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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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ständig über die Schulter schauen«, sagte Anna, noch bevor sie den letzten Abschnitt gelesen hatte.
    »Das glaube ich nicht«, meinte Jack. »Olga Krantz wird nicht so schnell nach Amerika zurückkehren, wo sie jetzt zusammen mit neun Männern auf der FBI-Liste der meist gesuchten Verbrecher steht. Ihr wird auch klar sein, dass wir eine detaillierte Personenbeschreibung an alle Einreisestellen weitergeleitet haben, ebenso an Interpol. Und sollte sie irgendwo überprüft werden, hätte sie Probleme, die Schussverletzung an ihrer rechten Schulter zu erklären.«
    »Das wird Fenston nicht davon abhalten, sich zu rächen.«
    »Warum sollte er sich die Mühe machen?«, fragte Jack. »Er hat jetzt den van Gogh, darum bist du Geschichte.«
    »Er hat den van Gogh nicht.« Anna senkte den Kopf.
    »Wie meinst du das?«, wollte Jack wissen.
    »Ich hatte einen Anruf von Tina, kurz bevor ich hierher gekommen bin. Sie hat mich gewarnt, dass Fenston einen Experten von Christie’s hinzugezogen hat, weil er das Gemälde versichern wollte. Etwas, was er nie zuvor getan hat.«
    »Warum sollte das ein Problem sein?«, hakte Jack nach.
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    Anna hob den Kopf. »Weil es eine Fälschung ist.«
    »Eine Fälschung?«, riefen beide Männer unisono.
    »Ja, deswegen bin ich nach Bukarest geflogen. Ich habe von einem alten Freund, der ein brillanter Porträtmaler ist, eine Kopie anfertigen lassen.«
    »Das würde das Gemälde in deiner Wohnung erklären«, sagte Jack.
    »Du warst in meiner Wohnung?«, fragte Anna.
    »Nur weil ich glaubte, dein Leben sei in Gefahr«, erwiderte Jack leise.
    »Aber …«, fing Anna an.
    »Und das erklärt auch, warum Sie die rote Kiste zurück nach London geschickt haben, wo Art Locations sie abfangen und an Fenston in New York überstellen konnte«, warf Macy ein.
    Anna nickte.
    »Dir muss aber doch klar gewesen sein, dass du irgendwann überführt werden würdest?«, sagte Jack.
    »Irgendwann, ja«, wiederholte Anna. »Genau das ist der springende Punkt. Ich brauchte nur genug Zeit, um das Original zu verkaufen, bevor Fenston herausfindet, was ich geplant habe.«
    »Während dein Freund Anton also an der Fälschung gearbeitet hat, bist du nach Tokio geflogen und hast versucht, das Original an Nakamura zu verkaufen?«
    Anna nickte.
    »Hatten Sie damit Erfolg?«, wollte Macy wissen.
    »Ja«, bestätigte Anna. »Nakamura hat sich einverstanden erklärt, das Selbstporträt für 50 Millionen Dollar zu kaufen und das reicht aus, damit Arabella die Schulden ihrer Schwester bei Fenston Finance begleichen und gleichzeitig den Rest des Familienbesitzes behalten kann.«
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    »Aber da Fenston jetzt weiß, dass er im Besitz einer Fälschung ist, wird er sich mit Nakamura in Verbindung setzen und ihm erzählen, was du geplant hattest«, resümierte Jack.
    »Das hat er bereits«, meinte Anna.
    »Dann stehen Sie jetzt wieder ganz am Anfang«,
    schlussfolgerte Macy.
    »Nein.« Anna lächelte. »Nakamura hat bereits fünf Millionen Dollar bei seinen Londoner Anwälten hinterlegt und er ist einverstanden, den Rest zu zahlen, sobald er das Original geprüft hat.«
    »Bleibt Ihnen dafür genug Zeit?«, fragte Macy.
    »Ich fliege heute Abend nach London«, sagte Anna.
    »Nakamura kommt morgen Abend nach Wentworth Hall.«
    »Es wird trotzdem knapp werden«, meinte Jack.
    »Nicht, wenn Leapman liefert«, sagte Macy. »Vergessen wir nicht, was er für heute Nacht geplant hat.«
    »Darf ich wissen, was Sie vorhaben?«, fragte Anna.
    »Nein, darfst du nicht«, erklärte Jack fest. »Du musst dein Flugzeug nach England erwischen und den Deal mit Nakamura durchziehen, während wir hier unseren Job erledigen.«
    »Gehört zu deinem Job auch, ein Auge auf Tina zu werfen?«, fragte Anna leise.
    »Warum sollten wir das tun?«, erkundigte sich Jack.
    »Sie wurde heute Morgen entlassen.«
    »Mit welcher Begründung?«, fragte Macy.
    »Fenston hat herausgefunden, dass sie mich ständig über all seine Schritte informiert hat. Ich fürchte, ich habe ihr Leben in Gefahr gebracht.«
    »Ich habe mich geirrt, was Tina angeht«, räumte Jack ein und fügte mit Blick auf Anna hinzu: »Dafür entschuldige ich mich.
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    Aber ich verstehe immer noch nicht, warum sie überhaupt jemals für Fenston arbeiten konnte.«
    »Ich habe so ein Gefühl, dass ich das heute Abend herausfinden werde«, meinte Anna. »Wir treffen uns auf einen Drink, bevor ich zum Flughafen fahre.«
    »Wenn du vor dem Abflug noch Zeit hast, dann ruf mich an.
    Dieses spezielle

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