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Die Farben des Feuers: Historischer Roman (German Edition)

Die Farben des Feuers: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Farben des Feuers: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Borodale
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Geruch nach Schießpulver und die weißen Wolken schwefelhaltigen Qualms erfüllen den ganzen belaubten Garten.
    Es ist vorüber. Ich kann kaum glauben, was ich gesehen habe, und mein Herz schlägt laut und heftig in der plötzlichen Stille.
    Nach dem Feuerwerk sagen wir kein Wort. Mr. Blacklock geht unter der Abschussrampe hindurch, um noch einmal mit Mr. Torré zu sprechen. Die Luft ist feucht. Als der Rauch sich allmählich verzieht, kann ich ins Haus sehen, wo die Kronleuchter erneut angezündet werden und die Musiker wieder aufspielen. Als die Gäste tanzen, sehe ich ihre seidenen Röcke im Kerzenlicht schimmern. Ein Fenster im oberen Stockwerk wird geschlossen – vielleicht hat ein Bediensteter das Spektakel beobachtet. Ich kann Mr. Blacklocks Unterhaltung nicht verfolgen, weil er mir den Rücken zuwendet, aber Mr. Torré scheint einmal zu mir hinzusehen. Sein Hut nickt, als würde er mit Nachdruck dem zustimmen, was gesprochen wird. Ich wende schnell den Blick ab.
    »Du frierst«, stellt Mr. Blacklock fest, als er zu mir zurückkehrt und wir den Garten verlassen. Er fügt hinzu: »Das Feuerwerk hat Mr. Torré gut gefallen.«
    Auf der Pall Mall Street ist es ruhig, nur ein einzelner Pferdewagen fährt an uns vorbei. Ein Botenjunge hastet in einen beleuchteten Torweg, und seine Fackel hinterlässt schmutzigen Rauch.
    Wir gehen die Suffolk Street entlang und biegen in einen Durchgang ab. An der Ecke bleibt Mr. Blacklock plötzlich stehen.
    »Lass uns in dieser Wirtschaft ein Glas trinken. Danach können wir zum Charing Cross gehen und eine Droschke nehmen«, schlägt er vor. Als er die Tür öffnet und der Lärm der Gastwirtschaft uns entgegenschlägt, fällt mir nachträglich auf, dass bei dem Feuerwerk etwas gefehlt hat.
    * * *
    Es ist voll. Das Feuer im Kamin kommt mir gelb, sanft und normal vor, wenn ich es mit der gleißenden Wildheit vergleiche, die ich gerade erlebt habe. Das Mädchen bringt uns Brandy. Er brennt mir heiß in der Kehle.
    »Nicht so schlecht, wie ich befürchtet hatte«, meint Mr. Blacklock. Sein Gesicht wirkt lebhaft. »Mr. Torré begreift allmählich sehr gut, worauf es ankommt, und er denkt sich eine zufriedenstellende Präsentation fürs Auge aus. Es wird immer besser. Ich hatte nur etwas an der Arbeit der Männer auszusetzen, die das Feuerwerk abgebrannt haben. Es mangelte etwas an Präzision. Die Raketen mit dem Brillantfeuer sind vielleicht in zu geringer Höhe explodiert. Und vielleicht hat der Wasserfall etwas zu spät nach dem Abfeuern der Garben gebrannt.« Er zuckt die Schultern, als wären diese Dinge unter dem Strich nicht so wichtig, und trinkt einen Schluck Brandy.
    »Es war einfach erstaunlich«, sage ich. »Aber …«
    Er hustet wieder in seine Faust. »Es war keine bemerkenswerte oder einzigartige Vorführung, aber ich räume ein, dass sie sauber, befriedigend und gut gemacht war. Es gab nichts, was den Herstellern von Feuerwerkskörpern Schande gemacht hätte.«
    »Was hat Sie zu diesem Gewerbe hingezogen?«, frage ich mit plötzlicher Neugier.
    »Als Kind mochte ich das Geklirr und die Hitze und das Klappern in der Schmiede, aber meine Familie wollte nichts davon wissen. Das war kein Beruf für ihren einzigen Sohn. Als ich im Alter von zehn Jahren nach England kam, lernte ich bei einem russischen Lehrer etwas, was man als Naturphilosophie bezeichnet. Ich wurde gründlich ausgebildet und bekam Unterricht in Mathematik, Physik, Chemie und Metallkunde.«
    »Wo haben Sie vorher gelebt?«, frage ich schüchtern.
    »Meine Mutter war Polin«, erwidert er. »Als sie starb, haben wir Polen verlassen und sind in das feuchtkalte Getümmel des Londoner Viertels Clerkenwell zu einem Cousin meines Vaters und seiner Frau gezogen.« Mr. Blacklocks Stimme ist leise, als würde er Selbstgespräche führen. »Umgeben von den Büchern meines Vaters saß ich an seinem Schreibtisch und sah voll kindlichem Entsetzen aus dem Fenster. Endlose Straßen erstreckten sich, so weit das Auge reichte, angefüllt mit dunklen Häusern voller Armut. Es war ein harter und trauriger Ort, an dem ich nun lebte. Nur die Feuer der Vagabunden dort unten auf den schmutzigen Straßen boten eine Art Willkommensgruß. Nachts stieß ich das Fenster auf und lag wach im Bett. Ich atmete den Geruch der ganzen rauchenden Feuer in der Umgebung ein und weinte um meine Mutter.«
    Er hustet und verstummt. Sein Blick ist auf die Feuerstelle gerichtet. Seine Augen funkeln, als wären brennende Spuren

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