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Die Erben der Nacht 04 Dracas

Die Erben der Nacht 04 Dracas

Titel: Die Erben der Nacht 04 Dracas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schweikert Ulrike
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Unterstellung protestieren müsste.
    Alisa schwankte zwischen Lachen und Empörung. Leo, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass ich das nicht will! Es geht dich überhaupt nichts an, auch nicht, wenn du der Gegenstand meiner Gedanken bist. Wenn ich will, dass du es weißt, teile ich es dir schon mit.

    Das ist in den meisten Fällen nur noch die halbe Wahrheit, gab der Dracas zu bedenken. Außerdem hast du mich ja geradezu eingeladen, deine Gedanken mit dir zu teilen. Ich habe euch beigebracht, wie ihr in einen fremden Geist eindringt und wie ihr euch vor einem Zugriff schützt!
    Das ist wahr, gab Alisa widerstrebend zu. Es ist aber anstrengend und irgendwie unangenehm, wenn man ständig auf der Hut sein und sich auf die Mauer in seinem Geist konzentrieren muss. Ich dachte, ich bin hier unter Freunden!
    Bist du ja auch. Und deshalb mache ich dir einen ganz freundschaftlichen Vorschlag. Was hältst du davon, wenn wir uns für eine winzige Weile vom Schwarm entfernen und einen Abstecher zu der Rinderherde dort vor uns machen. Wir wandeln uns, trinken uns so richtig satt und folgen dann dem Schwarm mit neuen Kräften. Es dürfte nicht schwer sein, sie wieder einzuholen. Und verfehlen können wir sie auch nicht. Sie fliegen seit Stunden in dieselbe Richtung.
    Wenn du meinst. Schließlich wissen wir nicht, was noch auf uns wartet, stimmte Alisa vorsichtig zu.
    Und auch Luciano, mit dem der Dracas diesen Gedanken ebenfalls geteilt hatte, reagierte zurückhaltend. Franz Leopold stöhnte.
    Luciano, wenn ich dir verspreche, dich weder verfressen zu nennen noch zu prophezeien, dass du bald wieder so fett sein wirst wie früher, lässt du dann deiner Begeisterung über diesen wundervollen Vorschlag freien Lauf?
    Für einen Moment schwiegen sowohl Alisa als auch Luciano verblüfft, dann brachen sie gleichzeitig in Gelächter aus. Sie fiepten in den höchsten Tönen.
    In Ordnung, gab Luciano zu. Ich lechze nach frischem Blut. Die beiden Katzen waren gerade mal eine erste Vorspeise!
    Alisa schlug vor Übermut ein paar Purzelbäume in der Luft, dann lösten sich die drei Fledermäuse vom großen Schwarm und stoben der Erde entgegen. Genauer gesagt der Viehherde und ihrem warmen Blut.

    Der Zug erreichte Budapest erst in den frühen Morgenstunden. Die Reisenden wussten nicht, was ihre Fahrt aufgehalten und sie zu einem längeren Halt draußen auf der nächtlichen Ebene gezwungen hatte. Aber so war das eben bei einer Reise mit der Eisenbahn. Schneller und sicherer als in einer Kutsche kam man allemal voran. Nun endlich waren sie also in Ungarns Hauptstadt Budapest, an deren Universität Professor Vámbéry unterrichtete.
    Ein Schaffner schritt die Abteile entlang und verkündete, dass sich die Weiterfahrt um drei Stunden verzögern würde, da nicht nur Kohlen und Wasser gebunkert werden müssten. Ein kleiner Defekt am Kessel würde es vielleicht notwendig machen, den Kesselwagen auszutauschen, falls das Leck in der Kürze nicht zu beheben wäre.
    Van Helsing räkelte sich und erhob sich von seinem Sitz. »Sollen wir uns ein wenig die Beine vertreten? Budapest hat sicher einiges Sehenswerte zu bieten. Was schlagen Sie vor, Professor Vámbéry?«
    »Wir können uns in Buda das Burgviertel Vár mit der berühmten Matthiaskirche ansehen.« Seine beiden Reisebegleiter nickten zustimmend.
    »Das ist die Kirche, in der Franz Joseph und Elisabeth die ungarische Krone erhielten, nicht wahr?«, versicherte sich Bram.
    Der Professor nickte. »Ja, so ist es, aber bereits im Jahre 1309 wurde Karl I. Robert von Anjou dort zum ungarischen König gekrönt.«
    Sie bestiegen eine Kutsche und ließen sich bis zur Kirche fahren. Die drei Männer umrundeten die gotische Hallenkirche, deren Anfänge bis ins elfte Jahrhundert zurückreichten. In einer zweiten Bauphase hatte man daraus eine romanische Basilika gemacht.
    »Das war in der Zeit Königs Béla IV. Ganz Ungarn war unter dem Sturm der Mongolen verwüstet worden und fast die Hälfte der Bevölkerung dabei umgekommen. Es gab einfach nichts, wohin die Menschen flüchten und sich vor den wilden Horden in Sicherheit hätten bringen können. Aus dieser Erfahrung heraus begann der König Burgen an strategisch wichtigen Orten zu errichten. Eine davon war die Burg Buda, und so wurde die Matthiaskirche - damals noch Liebfrauenkirche genannt - als Teil der Burg zur Basilika
ausgebaut. Später, unter König Ludwig dem Großen, wurde sie im Stil der Gotik zu einer dreischiffigen Hallenkirche erweitert.
    Ihr

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