Die Ersten der Galaxis
drehte sich nach James um. »Diese Verluste an Menschenleben sind geradezu erschreckend überflüssig! Diesmal landen wir auf Clamer – nirgendwo anders. Du kannst jetzt auf den Knopf drücken, Jim.«
»Wir können nur hoffen, Brownie. Wo wir dann wirklich landen, läßt sich nicht …«
»Wir kommen dort an!« versicherte sie ihm. »Allmählich wird es Zeit, daß wir unsere Fähigkeiten benützen. Los, wir starten! Diesmal erreichen wir Clamer, und wenn wir alle aussteigen und schieben müssen!«
James drückte auf den roten Knopf, sah auf den Bildschirm und erstarrte förmlich. Sie befanden sich noch in der gleichen Galaxis.
Alle vier hatten die Sternenkarten lange genug studiert, um sofort zu erkennen, in welcher Umgebung sie sich befanden.
Lola war schneller als die anderen; sie nahm bereits Verbindung mit dem Planeteninspektor auf.
»Wir sind über Clamer!« rief sie laut. »Seht ihr, ich habe doch gewußt, daß es klappt, wenn wir nur wollen! Der Planet muß sich gegen eine Invasion der Ozoben wehren. Die Arpalonen haben einen Hilferuf ausgesandt, aber nicht damit gerechnet, daß sie so bald Unterstützung bekommen würden. Wir brauchen nicht mehr inspiziert zu werden, weil wir den Test bereits auf Groobe abgelegt haben!«
Garlock ließ das Sternenschiff fünf Minuten lang über dem Planeten schweben, bevor er sich mit dem General in Verbindung setzte, der die Verteidiger kommandierte.
»Schlachtkreuzer Pleiades unter Befehl von Kapitän Garlock zur Hilfeleistung gegen die Ozoben eingetroffen.«
Der General reagierte erstaunt. »Aber Sie sind doch Menschen! Sie können nicht kämpfen!«
»Beobachten Sie uns nur«, riet Garlock ihm. »Sie wissen offenbar nicht, daß die Ozoben ihren Stützpunkt auf der Rückseite Ihres Mondes haben. Von dort aus transportieren sie ihre Truppen nach Clamer.«
»Das kann nicht sein! Sie kommen aus allen Richtungen aus dem Raum!«
»Nein, das sollen Sie und die Verteidiger nur glauben. Nehmen wir einmal an, wir könnten sämtliche Transporter in etwa drei Stunden zerstören – würden Sie dann mit den Angreifern fertig, die inzwischen gelandet wären?«
»Selbstverständlich! Ich danke Ihnen. Viel Glück!« Der General wandte sich wieder seinen Offizieren zu, und James veränderte den Kurs der Pleiades , bis sie nur noch etwa zweitausend Kilometer vom Mond entfernt waren.
»Wie lange braucht man, um bombardieren zu können, Jim?« wollte Lola wissen.
»Ungefähr fünfzehn Sekunden. Du mußt nur wollen. Willst du wirklich?«
»Ja«, antwortete Lola fest. »Ich muß diesen armen Leuten helfen, sonst verliere ich alle Selbstachtung.«
James zeigte es ihr, und Lola stellte verblüfft fest, daß es viel leichter war, als sie gedacht hatte.
Die Truppentransporter waren gewaltige Kugeln mit Kurzstreckenantrieb – und sonst nichts. Sie enthielten weder Kabinen noch eine Atmosphäre noch Lebensmittel. Jeder Transporter näherte sich Clamer aus einer anderen Richtung, ohne jedoch dort zu landen. Statt dessen öffnete er in fünfhundert Kilometer Höhe seine Ladeluken und überließ es den Angreifern, selbst ihr Ziel zu finden. Dann kam der leere Transporter mit dem Piloten zurück, um die nächste Ladung an Bord zu nehmen.
»Was schlägst du vor, Clee?« fragte James, bevor er und Lola sich an die Arbeit machten. »Ein Kilo ist zuviel, was?«
»Ein halbes müßte genügen, aber hier oben ist das nicht weiter wichtig.«
Garlock und Belle bombardierten bereits; James und Lola schlossen sich ihnen an. Kein beladener Transporter verließ mehr den Mond, kein leerer kehrte mehr dorthin zurück. Schon nach knapp zwei Stunden waren alle Truppentransporter der Ozoben zerstört.
»Und nun wird die Sache erst schwierig«, sagte Garlock, als die Pleiades dicht über der zerklüfteten Mondoberfläche schwebte, unter der reges Leben herrschte.
»Wie sollen wir damit fertigwerden?« erkundigte Belle sich. »Hmm«, meinte Garlock nachdenklich. »Am besten fangen wir am Rand an und arbeiten uns in einer großen Spirale zur Mitte vor. Oder hat jemand einen anderen Vorschlag? Jim?«
Jim schüttelte den Kopf.
»Gut, dann bleibt es also dabei. Fertig? Los, wir bombardieren.«
Die Pleiades bewegte sich langsam auf ihrem vorausberechneten Kurs, der im Mittelpunkt des von den Ozoben besetzten Gebiets enden würde.
»Du kannst dich jetzt ausruhen, Brownie«, entschied Garlock später. »Komm in drei Stunden zurück. Jim, Geschwindigkeit um fünfundzwanzig Prozent verringern.«
Lola
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