zimmertür, von dem sie geglaubt hatte, das es Angels richtiger Name wäre. Gespannt lauschte sie den Worten ihrer Retterin und fieberte der Entscheidung, die sie zu den Rangern gebracht hatte, ungeduldig entgegen.
    »Zunächst freute ich mich natürlich, dass meine Zeit endlich gekommen war!«, fuhr Angel fort. »Selbstverständlich stand ich unter Arrest und durfte mein vergittertes Quartier nicht verlassen, aber der Angriff beschäftigte die Wachen so sehr, dass ich die Tür lautstark zertrümmern konnte, um mich meinen Kameraden anzuschließen. Zumindest war das der Plan, bis ich an Agnes‘ Zimmer vorbeikam. Drei Vultures vergingen sich an ihr, vergewaltigten sie so brutal, wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte. Sie versuchte, um Hilfe zu schreien, doch in ihrem Rausch schlugen und würgten die Bastarde sie bis zur Bewusstlosigkeit. Wenn es einen bestimmten Moment gab, in dem ich die Seiten gewechselt habe, dann war es der Anblick meiner blutüberströmten Freundin. Ich stürmte in die Baracke hinein und brach ihnen sämtliche Knochen! Anschließend rief ich nach Steven, aber er konnte nur noch ihren Tod feststellen.«
    Inzwischen war Cassidy sehr froh darüber, Angel nicht sofort an den Hals gesprungen zu sein, sondern sich vorher ihre Geschichte anzuhören. Die sonst so distanzierte Frau riss sich absichtlich tiefe Wunden auf, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Nach dem Tod von Agnes stürzte Angel sich auf Seiten der Ranger in die Schlacht. Kurz zuvor war General Peterson gefallen und Colonel Monroe, der gerade das Kommando übernommen hatte, freute sich über die unerwartete Unterstützung. Gemeinsam schlugen sie den Angriff in einem blutigen Gefecht zurück und wurden von vielen Dorfbewohnern als Helden gefeiert. Die Nächte nach dem Überfall verbrachten die beiden vor dem großen Kartentisch, an dem sie Angels fundiertes Wissen der Festungen, Kommandostrukturen, versteckten Lager, Bunker und Abfangrouten der Vultures einzeichneten und einen Großangriff gegen ein Waffenlager der Gang planten. Unter dem Befehl von Monroe sollte sie die Ranger in die Schlacht führen. Bis zu diesem Tag stand das Team Nummer Eins unter dem Kommando von Kimberley Peterson, die damit überhaupt nicht einverstanden war. Erst Butchs und Victors Beteuerungen erweichten die stolze Frau schließlich. Der am darauffolgenden Tag stattfindende Angriff lief wie ein Uhrwerk. Monroe stellte sich mit seiner langjährigen Felderfahrung als brillanter Stratege heraus, der aus den detaillierten

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