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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Archimedes unterhielten sich angeregt. Vermutlich über Sora, das interessante fremde Wesen...
    Sora rief sich selbst zur Ordnung. Eigentlich sollte sie froh sein. Die beiden hatten ihr sehr geholfen. Sie war nun frei und konnte sich als Bürger von Euripides auch frei bewegen und ein neues Leben beginnen. Vermutlich würde sie ihr Amulett auch wiederbekommen und konnte dann frei entscheiden, ob sie Archimedes und Sapfo bei eventuellen neuen paranormalen Ereignissen Bericht erstattete. Archimedes hatte immerhin Wort gehalten. Er hatte versprochen ihr zu helfen und alles dafür zu tun, dass sie ihren Stein zurückbekam. Und er hatte sein Bestes gegeben. Das es nicht bloß aus reinster Freundlichkeit und Zuneigung zu ihr geschehen war, tat ja eigentlich nicht s zur Sache. Er war Wissenschaftler und Archäologe. Konnte sie ihm verdenken, dass er neugierig war? Das war immerhin Teil seines Berufs.
    Sie aß schweigend und nippte gelegentlich an ihrem grünen Kaffee. Ihr Blick schweift wieder über all die seltsamen Personen, die an ihnen vorbeieilten oder gemächlich plaudernd umher bummelten. Jeder der Sora genauer ansah, blieb stehen und starrte sie verwundert an. Sie stießen sich gegenseitig an und liefen tuschelnd weiter, während sie sich immer wieder ungläubig über die Schulter sahen. Wie sollte sie sich hier jemals ganz zu Hause fühlen? Sie seufzte und ließ ihren Blick weiterschweifen. Wie schon einmal, blieb er an der großen Tafel mit den kunstvoll verzierten Runen hängen. Lange starrte sie darauf, bis sie endlich fragte:
    »Was steht da?« Sie zeigte mit dem Finger über Sapfos Kopf hinweg zur Tafel hoch. Sapfo und Archimedes drehten sich um.
    »Oh!«, lachte Archimedes. »Übersetzt heißt es soviel wie Führe zusammen, was zusammen gehört . Dort wird geheiratet!«, sagte er munter. »Eigentlich seltsam, dass dieser Spruch für Hochzeiten verwendet wird. Ursprünglich stammt er nämlich aus einer Grabinschrift und ist dort Teil eines uralten Orakels. Viele Passagen aus Rheas Orakel haben in unserer heutigen Sprache einen Platz gefunden. Die bekannteste und wohl auch erfolgreichste Aussage ist allerdings dieser Spruch dort oben. Seit vielen Generationen wird mit Rheas Hilfe geheiratet. Ob sie es nun so beabsichtigte oder nicht.« Er wechselte einige Worte mit Sapfo, die dann lachend nickte. Er ließ sie am Gespräch teilhaben. Sehr aufmerksam von ihm, dachte Sora. Sie musste schnellstmöglich diese Sprache lernen.
    »Wer ist diese Rhea?«, fragte sie dann plötzlich. »Juno hat auch von ihr gesprochen, irgend etwas mit der sozialen Stellung «, überlegte sie laut. Archimedes sah Sora erstaunt an.
    »Juno? Die junge Frau, die sich täglich um unser Wohl kümmert?« Sora nickte und Archimedes starrte einige Sekunden geistesabwesend ins Nichts.
    »Oh, ja,...äh…mm«, er räusperte sich. »Das Sprichwort heißt Erkenne deine soziale Stellung und wird bei uns fälschlicherweise in Bezug auf unser Kastenwesen verwendet. Rheas Orakel stammt aus der Zeit vor der genetischen Revolution und nahm daher mit aller Wahrscheinlichkeit keinen Bezug auf unsere heutige Gesellschaftform.« Er runzelte die Stirn und zitierte:
    » Du kehrst zurück zu deinen Wurzeln. Eine Suche nach Herkunft führt dich durch den Nebel in die Heimat, wo dich ein Machtstreit um den Thron erwartet. Führe zusammen, was zusammen gehört und erkenne deine soziale Stellung .« Er nickte in sich hinein, dann sah er Sora wieder an.
    »So lautet der Teil der Grabinschrift, aus dem das Sprichwort und die Redewendungen stammen. Es gibt noch etliche weitere Zitate, die heute eine neue Bedeutung gefunden haben.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich bezweifle sehr, dass auch nur eines davon wirklich in Rheas Sinne angewendet wird.« Sora hörte aufmerksam zu. Eine Grabinschrift? Ein Orakel? Wie spannend! Sie lächelte. Sie erinnerte sich plötzlich an ihre Eltern, die kopfschüttelnd aber lächelnd das Spiel eines kleinen Mädchens beobachteten. Sie hatte voller Überzeugung und für ihr Leben gerne mystischer Magier gespielt. Sie erinnerte sich gut daran, wie sie vor dem Haus im heißen Sand saß und selbstgeschnitzte kleine Stöckchen warf. In ihrer Fantasie konnten die Stöckchen die Zukunft voraussagen. Sora lächelte in sich hinein.
    »War Rhea eine Magierin?«, fragte sie und schob die Erinnerung an ihre Kindheit beiseite. Archimedes wiegte den Kopf hin und her.
    »Wer oder was Rhea wirklich war, weiß keiner so genau. Sie lebte vor etwa 12.000

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