Die Entscheidung
war erleichtert, das zu hören. Clark war der Vorsitzende des Ausschusses, in dem der Kandidat des Präsidenten bestätigt werden musste – und als solcher verfügte er natürlich über beträchtlichen Einfluss.
»Das freut mich wirklich zu hören«, sagte der Präsident. Als langjähriger Politiker wusste Hayes jedoch genau, dass jemand, der einem etwas anbot, meistens auch etwas dafür haben wollte. »Was erwarten Sie als Gegenleistung für Ihre Kooperation?«, fragte er unverblümt.
Clark verzog das Gesicht. »Robert, ich habe den Vorsitz im Geheimdienstausschuss übernommen, weil ich nicht wollte, dass es jemand wird, der den Job für seine eigenen Ziele einsetzt. Ich biete Ihnen meine Unterstützung an, weil ich glaube, dass Dr. Kennedy gute Arbeit leisten wird und weil ich sie für absolut unbestechlich halte.«
»Das sind wirklich gute Gründe. Tut mir Leid, ich wollte Sie nicht beleidigen.«
Clark winkte ab, als würde er eine Fliege verscheuchen. »Sie wissen ja, dass ich nicht so leicht zu beleidigen bin.«
»Ja«, sagte der Präsident lächelnd, »das weiß ich.«
»Warum ich heute Abend zu Ihnen gekommen bin, hat vor allem zwei Gründe. Als wir früher gemeinsam im Senat waren, Robert, da gab es eine kleine Gruppe von Leuten, zu denen auch wir uns zählten, die das Gefühl hatten, dass die Regierung nicht genug gegen den Terrorismus unternahm. Wir haben zu der ungewöhnlichen und etwas riskanten Maßnahme gegriffen, uns an den Leiter der Operationsabteilung der CIA zu wenden.« Clark blickte zu Stansfield hinüber, der damals für diese Abteilung zuständig war. »Wir glaubten, dass es höchste Zeit war, den Kampf gegen den Terror zu intensivieren. Mit Diplomatie kamen wir offensichtlich nicht weiter, eine militärische Intervention hätte verheerende Folgen gehabt – also mussten wir unkonventionell vorgehen. Wir vertrauten auf Thomas und ließen ihm freie Hand für verdeckte Operationen gegen terroristische Gruppen im Nahen und Mittleren Osten. Sie, Robert, waren einer der Senatoren, die für diese Vorgehensweise waren. Und im Gegensatz zu den anderen, die damals mitmachten, wissen wir beide auch genau, wie erfolgreich Thomas’ Team gearbeitet hat. Trotz dieser Erfolge ist es von allergrößter Bedeutung, dass die Existenz dieses Teams geheim bleibt.« Clark sah die beiden Männer an, die schweigend nickten. »Nun, ich weiß nicht, ob es einfach nur Pech war, ob es jemand erraten hat oder ob es tatsächlich eine undichte Stelle gibt – jedenfalls haben wir da ein großes Problem, oder sollte ich sagen: Sie haben ein Problem, Robert.«
Präsident Hayes gefiel ganz und gar nicht, was er da hörte. Clark sprach natürlich vom Orion-Team; die Vorstellung, dass die Existenz dieser Einheit an die Öffentlichkeit gelangen könnte, war sehr beängstigend. »Wo genau liegt das Problem?«, wollte Hayes wissen.
»Ich habe mich neulich mit zwei Leuten aus Ihrer Partei getroffen. Ich habe Thomas davon erzählt. Aus mir unbekannten Gründen bemühen sich diese beiden Personen nach Kräften, zu verhindern, dass Dr. Kennedy Direktorin der CIA wird.«
Präsident Hayes’ Gesicht lief rot an. »Und wer sind diese beiden Personen?«
»Außenminister Midleton und Chairman Rudin.«
Präsident Hayes hatte Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren. Er biss sich auf die Unterlippe und blickte zu Stansfield hinüber.
»Was mir noch größere Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass die beiden offenbar glauben, dass Dr. Kennedy etwas mit der Ermordung von Graf Hagenmüller zu tun hat. Ich will gar nicht darüber spekulieren, wie sie darauf gekommen sind, aber ich denke, es ist von größter Bedeutung, dass Sie herausfinden, woher sie das wissen, und dass die beiden aufhören, darüber zu reden.«
Es war fast schon Mitternacht; sie hatten einen langen Donnerstag hinter sich. Rapp, Coleman, Dumond und Irene Kennedy saßen müde rund um Stansfields Küchentisch. Der Direktor war bereits schlafen gegangen. Nachdem er aus dem Weißen Haus zurückgekehrt war, hatte er noch mit Irene Kennedy gesprochen. Er erzählte ihr, was er von Senator Clark erfahren hatte, während sie ihm berichtete, was Rapp, Coleman und Dumond bei ihren Nachforschungen über Peter Cameron herausgefunden hatten. Stansfield besprach mit Irene, wie sie weiter vorgehen würden, und zog sich dann zurück. Am nächsten Morgen musste er im Weißen Haus an einigen überaus wichtigen Sitzungen teilnehmen.
Von den vier Personen, die um den
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