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Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
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Einzige, die Wahre.«
    »Oh Hans«, kam es leise über ihre Lippen, während sie den Kopf ein Stückchen hob, damit er sie küssen konnte.
    Sachsenheim keuchte jetzt heftig. Hart drängte er sich an sie, bemüht, ihre Schenkel auseinanderzudrücken. Margot erschrak kurz, als ihr bewusst wurde, dass sie die Grenzen des Erlaubten weit überschritten hatten und sie ihm Einhalt gebieten musste.
    Er schien ihr Zögern zu bemerken. Sofort waren seine Lippen wieder an ihrem Ohr. »Margot, oh süße, wunderschöne Margot, mein Engel«, wisperte er.
    Seine Worte tropften wie Milch und Honig auf ihre Seele. Sie hatte es immer gewusst. Tief in ihrem Inneren war stets diese Gewissheit gewesen, dass sie und Hans von Sachsenheim füreinander bestimmt waren. Sie kostete dieses Hochgefühl aus. Wie süß doch die Liebe war. Seine Hände weckten Gefühle in ihr, von deren Existenz sie nichts geahnt hatte. Allzu willig gab sie dem Druck seiner Knie nach. Doch als seine harte, unverhüllte Männlichkeit sie tatsächlich berührte, wurde ihr klar, was sie da taten. Angst erfasste sie. »Ich, nein, das dürfen wir nicht«, keuchte sie und versuchte, sich ihm zu entziehen.
    Doch statt von ihr abzulassen, drängte er sich nur noch energischer an sie. Sein Gewicht drückte sie zu Boden, und er hielt sie fest an den Handgelenken. Zu nah war er seinem Ziel.
    »Bitte nicht«, flehte das Mädchen.
    »Du willst es doch genauso wie ich«, presste er einen Hauch unwirsch hervor. Fordernd drängte er sich gegen sie, ohne dass sie irgendetwas dagegen tun konnte. Sie wusste, dass sie hätte schreien müssen, fürchtete sich aber im gleichen Augenblick davor.
    »Nur wenn Ihr mir die Ehe versprecht«, keuchte sie ängstlich.
    »Natürlich, gewähr mir nur deine Gunst.«
    »Ich liebe Euch auch …«, flüsterte Margot. Dann spürte sie, wie Hans von Sachsenheim in sie eindrang. Seine Leidenschaft war Schmerz und Wollust zugleich. Ihren Schrei erstickte er mit seiner Hand, und sie war ihm fast dankbar dafür. Ungestüm grub er seine Zähne in ihren Hals wie ein wildes Tier, und genauso war auch seine Liebe.
    Als er endlich erschöpft von ihr abließ, flüsterte Margot selig: »Jetzt kann uns nichts und niemand mehr auseinanderbringen.«
    Atemlos richtete er sich neben ihr auf. Sie tastete nach seiner Hand und sah ihn erwartungsvoll an. Schließlich hatte sie ihm das größte Geschenk gemacht, das eine Frau erbringen konnte. Tatsächlich lächelte er sie an, während er zufrieden murmelte: »Das war unglaublich. Wir müssen es gleich morgen wiederholen.«
    »Aber mein Vater …«, widersprach Margot.
    »Der muss doch nichts davon erfahren.«

K APITEL 7
    Mit Genugtuung stand Albrecht vor Herzog Ernst, der ihn soeben wegen seines diplomatischen Geschicks in Prag gelobt hatte. »Nun habe ich aber auch noch eine andere Nachricht, Majestät«, begann der Herzogssohn und übergab seinem Vater ein Pergament.
    Der runzelte die Stirn. »Was ist das?«
    »Ein Schreiben von dem Wundarzt der Truppen Friedrichs von Meißen, die den Brüxern zu Hilfe eilten.«
    »Und was soll ich damit?«, grummelte der Herzog.
    »Es geht um den Vogt von Weida.« Albrecht hielt den Atem an, während sein Vater den Schriftsatz studierte. »Er schreibt, dass der Vogt von Weida vermutlich gefallen ist«, sagte der Herzog.
    »Unter den Überlebenden ist er jedenfalls nicht.« Albrecht triumphierte.
    Doch sein Vater dämpfte seinen Enthusiasmus schnell. »Seine Leiche wurde nicht gefunden.«
    »Es gab unzählige Tote. Viele wurden Opfer der Aasfresser, bevor man sie bergen konnte. Er ist tot, Majestät. Nun gilt es, Euer Versprechen einzulösen.«
    »Tot ist ein Lehnsmann erst, wenn sein Herr ihn dazu erklärt.« Doch dann wurde der Ton des Herzogs versöhnlicher. »Nun, diese Waldeckerin soll eine ganz vorzügliche Falknerin sein. Zu Martini, Albrecht, veranstalten wir auf Burg Grünwald eine Fasanenjagd, und da könnten wir noch ein paar gute Beizvögel gebrauchen. Wenn du sie also einladen magst, bin ich einverstanden. Vielleicht hat sich die Angelegenheit mit dem Vogt bis dahin geklärt.«
    Albrecht entfuhr ein Seufzer der Erleichterung. »Ich danke Euch Majestät, als Euer Sohn und Untertan.« Nach einer tiefen Verbeugung verließ er den Raum.
    Jan wartete draußen. Als er Albrechts strahlendes Gesicht sah, wusste er, dass es ein Wiedersehen mit Margarethe geben würde.
    Ein ungutes Gefühl ließ Margarethe aus dem Palast hinaus in den Garten eilen. Sie hatte Margot beim Nachtmahl

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