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Die Farben der Finsternis (German Edition)

Die Farben der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Farben der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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einen eigenen Sektor bekäme. Dann wäre ich endlich jemand. Einer von Ihnen. Sie haben gesagt, ichwürde hier leben.« Er fing wieder an zu schluchzen, und dafür gab es gute Gründe, fand Mr Bright. Der Mann war ein Narr. War es ihm nicht komisch vorgekommen, dass sich sein geheimer Partner, der ihn angeblich so besonders fand, nie gezeigt oder ihm ein, zwei Namen genannt hatte? War Red wirklich so arrogant gewesen, dass er seine eigene Entbehrlichkeit nicht bemerkt hatte?
    »Was wissen Sie über die Frauen?«, fragte Mr Bright.
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.« Mühsam und hilflos zuckte Asher Red die Achseln. »Ich musste für jede Frau ein eigenes Benutzerkonto bei Hotmail einrichten. Auf einen bestimmten Befehl hin habe ich sie mit einer festgelegten Nachricht kontaktiert. Dann habe ich mich mit ihnen im Latham Hotel getroffen.« Er weinte frische Tränen, als ihm endlich klar wurde, wie dämlich er sich verhalten hatte. »Sie haben behauptet, da gäbe es keine Kameras und keiner würde mich sehen.« Fetter Rotz hing an seiner Nase. »Ich habe ihnen geglaubt. Ich blieb bei der jeweiligen Frau, bis ich einen Anruf erhielt, dass am Hintereingang des Hotels ein Wagen für sie bereitstand. Ich brachte sie nach unten und danach habe ich sie nie wiedergesehen. Sie haben sich alle recht seltsam benommen, wie betäubt.« Er schniefte, aber der Rotz bewegte sich nicht. »Das ist alles, ich schwöre. Seitdem habe ich nichts von ihm gehört.«
    »Kann ich mir denken.« Mr Bright glaubte ihm. »Sie waren nur der Mohr, der seine Schuldigkeit getan hatte.« Er atmete langsam aus. »Ihr Vater wäre enttäuscht, wenn er Sie heute hier sehen könnte. Er war intelligent, er verstand das Prinzip der Loyalität und wurde selbst respektiert.« Er betonte das letzte Wort, ehe er zur Tür ging. Er brauchte frische Luft und vielleicht einen starken Kaffee.
    »Was wird jetzt aus mir?«, fragte Asher Red so leise, dassdie bebenden Worte am anderen Ende des Raums kaum zu hören waren.
    Mr Bright antwortete nicht und schloss leise die Tür hinter sich. Asher Red hatte keine Fragen mehr zu stellen. Er war erleichtert, als er sein eigenes Büro nebenan betrat. Kein Angstgeruch beschmutzte die Flächen, und die Temperatur war angenehm, nicht zu warm und nicht zu kalt. Er schenkte sich einen frisch gebrühten Kaffee ein und setzte sich an seinen großen Schreibtisch. Die Akten der drei Frauen lagen ordentlich nebeneinander, mit dem entsprechenden Foto darauf. Er musste sich den familiären Hintergrund ansehen, um herauszufinden, wer sie manipulierte.
    Als ein rotes Licht auf dem großen Telefon aufleuchtete, begrüßte er den Anrufer über Lautsprecher.
    »Alle drei Frauen sind tatsächlich projiziert worden und zwar vor fünfzehn Jahren als Teenager. Ich habe ihre Bilder eingegeben und den Datenfluss überprüft. Die Ergebnisse stimmen zu hundert Prozent überein.«
    Diese Frauen waren bereits vor fünfzehn Jahren von den Interventionisten markiert worden? Er senkte den Blick wieder auf ihre Akten. Was machte sie so bedeutend? Irgendjemand hatte sie für wichtig gehalten, so viel stand fest. Und seitdem hatte dieser Jemand das Spiel auf lange Sicht gespielt. Er verspürte einen Hauch von Respekt für seinen geheimnisvollen Gegner. »Wieso? Welche Fragen wurden gestellt? Ging es um bestimmte Informationen, die angefordert wurden, oder um beliebige Daten?«
    »Das weiß ich nicht.« DeVore klang müde, aber das scherte Mr Bright nicht. Früher hatte es mehr gebraucht als ein paar schlaflose Nächte, bis auch nur ein Hauch von Erschöpfung zu hören gewesen war. Sie waren verweichlicht. Vielleicht war der Tod deswegen in ihre Mitte getreten.
    »Aber jede dieser drei Frauen wurde von einem jener drei projiziert, die ihre harten Spiegelungen zurückließen und anschließend starben«, fügte DeVore hinzu.
    »Ich will wissen warum.« Wenn sie von den drei toten Interventionisten kamen, dann war die Abbildung ihrer Gesichter im Datenstrom vor fünfzehn Jahren kein Zufall. Entweder hatten sie sie mit Absicht projiziert oder jemand hatte ihnen eine Frage gestellt, auf die diese Frauen die Antwort waren. Doch wer?
    »Die Einzigen, die ihnen Fragen stellen, sind wir selbst: der Innere und der Erste Zirkel.«
    »Das weiß ich auch.« Mr Bright versuchte vergeblich, nicht ungeduldig zu klingen. Vielleicht waren unter ihnen ja auch geistig Minderbemittelte wie Asher Red, oder sie waren einfach schon so lange hier, dass sie vergessen hatten, wer

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