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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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als wir auf der Brücke sind, macht plötzlich der ganze East River wie Gabriel.«
    »Der Engel?« fragte Jon-Tom erstaunt.
    Gathers sah ihn stirnrunzelnd an. »Gibt es einen Engel namens Gab- riel? Nein, Mann, Peter Gabriel. Okay. Auf jeden Fall sind wir völlig daneben, weil wir 'ne cleane Band sind, Mann, und keiner hat auf der Party was genommen.«
    »Nichts«, bestätigte Zimmerman nachdrücklich.
    »Mein erster Gedanke war, jemand hätte uns irgendwas untergeju- belt«, erklärte Gathers. »Und dann waren wir plötzlich hier. Einfach so. Kein Transporter mehr, kein East River, kein Jersey Turnpike, kein Big Apple. Kein gar nichts.« Mit einer Handbewegung umfaßte er die Umgebung. »Nur diese Felsen und diese Bäume, die bei unserer An- kunft allerdings wesentlich besser aussahen.«
    »Das stimmt«, warf Hill ein. »Diese Insel war nicht die ganze Zeit so wie jetzt.«
    »Und dann noch was.« Gathers Gesicht verfinsterte sich. »Hinckel erwartete uns, und er hatte diesen wirklich dreckigen Ausdruck im Gesicht.«
    »Eine Aura der Megalomanie«, bemerkte Zimmerman finster und lies damit eine Bildung erahnen, die über das in billigen Klubs und schmuddeligen Veranstaltungen Übliche hinausging.
    »Und dann sagt er uns, daß er für den Vorfall verantwortlich ist«, fuhr Gathers fort. »Wir wollen uns alle irgendwie auf ihn stürzen. Und willst du wissen, was er da tut? Irgendwie erhebt er sich auf dieser dunklen Wolke der Dissonanz sozusagen in die Luft. Musik, die seiner Persönlichkeit entspricht. Und er verschwindet einfach, fliegt zum Gipfel des Berges rauf.« Der Gitarrist wies hinauf. »Da oben.«
    Jon-Tom und Mudge drehten sich um und blickten dorthin, wohin der anklagende Finger wies, auf den wirbelnden schwarzen Strudel, der über den obersten Gipfeln kreiste. Noch immer brachte ein gele- gentlicher Donner die Abhänge zum Erbeben.
    »Bevor er verschwindet«, fuhr Gathers fort, »sagt er uns, er sei in Connection mit einer bösen Macht, die ihm die Herrschaft über alle Musik verleiht. Zunächst nur in dieser Welt, aber er ist sicher, bald ist er der Herr aller Musik überall.« Der Gitarrist schüttelte den Kopf.
    »Was für ein Spinner.«
    »Welche böser Macht?« fragte Jon-Tom.
    Hill hustete. »Ey, Mann, wie zum Teufel sollen wir das wissen? Wir sind nur Musiker, und er hat uns nicht in die Details eingeweiht, okay? Vielleicht hat er sie im Telefonbuch gefunden unter ›Macht, böse‹.«
    Zimmerman nickte wissend. »Es gibt nichts, was man in den Gel- ben Seiten von Manhattan nicht findet.«
    »Was es auch sein mag« - Gathers blickte finster drein -, »es war stark genug, uns hierherzusaugen. Wo auch immer hier ist. Er sagte, damit habe er uns heimgezahlt, wie wir ihn behandelt haben.«
    »Ey, Mann, als wenn nicht er versucht hätte, uns reinzulegen«, be- klagte sich Hill.
    »Weißt du, was auf dieser Insel mit das schlimmste ist?« fuhr Gathers fort. »Wir können unsere Musik nicht spielen. Nicht das kleinste bißchen. Was zum Trommeln und was zum Klimpern können wir schon improvisieren, aber dann stiehlt er sofort unsere Musik. Ich weiß nicht, wie er das anstellt, aber er tut es.«
    Mudge betrachtete mitfühlend die zerrissene und zerlumpte Aufma- chung der Band.
    »Klingt wie 'n echter Schweine'und, wißt ihr. Der Schuft 'at euch noch nich mal eure Kleider mitnehmen lassen.«
    Hill wich etwas zurück. »Wovon redest du, Schnurrhaartyp? Das sind unsere Kleider.«
    »Ui, bitte vielmals um Entschuldigung, Chef.« Der Otter enthielt sich weiterer Kommentare.
    »Er hat sich zum Herrn dieser Insel aufgeworfen«, berichtete Gathers. »Und er arbeitet an diesem Zauber, mit dem er von überall- her alle Musik stiehlt. Beim Üben wird er immer besser, und jedesmal landet eine weitere Ladung Musik auf seiner Halde.«
    »Selbst ein erstklassiger Trottel wie Hinckel kann sein Spiel verbes- sern«, erklärte Hill. »Das Singen allerdings nicht. Das ist immer noch unglaublich schrecklich.«
    »Er fängt alle Arten von Musik ein«, sagte Gathers. »Ich habe, glaube ich, auch einige der Walgesänge gehört, von denen du gespro- chen hast. Ich erkenne sie, weil die Exeter Whackoffs bei ihren Auf- führungen Bänder davon benutzt haben.«
    »Ey, Mann, die Exeter Whackoffs haben bei ihren Aufführungen einfach alles benutzt.«
    Hill verfiel in Erinnerungen. »Ich erinnere mich, einmal hatten sie diese Katze, okay...«
    »Die Musik«, drängte Jon-Tom. »Wo hält er sie fest?«
    »Im Berginnern.« Zimmerman trat

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